Wenn man bei einer leichten Südföhnlage von Bassano aus über den Brenner nach Innsbruck fliegt, kann es auch mal sehr flott dahin gehen.
Der Tscheche Michal Šneiberg stellte seinen außergewöhnlichen Flug im XContest ein. 171 km flog er mit einem UP CCC Proto von Bassano aus gen Norden. Er schlüpfte über den Brenner sogar auf die Alpennordseite.
Ob er wusste, was ihn dort erwartete? Seine Fluggeschwindigkeit nahm jedenfalls deutlich zu, zwischenzeitlich zischte er mit fast 100 km/h Richtung Innsbruck und landete schließlich am Hang unterhalb des Patscherkofels – zu einer Zeit, als an der Messstation am Berg der Wind schon mit rund 70 km/h blies. Leider erfolgte die Landung dann knapp innerhalb der CTR Innsbruck, was so sicher nicht geplant war. // Bildquelle: Xcontest.org
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20 Kommentare
"...bei einer leichten Südföhnlage..." ist wohl minimal untertrieben :-) Föhnsturm würde es wohl besser treffen.
AntwortenLöschenDa kann man nur sagen: Crazy Testpiloten... :-)
Den größeren Teil des Tages lag der Wind am Patscherkofel bei 40-50 km/h. Das ist im Tal noch kein ausgewachsener Föhnsturm. Am späteren Nachmittag hat der Wind dann aber deutlich zugelegt...
AntwortenLöschenIn Innsbruck im Tal war's zum Landezeitpunkt ordentlich föhnig. Der Föhn war also bodennah ungewöhnlich stark. (gemessen an den Patscherkofelwerten.)
AntwortenLöschenDie 100km/h Groundspeed kurz vor der Landung sprechen auch dafür.
Blöder als den Föhn finde ich, dass in die CTR eingeflogen ist.
Wieder tolle Werbung für den Flugsport !
AntwortenLöschenIn CTR´s reinfliegen und dafür noch Zig Likes und Kommentare wie WOW und Super dafür bekommen.
Diese Liker eines solchen Fluges sind die 1. die dann wieder schreien wenn die Lufträume verschärft und erweitert werden.
Thumbs Down für die Verletzung des Luftraumes und ein seichtes "Naja" für einen Fönflug...
Dümmer geht’s eigentlich nicht mehr, und dann fragt man sich wieso manche Anfänger sich auch bei einem Wert von knapp 100 km/h an Patscherkofel auswuchten. Einflug in den sensiblen Bereich der CTR sowieso völlig daneben. Hoffentlich klingelt es Ordentlich in der Kasse.
AntwortenLöschenTop Werbung für unseren Sport. Hätte daher auch eine andere Berichterstattung erwartet.
Möglicherweise ist das Einfliegen in die CTR auf den letzten Metern auch nur passiert, weil er eine sichere Landefläche erreichen wollte. In Google Earth betrachtet scheint es mir, dass er zum Schluss rückwärts flog, denn man sieht ihn nicht in den Wind drehen. Auch sein Kommentar unter dem Flug spricht von einer brutalen Landung, wenn ich mir einen Reim auf die Internet-Übersetzung mache. Dennoch: einen Flug mit Luftraumverletzung hochladen ist alles andere als förderlich, und Föhnfliegen im besten Fall uncool. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich mir den Flug in Google Earth anschauen konnte ... gerade die ersten 20-30 km finde ich hochinteressant und verblüffend gelöst.
AntwortenLöschenInteressant wäre ein Statement von UP zu lesen... Ist ja ein Proto, den kriegt nicht jeder und somit liegen sie auch in Verantwortung.
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AntwortenLöschenWer hält es für eine gute Idee, eine Luftraumverletzung als Lapalie abzutun und so einen Flug auch noch öffentlich zu stellen und zu bewundern? Diese "free spirits" schaden dem Gleitschirmsport und allen Gleitschirmpiloten! Wieso Du, Lucian, so einen Flug auch noch weiter ins Licht rückst, ist mir echt ein Rätsel.
AntwortenLöschenMir fällt generell auf,dass momentan sehr viel bei Föhn oder Föhnigen Strömungen geflogen wird!DerTrend setzt sich stark weiter fort...Hoffentlich passiert nichts !
AntwortenLöschen@Rapahel, dein Rätsel kann ich gerne aufklären: Ich greife auch solche Flüge und Themen auf Lu-Glidz auf, weil ich es für sinnvoll halte, sich nicht nur mit der "heilen" Welt des Gleitschirmfliegens auseinanderzusetzen. Ich denke jedem sollte klar sein, dass der Pilot hier sicher nicht absichtlich in die CTR eingeflogen ist, sondern letztendlich als Folge einer schlechten Wettereinschätzung (Unterschätzung des Föhns) dort "eingeflogen wurde". Aus solchen Schilderungen und den Diskussionen darüber können andere hoffentlich etwas lernen. Wegschauen hilft niemandem weiter.
