Coupe Icare News von Flymaster, Phi und Neo +++ Bill Moyes gestorben +++ Icare du Cinema +++ Rekordflug Sebastian Benz  

Tracker Live One // Quelle: Flymaster

+++ Der portugiesische Instrumentenhersteller Flymaster hat beim Coupe Icare einen neuen Tracker mit erweiterten Funktionen vorgestellt. Der Live1 One sendet nicht nur die Positionsdaten via Mobilfunk an Livetracking-Server, samt SOS-Funktion. Er kann auch als Vario dienen; per Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt und darüber auch programmiert werden; eine simple Navigation über Wegpunkte bieten und optional sogar Flarm und zukünftig auch ADS-L Signale aussenden. Geladen wird über USB-C. Besonders interessant für Wettbewerbe ist die Möglichkeit, dass die Rennleitung Textbotschaften auf das Display der Tracker senden kann, um darüber die Kommunikation mit den Piloten sicherzustellen. Es gibt auch einen Rückkanal mit Bestätigungsfunktion. +++

+++ Phi hat beim Coupe Icare die Serienversion seines ersten Gurtzeugs namens Cabrio vorgestellt. Im vergangenen Jahr war schon ein Prototyp davon zu sehen. Das Cabrio ist ein modulares, leichtes Gurtzeug, das an unterschiedliche Einsatzbereiche angepasst werden kann. Es besitzt Beinschlaufen, kann aber auch mit einem Sitzbrett ausgestattet werden. Der angezipte Airbag baut relativ hoch, wird von Nitinol-Draht aufgespannt und erreicht im vorgeformten Zustand (ohne zusätzlichen Staudruck) sehr gute Verzögerungswerte. Er kann für den Schulungseinsatz mit einer zusätzlichen Schutzplatte am Boden ausgerüstet werden. Das Gurtzeug wird in der Fabrik von Sol in Brasilien genäht. +++

Faltbarer Koroyd 3.1
// Quelle: Ziad Bassil

+++ Der französische Hersteller Neo hat seinen Koroyd-Protektor weiter entwickelt. Beim neuen Modell Koroyd 3.1 sind die dämpfenden Koroyd-Röhrchenwürfel acht Zentimeter hoch. Allerdings ist darüber noch eine dünne Schicht aus einem weicheren Schaummaterial laminiert. Das soll zum einen den Sitzkomfort erhöhen. Zum anderen wird der Protektor damit faltbar. Boden-, Lenden- und Rückenpartie sind unterteilt und nur durch den "Komfortschaum" verbunden. Dieser gibt Knicklinien vor und dient gewissermaßen als Scharnier.
Desweiteren hat Neo sein ultraleichtes Gurtzeug String um einen daran gekoppelten Rucksack ergänzt. Das String Pack 2.0 ist damit allerdings kein Wende-, sondern ein Wandelgurtzeug. Dieselben Schultergurte und der gepolsterte Rücken des Rucksackes behalten auch im Flug ihre Funktion. Die Beinschlaufen werfen einfach aus einem Fach im Rucksack herausgeklappt. Das Gesamtgewicht liegt bei 870 Gramm. Das String Pack ist aus einem sehr stabilen, dyneema-verstärkten Stoff genäht. +++

+++ Der Australier Bill Moyes ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Er war eine Legende des Drachenfliegens und 1968 der erste Mensch, der mit einem selbst gebauten Rogallo-Drachen nach Fußstart von einem Berg hinabflog. Er trug damit zum weltweiten Boom des Drachenfliegens bei, was schließlich auch dem Gleitschirmsport den Weg bereitete. Die gleichnamige Firma Moyes ist bis heute eine der führenden Marken im Drachenflugsport. +++

+++ Beim Coupe Icare gab es die 42. Edition des Film-Festivals Icare du Cinema. Dort wurden folgende Preise vergeben:

  • Den Icare d'Or bekam Guillaume Funck für seinen Film The Paralpine (Trailer). Er erzählt von einer Hike-and-Fly-and-Climb Tour entlang der Alpen, bei der auch einige hohe Gipfel bestiegen wurden.
  • Den Icare du Grand Voyage erhielten Bertrand Delapierre and Jérémie Chenal für den Film Crossing Dreams (Trailer). Es geht um eine 2500 km lange Gleitschirmreise durch Tadschikistan, Pakistan, Indien und Nepal.
  • Den Icare de l'Emotion sowie den Zuschauerpreis Icare du Public gab es für Avec Riton (Trailer). Dieser Film dokumentiert das Volbiv-Abenteuer, bei dem Antoine Girard und Henri Montel (aka Riton) 2022 die Anden-Kordillere von Peru von Nord nach Süd durchquerten. Am Ende kam Riton tragischerweise ums Leben (s. Newsticker 46/2022).
  • Den Icare des Mômes erhielt der Film Exploration - Speedriding in the French Alpes (Trailer). +++
+++ Der Schweizer Sebastian Benz hat am 25. September in Brasilien einen neuen Weltrekord für einen Zielflug über drei zuvor definierte Wendepunkte aufgestellt. Nach Windenstart in Caicó überflog er rund 9,5 Stunden später das in 406 km Entfernung deklarierte Ziel. Sebastian flog noch weiter und kam am Ende auf 460 km. Der neue Rekord muss allerdings noch von der FAI ratifiziert werden. Offiziell gilt noch der von Seiko Fukuoka im Jahr 2018 aufgestellte Rekord über knapp 384 km. Mit drei weiten Flügen in Brasilien hat sich Sebastian Benz zudem kurz vor Ende der Saison noch auf Platz 1 der Gesamtwertung des XContest geschoben. Dieser Sieg dürfte ihm nicht mehr zu nehmen sein. Sebastian ist bekannt für imposante XC-Flüge, die er mit Videos im Hyperlapse-Format dokumentiert und darin seine Taktik erläutert. Er war auch schon im Podcast Podz-Glidz zu Gast (Podz-Glidz 70: Hyperlapse). +++