Mitten im Blauen wächst eine mächtige Gewitterwolke. Emanuel Schuster brachte eine solche Situation in Lebensgefahr. // Quelle: Pixabay |
Das gilt auch für den 45-jährigen Emanuel Schuster. Der sehr erfahrene Pilot aus der Steiermark in Österreich geriet am 19. Juli 2019 bei einem Streckenflug vom Schöckl aus in ein Gewitter.
Es war ein sehr labiler Tag. Als es in den höheren Bergen schon anfing zu regnen, flüchtete Emanuel in der Luft nach Süden ins vorgelagerte Flachland. Dort herrschte noch blauer Himmel. Doch aus dem großen Sonnenloch wurde dann schneller als er es verstand und realisierte eine große Steigzone und schließlich eine ausgewachsene Gewitterwolke. Der konnte er nicht mehr entrinnen.
Emanuel Schuster hält nach dem überstandenen Gewitterflug seinen kleinen Sohn im Arm. // Quelle: privat |
In dieser zwölften Folge von Podz-Glidz erzählt Emanuel Schuster, warum und wie er in das Gewitter geriet. Er berichtet von seinem lange vergeblichen Kampf, wieder aus der Wolke zu kommen.
Er spricht auch von seinen Gedanken und Gefühlen in dieser Extremsituation; analysiert mögliche Fehler, erläutert die Grenzen der Technik wie z.B. das GPS-Versagen und fehlende Abstiegsmöglichkeiten bei Zweileinern. Zudem gibt er wertvolle Tipps, wie man sich als Pilot verhalten sollte, wenn man selbst einmal in eine "saugende" Wolke gerät.
Ein wichtiges Detail kommt im Podcast nicht zur Sprache, sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Während des gesamten Fluges hatte Emanuel ein Livetracking laufen. So konnten seine Fliegerkumpel seine Position ständig verfolgen. Sie waren auch schon kurz nach seiner Bruchlandung vor Ort. Wäre er nicht in einer Siedlung, sondern irgendwo im Wald niedergegangen, hätten sie dann auch die Rettungskette mit genauen Positionsangaben in Gang setzen können. Mit anderen Worten: Das Livetracking wird in einem Notfall zu einem großen Sicherheitsplus! Diese Möglichkeit zu nutzen, ist auf XC-Flügen vor allem auch deshalb empfehlenswert.
Die Podz-Glidz-Folge #12 "Gewitterflug" ist auf Soundcloud zu hören. Dort kann sie auch als mp3-Datei heruntergeladen werden.
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Alle Folgen von Podz-Glidz sind unter dem Label "Podcast" auf Lu-Glidz veröffentlicht. Zudem sind sie im Soudcloud-Channel von Lu-Glidz zu finden: https://soundcloud.com/lu-glidz
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8 Kommentare
Vielen herzlichen Dank in die ehrlichen Einblicke in diese Situation!
AntwortenLöschenFly safe!
Danke Lucian und vor allem Emanuel!
AntwortenLöschenRespekt für den selbskritischen und offenen Bericht.
AntwortenLöschenInteressante Geschichte, cooler Typ!
AntwortenLöschenSpannender Beitrag, vielen Dank!
AntwortenLöschenMich interessiert, wieso der exakte Gleitschirmtyp nicht erwähnt wird? Nicht dass mich das exakte Modell interessiert (kommen ja eh nicht viele in Frage), aber aus was für einem Grund kann das eine Rolle spielen? Ich kann mir da nichts vorstellen..
Muss auch nicht der exakte Grund sein, aber was für Möglichkeiten gäbe es?
Ist das Versicherungstechnisch oder vom Flugschein her evtl. problematisch oder gibt es da noch Ermittlungen? Wird versucht das Modell zu "schützen" oder könnte es ein Prototyp gewese3n sein? Ich denke der Gleitschirmtyp spielt hier eine untergeordnete Rolle, das ganze hätte auch mit einem anderen Schirm der gleichen Kategorie passieren können.
Hat mir hier jemand eine Idee? Vielen Dank =)
@Chris: Deine Neugier kann ich soweit befriedigen, als dass ich Dir bestätigen kann, dass es dem Piloten nicht darum geht, ein Modell bzw. gar ein Prototyp zu "schützen". Da Emanuel ansonsten sehr offen über den gesamten Vorfall spricht, sollten wir ihm diesen kleinen weißen Fleck in der Schilderung einfach zugestehen. Zumal der Gleitschirmtyp, wie Du selber schreibst, eine eher untergeordnete Rolle spielt (bis auf den Fakt, dass es sich um einen Zweileiner handelt, bei denen die Schnellabstiegsmöglichkeiten allgemein etwas beschränkt sind). Aber das erwähnt Emanuel ja auch.
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