AntwortenLöschen@Andreas Riegler: Derzeit wird sehr viel bei föhnigen Strömungen geflogen, weil derzeit infolge der Großwetterlage auch ungewöhnlich viele bzw. lange Föhnphasen herrschen. Allein das treibt gewissermaßen die Statistik und die Dichte der wahrgenommenen Föhnflüge in die Höhe.
AntwortenLöschenIch denke auch, dass der Pilot ungeplant (und nebenbei rückwärts) gut einen Kilometer in die CTR geflogen geflogen ist, bzw. dorthin geblasen wurde.
AntwortenLöschenEr schreibt selbst in den Kommentaren, dass er zum einen den Wetterbericht nicht kannte (also vom Föhn überrascht war) und zum anderen eigentlich schon vorher landen wollte.
Dass er den Flug samt Luftraumverletzung online stellt, ist indiskutabel, weil er damit dem Gleitschirmsport und anderen Piloten schadet.
Da wäre deutlich mehr Sensibilität angebracht.
Zwischen "Wegschauen" und "ins Rampenlicht rücken" gibt es noch eine grosse Grauzone. Natürlich ist an dem Bericht nichts verwerfliches, das Logfile online zu stellen jedoch einfach nur unnötig und dumm. Zeig mir eine andere Luftsportart, die derart oft Luftraumverletzungen begeht und diese auch noch öffentlich dokumentiert!
AntwortenLöschenZitat: Er schreibt selbst in den Kommentaren, dass er zum einen den Wetterbericht nicht kannte (also vom Föhn überrascht war) und zum anderen eigentlich schon vorher landen wollte.
AntwortenLöschenEin Pilot der CCC Protos fliegt aber keine Ahnung von Meteo hat bzw von sich selbst sagt, dass er den Wetterbericht nicht kannte. Komische Gleitschirmwelt :)
@Tobi: Genau das denke ich eben auch. Harakiri-Piloten mit wenig theoretischem Wissen, die tun oder lassen was sie wollen, und dann wundern wir uns noch, dass uns die restliche Fliegerwelt nicht ernst nimmt und v.a. die Behörden früher oder später weitere Einschränkungen bringen.
AntwortenLöschen@Lucian, ich finde, das wäre mal ein Bericht wert - unüberlegtes Handeln und dessen mögliche Folgen- nicht für den einzelnen Piloten, sondern für die Gleitschirmszene insgesamt!
@ Raphael: "unüberlegtes Handeln und dessen mögliche Folgen für die Gleitschirmszene insgesamt"? Von derlei spekulativem Katastrophen-Journalismus halte ich nicht so viel. Wenn es konkrete Fälle gibt, dann sollte man darauf hinweisen. Ansonsten ist es jedem freigestellt, einen Piloten, der solche Flüge in den XContest stellt, per PM oder Kommentar auf sein Fehlverhalten hinzuweisen und ihn zu bitten, den Flug im Dienste der Allgemeinheit aus der Wertung zu nehmen.
AntwortenLöschen@Lucian
AntwortenLöschenDieses relativierende "Ich war eh nur 1km in der CTR" ist leider in der Gleitschirmszene weit verbreitet. Anders ist für mich auch nicht zu erklären, dass so ein Flug online gestellt wird, obwohl die Luftraumverletzung mit einem Mausklick auf "Airspace" sofort sichtbar ist. (Für den Piloten, der das online gestellt hat, für alle anderen Piloten, und auch für Entscheidungsträger, in deren Hand es liegt, wie viele Freiheiten unserem Sport zugestanden werden.)
Insofern finde ich, dass das Thema "unüberlegtes Handeln und dessen Schaden für den Gleitschirmsport" kein spekulativer Katastrophen Journalismus wäre. Gerade im Bezug auf Luftraumverletzungen ist es ein relative unspekulatives Thema, weil (dokumentierte!) Luftraumverletzungen leider weit verbreitet sind.
@Philipp: Ja, Lufträume sollten auf jeden Fall beachtet werden. Ja, in eine CTR einzufliegen ist dumm; und das auch noch öffentlich zu dokumentieren ist noch dümmer. Wegen des Vergehens eines einzelnen aber den Fluguntergang für das gleitschirmfliegende Abendland an die Wand zu malen, ist nicht mein Ding. Ich dokumentiere lieber was ist, als dass ich spekuliere was könnte alles sein wenn...
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