Selbst glimpflich verlaufende Baumlandungen können noch gefährlich werden, wenn man länger hängend auf die Rettung warten muss. "Beine hoch" ist ein wichtiger Tipp.

Wer länger hängt, sollte immer in Bewegung bleiben, um ein
Hängetrauma zu vermeiden. 
Bergsteigern kann das passieren, aber auch Gleitschirmfliegern: Wenn sie nach einem Sturz länger im Seil bzw. in den Leinen hängen, können sie ein sogenanntes Hängetrauma erleiden. Die Betroffenen werden bewusstlos und können in schweren Fällen sogar sterben.

Bisher führte man das darauf zurück, dass beim Hängen das Blut in die Beine sackt, sich dort sammelt und schließlich dem Herz nicht mehr genügend Blut zur Verfügung steht, wodurch dann u.a. das Hirn nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Experten für alpine Notfallmedizin des Forschungszentrums Eurac Research in Bozen haben jüngst aber in einer Studie eine andere Erklärung gefunden. Bei Versuchen mit Probanden konnten sie zeigen, dass das Herz durchaus noch ausreichend Blut abbekommt. Die Blutansammlung in den Beinen führt aber zu einem neurokardiogenen Reflex. Durch eine Fehlregulation des autonomen Nervensystems verlangsamt sich die Herzfrequenz, die Blutgefäße weiten sich und es kommt zu einem starken Abfall des Blutdrucks. Das kann dann die plötzliche Bewusstlosigkeit auslösen.

Um das zu vermeiden gilt es, die Beine bewusst immer wieder zu bewegen und durch Muskelkontraktionen das Blut zirkulieren zu lassen. Zudem ist es ratsam, den Körper beim Hängen in eine Position zu bringen, die möglichst waagerecht ausgerichtet ist.

Gleitschirmfliegern kann dafür eine 1,5 Meter lange Bandschlinge dienlich sein, die viele eh zur möglichen Sicherung bei einer Baumlandung im Gurtzeug griffbereit mitführen. Diese Bandschlinge kann man auch so an seinem Gurtzeug befestigen, dass eine Art Trittschlaufe entsteht, in die man seine Füße hineinstellen kann, um die Hängeposition zu verändern und die Beine höher zu bekommen.