Sogenannte Dreileiner bieten den Vorteil, weniger Leinen und somit weniger Leinenwiderstand zu besitzen. Phi präsentiert einen echten Dreileiner, der trotzdem eine D-Ebene aufweist. 

Der kommende Phi Maestro offenbart im Gegenlicht sein Innenleben.
Zur Verdeutlichung ist hier der zickzackartige Verlauf der
kombinierten C+D Ebene rot eingezeichnet.
// Quelle: Phi, bearbeitet
Echte Dreileiner besitzen normalerweise nicht nur am Tragegurt, sondern auch an der Kappe nur eine A-, eine B- und eine C-Ebene, an der die Leinen angreifen. Durch den Verzicht auf die D-Anlenkung – und sei es auch nur eine kurze D-Galerie, die von der C-Leine abgabelt – lassen sich etliche Leinenmeter einsparen.

Da jede Leine Widerstand erzeugt, weisen Dreileiner per se einen kleinen Leistungsvorteil auf. Doch das wird mit einem Nachteil erkauft: In den Reaktionen nach großen beschleunigten Klappern können Dreileiner etwas giftiger und unberechenbarer sein, weil ihnen die Abstützung des Hinterflügels auf der D-Ebene fehlt.

Baulich lässt sich so etwas zwar durch den Einsatz von C-Wires oder Gibus-Bögen etwas kompensieren. Doch es fällt auf: Viele Hersteller, die zwischenzeitlich schon echte Dreileiner konstruierten, sind wieder zu einer D-Ebene zurückgekehrt – des Handlings wegen. Der 3,5-Leiner mit einer kurzen D-Gabel ist heute Standard.

Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern, falls sich eine neue konstruktive Lösung durchsetzt, die Hannes Papesh für seine noch junge Eigenmarke Phi ersonnen hat. Im Maestro (High-B, soll im Frühjahr 2019 auf den Markt kommen) ist im Schirm sowohl eine C- als auch eine D-Ebene zu finden. Dennoch handelt es sich um einen reinen Dreileiner. Der Trick dabei: Die Anlenkungspunkte von C+D sitzen nie direkt hintereinander auf einer Rippe. Stattdessen sind sie in einer Art Zickzack-Linie auf verschiedenen Rippen über die Spannweite verteilt (siehe Bild). Die Diagonalen, egal ob sie von den Leinenansatzpunkten auf der C- und D-Ebene ausgehen, sind allerdings so ausgerichtet, dass sie jeweils auf gleicher Höhe das Obersegel abstützen. 

Mit dieser C+D Hybrid-Bauweise spart der Maestro Leinenmeter wie ein Dreileiner, was der Leistung zugute kommt. Mechanisch verhält sich aber wie ein 3,5-Leiner.


Tipp: Erfahre in weiteren Folgen der Serie Leistungsdrang noch mehr darüber, mit welchen Ideen die Konstrukteure versuchen, die Leistung von Gleitschirmen weiter zu steigern.