Bei den Redbull X-Alps sind Top-Favorit Chrigel Maurer die Verfolger bisher so dicht auf den Fersen wie lange nicht. Es stehen aber noch wechselhafte Tage bevor.

Chrigel vorn, gefolgt von den vielen weiteren Piloten.
// Quelle: Redbullxalps.com, Youtube, Screenshot
Die Essenz des bisherigen Verlaufs der Redbull X-Alps 2019 zeigt sich in einem kurzen Youtube-Video "The athletes perspective". Darin sind Schnipsel aus den Kameras der Piloten zusammengeschnitten. Das Video endet mit einem geradezu symbolischen Bild, bei dem Chrigel Maurer einen steilen Hang bergauf stapft, gefolgt von einem ganzen Tross weiterer Piloten. Chrigels Kommentar: "Alle hinterher, superrr!"

So sind auch die ersten drei Tage des Rennens verlaufen. Chrigel ab Tag 2 vorneweg, aber mehr oder weniger dicht gefolgt von einem Pulk weiterer Piloten. Vor allem der Franzose Maxime Pinot setzt dem Schweizer Überflieger zu, holt jeden zwischenzeitlich von Chrigel erflogenen Vorsprung wieder auf. Erst ganz am Ende von Tag 3 (bei dem die Piloten epische Flüge hinlegten, mit zweimaligem Überflug des Alpenhauptkamms, Toplandung auf dem Kronplatz, um von dort mit sehr taktischem Fliegen unter dem Luftraum von Innsbruck hindurch teilweise bis zur Zugspitze vorzustoßen); also: ganz am Ende von Tag 3 gelang es Chrigel mit einem letzten abendlichen Abgleiter nach taktischer Hanglandung und Wiederaufstieg doch noch einen kleinen Vorsprung auf Maxime auszufliegen.

Chrigel früh am Tag 4 der X-Alps 2019: Als erster gestartet, hat er
sich einen Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Maxime Pinot
erflogen. // Quelle: Redbullxalps.com, Livetracking
Vielleicht sind es diese kleinen, psychologischen Nadelstiche, mit denen Chrigel seine Verfolger mürbe fliegt, bis sie mehr Fehler machen als er.

Am heutigen Tag 4 zumindest war Chrigel als erster wieder in der Luft und kurbelte bald schon auf über 3000 Meter in Richtung Davos.

Vielleicht gelingt es ihm nun, auf heimischem Schweizer Terrain den entscheidenden Vorsprung zu gewinnen, der ihm die Möglichkeit und Zeit gibt, das deutlich wechselhaftere Wetter der kommenden Tage genauer zu analysieren, um seine Gegner mit weiteren taktischen Schmankerln und Nadelstichflügen zwischen den Schauern zu distanzieren?

Es bleibt auf jeden Fall spannend. Wer das Rennen genauer verfolgen will, der schaut am besten ins Livetracking, liest auf Facebook die Seite der X-Alps Anonymous Addicts mit oder folgt den zahlreichen Hobby-Kommentatoren im X-Alps-Thread des Gleitschirmdrachenforums.

Hier noch das oben genannte Video: