Eine Griffkugel mit eingeklemmter Bremsleine. // Quelle: H. Finkbeiner |
In den offenen Schlitz können auch später unter Umständen noch andere Leinen hineingeraten und dann den Bremszug blockieren.
Lu-Glidz liegt der Bericht eines Piloten vor, dem genau dieses Missgeschick passierte: Beim Start im steilen Gelände verhängte sich die Bremsleine der einen Seite im Schlitz der Griffkugel auf der anderen Seite. Die Leine war damit verkürzt und blockiert. Dem Piloten gelang es glücklicherweise, den Start im letzten Moment noch abzubrechen. Die verklemmte Leine war danach allerdings beschädigt.
Die Lehre daraus: Wenn man schon irgendwelche zusätzlichen Griffhilfen an den Steuergriffen montiert, gilt es darauf zu achten, dass diese nicht zu potenziellen Leinenfängern werden können. Bei Griffkugeln sollte man auf Modelle ohne einen Montageschlitz setzen. Lieber einmal mehr knoten als einmal zuviel abstürzen.
5 Kommentare
Lieber Lucian
AntwortenLöschenSicher hast du Recht, wenn du hier von einem gewissen –wenn auch sehr kleinen- Restrisiko sprichst. Natürlich ist es möglich, daß sich eine lose Leine in so einem Schlitz der Kugel verfangen kann. Aber man sollte nicht ausser Acht lassen, daß dieses Risiko nicht mal so gross ist wie die Chance, daß sich Leinen verkräußeln und es einen Knoten gibt. Ein Verhänger beim Start; eine Kamera am Helm; den Beschleuniger nicht eingehängt etc. stellen weitere Sicherheitsrisiken dar… Sicher finden wir noch zahlreiche Beispiele.
Letztendlich möchte ich darauf hinaus, daß diese Risiken sich auf die Startphase beziehen. Ein sauber durchgeführter Startcheck wird das sofort offenlegen und ein Startabbruch ist die Folge (und somit das alleinige Risiko). Von "abstürzen" kann also hier noch nicht die Rede sein.
Und: um das im Flug zu schaffen,müsste man wohl eher das viel zitierte "Lottoglück" haben.
Grüße
Hans Lang
Lieber Hans,
AntwortenLöschenob sich die Leinen verknoten oder sich in einem Kugelschlitz verfangen - es ist stets ein Risiko. Vielleicht mal größer, mal kleiner. Aber laut Murphys Gesetz geht etwas (auch mal) schief, wenn es schief gehen kann.
Wenn ich also ein Risiko ausschließen kann, indem ich z.B. in diesem Fall auf Kugeln setze, die keinen Montage und potenziellen Leinenfangschlitz besitzen, sondern eine geschlossene Oberfläche, warum sollte man diese Möglichkeit nicht nutzen?
Ich kann mir vieles schönreden, indem ich andere Risiken als viel größer erachte und darstelle. Das sind sie möglicherweise auch. Aber manche der Risiken in unserer Fliegerei kann ich leichter ausschließen als andere. Schlitze in Griffkugeln gehören m.E. dazu. Lucian
Die Wahrscheinlichkeit dass das Problem eintritt mag zwar überschaubar sein. Die Auswirkungen könnten jedoch absolut fatal sein. Vor diesem Hintergrund gehören die Dinger sofort gegroundet. Dem Risiko steht ja nicht der Nutzen der Kugeln an sich gegenüber, sondern nur die Bequemlichkeit, den Bremsgriffknoten nicht öffnen zu wollen. Bewusst ein möglicherweise fatales Risiko einzugehen, nur weil man zu bequem ist einen Knoten zu binden ist indiskutabel.
AntwortenLöschenIch kann hier JN nur zustimmen. Es gibt unzählige Vorfälle ähnlicher Art, die ich aus erster Hand kenne: Leinen fädeln an Reissverschlusszipper des Gurtzeugs ein, Bremsleine verhakt sich in Minikarabiner an Handschuhen, Handschuhbändel wird in Beschleunigerrolle gezogen und verklemmt, Stammleine wird nach großem Klapper von auf dem Cockpit montierten Gurt-Trennmesser gekappt und und und. Alles für sich genommen sehr unwahrscheinlich, aber alles schon passiert. Daneben kann man durch Umbaumaßnahmen an Bremsen oder Tragegurt auch schnell die Zulassung des Schirms verlieren...
AntwortenLöschenSquashbälle statt geschraubter Kugeln, ein Loch gebohrt, gegenüberliegend geschlitzt und auf die Bremsleinen gezogen. Damit hat man auch noch die Option unterwegs etwas Fingergymnastik zu treiben. Und verhängen kann sich da auch nix. Meine bevorzugte Lösung.
AntwortenLöschenwomble
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