Eine neue Firmware verhilft dem leGPSBip zu mehr Performance. Beim Nachfolger leGPSBip+ kommen noch Hardware- Verbesserungen hinzu. // Quelle: Stodeus |
Im Ergebnis konnte mich das Gerät damals zwar vom Grundkonzept her überzeugen, blieb aber in der Praxis in einigen Punkten hinter meinen Erwartungen zurück. Das Vario reagierte etwas sprunghaft; der GPS-Fix dauerte mitunter quälend lange und benötigte dabei erstaunlich viel Energie; die Stromversorgung aus Solarzelle und LiPo-Akku erwies sich als nicht ausreichend, um bei voller Lautstärke, vielen Stimmansagen und einem 1-Sekunden-Tracking-Intervall auch vielstündige Streckenflüge zu überstehen. Zudem war die im Vario schon eingebaute Lagesensorik (Gyroskop und Beschleunigungsmesser) entgegen ursprünglicher Herstellerangaben nicht aktiviert, um die Feinfühligkeit des Varios zu verbessern.
Im September 2018 stellte Stodeus eine überarbeitete Version des Varios vor: das leGPSBip+. Die Hauptänderungen sind eine um 20% vergrößerte Batteriekapazität, ein auf 8 Gigabyte verdoppelter interner Speicher für Flugdaten, ein empfindlicheres GPS und eine nun superhelle LED, um sich Steigen und Sinken auch bei vollem Sonnenlicht stromsparend nur "optisch" anzeigen zu lassen.
Zudem gab es eine neue Firmware (aktuell: 3.1). Diese kann allerdings auch im ursprünglichen leGPSBip ihre Dienste verrichten. Dabei bezieht sie unter anderem nun tatsächlich die Lagesensorik in die Auswertung mit ein. Da Stodeus mit der neuen Software auch einen schnelleren GPS-Fix verspricht, entschied ich mich zu einem Nachtest: Kann das Softwareupdate manche der oben genannten Schwächen ausmerzen?
Die Installation der neuen Firmware und zugehörigen Sprachpakete sowie das erforderliche Kalibrieren der Lagesensoren konnte ich gemäß Herstelleranleitung in rund 30 Minuten erledigen. (Das neue leGPSBip+ wird standardmäßig mit schon fertig kalibrierten Sensoren ausgeliefert).
Neue Firmware verbessert Performance
Bei meinen nachfolgenden Testflügen zeigte das leGPSBip gegenüber dem ersten Test tatsächlich eine bessere Performance. Das Vario spricht – ähnlich einem XC Tracer – nun nahezu verzögerungsfrei an (die Empfindlichkeit ist dabei einstellbar). Vor allem aber liefert es nicht mehr diese seltsam hektischen Tonsprünge, die wegen der geringen Dämpfung mit der alten Software noch auftraten.
Die auffälligste Verbesserung gab es beim Auffinden der GPS-Position (GPS-Fix). Während bei der alten Software das Gerät bisweilen selbst 15 Minuten nach dem Einschalten noch immer seine Position nicht kannte, ergab die neue Firmware jetzt bei allen Testflügen halbwegs akzeptable Fix-Zeiten von unter fünf Minuten. (Beim leGPSBip+ ist laut Hersteller eine empfindlichere GPS-Antenne verbaut, die ein noch deutlich schnelleres GPS-Fix ermöglichen soll).
Auch im Energiemanagement zeigten sich Fortschritte. Allerdings kann die neue Firmware keine Wunder vollbringen, wenn man das leGPSBip in einem strom-intensiven Modus betreibt (höchste Lautstärke, viele Sprachansagen, GPS im High-Perfomance-Modus und mit 1-Sekunden-Trackintervall etc.). Im Test machte das Gerät dann schon nach etwas mehr als drei Stunden schlapp. Wer mit dem Gerät auch längere Flüge plant, sollte auf deutlich stromsparendere Einstellungen achten. (Die um 20% erweiterte Batteriekapazität des leGPSBip+ dürfte die Lage weiter entspannen. Dennoch wird man vermutlich auch damit für längere Flüge nicht umhin kommen, ein weniger stromhungriges Setting zu wählen).
Besonders gefallen hat mir noch ein neues Feature: Im leGPSBip lassen sich jetzt auch Höhenwarnungen ausgeben. Wenn man beispielsweise in einer Flugregion unterwegs ist, die unter einem Luftraumdeckel liegt, kann man sich automatisch warnen lassen, wenn man eine bestimmte Höhenschwelle übersteigt. So kann man auch mit einem Minimal-Vario unbeschwert Kurbeln, ohne auf ein Gerät mit Höhenanzeige angewiesen zu sein.
Fazit: Die neue Firmware verbessert die Performance des leGPSBip tatsächlich in einigen entscheidenden Punkten. Ich würde das Update jedem, der ein solches Gerät besitzt, auf jeden Fall empfehlen! Käufer des leGPSBip+ profitieren zudem von weiteren Hardware-Verbesserungen. Allerdings sind diese Varios, auch wenn sie eine Solarzelle besitzen, in puncto Energieversorgung noch immer keine Rundum-Sorglos-Geräte. Wer sie intensiv und für längere Flüge nutzen will, sollte sich mit der Vorstellung anfreunden, den eingebauten Akku vor einem Flugtag immer noch sicherheitshalber per USB-Kabel komplett aufzuladen.
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