Die neue Zertifizierung des Ozone Enzo 2 als EN-D durch die Prüfstelle Air Turquoise stößt anderen Firmen und Branchenvertretern sauer auf. Denn aus Videos der Tests ist ersichtlich, dass bei den Flugmanövern Faltleinen verwendet wurden, die in ihrer Geometrie nicht dem entsprechen, was 2011 zwischen der PMA und allen Prüfstellen einstimmig vereinbart wurde: Laut jener Absprache, die mittlerweile auch in die Norm EN 926-2:2013 übernommen wurde, müssen Faltleinen genau der Leinengeometrie der A-Leinen folgen. Beim getesteten Enzo 2 hatte die Faltleine allerdings eher die Form einer Bremsleine, die sich erst weiter oben gabelt.

Die Herstellervereinigung PMA und die Prüfstellen DHV und EAPR wollen das Vorgehen von Air Turquoise, eine derart modifizierte Faltleine zu verwenden, nicht akzeptieren. Sie halten die Zertifizierung für ungültig und fordern einen Nachtest des Enzo 2 mit korrekter Faltleine. Den Plänen nach soll der Testpilot Mike Küng von der EAPR die Manöver mit dem bei Air Turquoise eingelagerten Muster des Enzo 2 so bald wie möglich nachfliegen.

Solche Nachtests wären durchaus brisant. Zum einen für Ozone, weil die Marke mit dem Enzo 2 weiter in der Diskussion bleibt, zum anderen aber auch für Air Turquoise. Denn dessen Chef Alain Zoller steht in der Kritik, möglicherweise aus Gefälligkeit einem Kunden gegenüber einen Test nicht vereinbarungs- und normgemäß durchgeführt zu haben.