Der südafrikanische Tuch-Hersteller zieht sich vom Gleitschirmmarkt zurück. // Quelle: Gelvenor |
Allerdings versuchte Gelvenor seit einigen Jahren, sich wieder Marktanteile zurück zu erobern. Der südafrikanische Hersteller entwickelte leichtere Ripstop-Tücher und experimentierte mit neuen, lösungsmittelbasierten Beschichtungen, die besser am Gewebe haften. Doch der Durchbruch blieb aus. Gelvenor konnte preislich nicht mit anderen großen Herstellern konkurrieren. Kürzlich entschied die Firma deshalb, sich ganz aus dem Geschäft mit Gleitschirmtüchern zurück zu ziehen.
"Mit Bedauern werden wir nach Jahrzehnten der Innovation und des Erfolgs mit Gleitschirmgeweben nicht mehr für diesen Markt produzieren", schrieb die Marketing Leiterin Janice Roberts in einer Email an Lu-Glidz.
Für die Gleitschirmbranche sind das keine guten Neuigkeiten. Denn dieser Schritt zementiert das aktuell herrschende Duopol von Porcher und Dominico (bis auf wenige kleinere Hersteller) als Tuchlieferanten für den Massenmarkt. Größere Produktionsausfälle in deren Werken könnten schnell zu Engpässen führen, die die Gleitschirmwelt empfindlich zu spüren bekäme.
3 comments
Der Markt für Gleitschirmtücher ist sicherlich nicht einfach. Von daher war ich erstaunt als rauskam, dass Swing für seine neuen Schirme ein Tuch von dem bis dato wenig bekannten Hersteller Sakai Ovex verwendet. Dies könnte eine Chance für Sakai Ovex darstellen. @Lucian: Du wolltest doch noch etwas zu diesem Hersteller und seinen Produkten schreiben. Bin gespannt, was Du rausfindest.
AntwortenLöschenDer Markt fokussiert sich seit Jahren auf die zwei Marktleader Porcher Sport und Dominico. Kleinere Hersteller haben immer wieder versucht Fuss zu fassen. Da waren UTT, Sedatext, Sofiletta und einige mehr die immer wieder versucht haben über einzelne Hersteller in den Markt zu gelangen. Gelvenor hat seit mehr als 15 Jahren schon keine entscheidende Rolle mehr in unserem Sport gespielt. Folglich ist die Gefahr der Klumpenbildung offensichtlich nicht so gross. Es scheint, als dass da mit Lucian die Gedanken wieder mal durch brennen....
AntwortenLöschenIch sass vor gut zwei Jahren noch bei Gelvenor in Südafrika im Labor und der Produktion und habe diverse neue Entwicklungen angeschaut und besprochen. Doch das Engagement war schon dazumal minimal. Der Preis ist ganz bestimmt nicht Ausschlag gebender Grund, dass sie mit den anderen Playern nicht Schritt halten können.
Schade - ich hatte gehofft, dass durch Gelvenor etwas mehr Innovation und Wettbewerb in den Tuchmarkt einkehrt.
AntwortenLöschenMomentan scheint hauptsächlich Dominico die Tücher technisch voranzutreiben. Das mittelschwere 35g-Tuch bekam gute Kritiken, der 33g/qm schwere Nachfolger soll noch besser sein und wird von den Gleitschirmherstellern groß gelobt.
Die letzten technisch neuen Produkte von Porcher haben doch schon einige Jahre am Buckel (Skytex-32), bei den Standard-Tüchern arbeitet man anscheinend hauptsächlich an der Kostensenkung (Skytex Easyfly). Und mal ehrlich - wenn ein Schirmhersteller 3k€ für ein Schirmchen von mir haben möchte, weil ja so unendlich viel Handarbeit und so geringe Stückzahl und ach so hoher Entwicklungsaufwand - dann hab ich als Kunde nur begrenzt Verständnis dafür, dass sich der Hersteller mit billigem Tuch vieleicht 100€ pro Schirm spart.
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