Die Eigertour ist ein Hike-and-Fly-Rennen in einem neuen Format: Als Wendepunkte dienen Berghütten, und die Ankunft muss fotografisch am Boden per Selfie dokumentiert werden.

Eigertour: Ein Hike-and-Fly-Rennen in Hochgebirgs-Dimension.
// Quelle: Facebook, Eigertour
Hike-and-Fly-Wettbewerbe boomen, doch es gibt immer noch neue, interessante Konzepte:
Am 18. Juli startet im Schweizer Grindelwald die Eigertour (Homepage | Facebook). Es handelt sich um ein viertägiges Hike-and-Fly-Rennen, das neue Wege geht: Anstatt die Piloten über größere Distanzen und wenige Wendepunkte zu führen – wobei alle hoffen, so weite Strecken wie möglich ohne Zwischenstopp zu fliegen – zwingt die Eigertour die Teilnehmer regelmäßig zu Boden. Als Wendepunkte sind eine Reihe von Berghütten in der Jungfrauregion ausgeschrieben. Sie müssen der Reihe nach erwandert oder erflogen werden, wobei jeder Wendepunkt dann von den Piloten am Boden mit einem aktuellen Foto dokumentiert werden muss. Möglichst nahes Toplanden ist also angesagt, wenn es das Terrain und Wetter erlaubt. Auf dem Selfie muss jeweils der Pilot, die Hütte und der Schirm zu sehen sein.

Die "Profi"-Route der Eiger-Tour.
Bei der Eigertour gibt es zwei Wertungen. Die "Profi-Route" umfasst 17 Wegpunkte, die "Challenge-Route" ist etwas einfacher und läuft über 12 Wegpunkte (Hütten). Die höchste davon ist die Blümlisalphütte auf immerhin 2840 Meter, die erst seit wenigen Tagen schneefrei erreichbar ist.

Da sich das Rennen komplett im Hochgebirge abspielt, kann es keine Supporter in einem Begleitfahrzeug geben. Überhaupt ist ein Support von den Regeln her ausgeschlossen. Die Piloten sind also auf sich allein gestellt. Mit den Hütten als Anlaufstationen sollten aber eine gewisse Grundversorgung und auch Übernachtungsmöglichkeiten gesichert sein. Zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens gilt eine allgemeine Ruhezeit. Das Rennen soll per Livetracking und  über die vielen Selfies auf Facebook verfolgbar sein.

Bei der Eigertour sind über 50 Teilnehmer gemeldet, die meisten aus der Schweiz, aber auch ein gutes Dutzend Franzosen. "Zugpferd" und eine relativ sichere Wette auf den Sieg dürfte einmal mehr Chrigel Maurer sein. Schließlich kann er auch in puncto Berghütten auf einen immensen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Der fünffache X-Alps-Sieger hatte erst im vergangenen Jahr ein besonderes Projekt abgeschlossen, bei dem er alle Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC) nach und nach zu Fuß und fliegend erreichte.

Die Eigertour ähnelt vom Konzept her dem seit 2009 im Wallis veranstalteten Vercofly, ist aber keine exakte Kopie. Beim Vercofly müssen jeweils acht Berghütten passiert werden, was allerdings auch im Flug geschehen kann. Zudem gibt es für die Flugstrecken eine besondere Punktwertung. Bei der Eigertour ist hingegen entscheidend, wer als erster in Ziel kommt. In diesem Jahr soll es für beide Bewerbe erstmals auch eine Gesamtwertung geben.