Der Sora 2 von Supair ist vor allem bei französischen Profi-Tandempiloten im Einsatz. // Quelle: Supair |
Interessant ist diese Frage vor allem auch deshalb, weil das dafür verwendete Nylon-Material und die Verarbeitungsweise heute zum Marktstandard gehören. Das heißt, auch viele andere Hersteller arbeiten seit etlichen Jahren damit. Wäre Supair hier auf irgendwelche systemischen Auffälligkeiten gestoßen, dann hätten ganz allgemein die Alarmglocken läuten müssen.
In dem technischen Untersuchungsbericht (pdf), den Supair jetzt auf seiner Webseite veröffentlichte, wird das Rätsel allerdings nur halb gelöst. Immerhin ergaben die verschiedensten Tests und Überprüfungen: Es handelt sich weder um erkennbare Design- oder Material- noch um Verarbeitungsfehler. Stattdessen könnten eine vorschnelle Alterung durch äußere Einflüsse, eine schlechte Lagerung, ein falsches Handling oder am ehesten noch eine Kombination mehrerer Faktoren zu den Schäden geführt haben, heißt es in dem Bericht. Eine eindeutige Ursache war aber nicht erkennbar.
Vorsichtshalber wurden alle vorübergehend gegroundeten Sora 2 Schirme mit Verstärkungen an den Aufhängepunkten versehen, bevor sie wieder die Flugfreigabe erhielten.
Nun arbeitet Supair nach eigenen Angaben mit einem französischen Partner daran, ein neues, noch stabileres Material für solche Aufhängungspunkte zu entwickeln. Es soll dann Bruchlasten weit über dem aufweisen, was für die Einhaltung der EN-Lasttests nötig wäre.
Sollte das zum neuen Standard werden, dann könnte von den glücklicherweise glimpflich verlaufenen Sora-Vorfällen in Zukunft sogar die gesamte Gleitschirmwelt profitieren.
4 comments
Komisch das , das Problem nur beim Sora 2 aufgetreten ist und alle anderen großen Firmen damit kein Problem damit haben. Sich jetzt rauszureden auf falsche Lagerung und Verwendung macht es nicht besser.
AntwortenLöschenGruß Matze
Ich gebe Matze recht,das Material wird ja scheinbar von mehreren Herstellern verwendet und niemand hat ein Problem.
AntwortenLöschenAber was auffällig ist. Der Sora2 ist der einzige Tandem den ich bisher gesehen hab mit nur 3 Aufhängepunkten auf der A Stammleine.Alle die ich die letzte zeit M Startplatz beobachtet hab, haben mindestens 4, mein Fuse hat sogar 6.
Ist ja klar, dass wenn keinen Material oder Bearbeitungsfehler es nur eine falsche Konstruktion sein kann. Sup-Air yut sixh kein gefallen beim Versuch die Schuld an die Piloten zu legen.
AntwortenLöschenIch finde es schon bedenklich, dass man Auslegungsfehler so zu rechtfertigen versucht.
AntwortenLöschenEs gibt nun mal Grenzen in der Belastbarkeit, die man nicht verschieben kann - auch nicht um immer weniger Leinen zu verwenden. Schon gar nicht beim Tandem.
Die Tandems sind trotz Zulassung in Extremsituationen alle an der Belastungsgrenze - und zwar weit mehr als jeder Solo. Das liegt an mehreren Faktoren: Höhere Flächenbelastung, asymmetrischere Belastung bei Störungen und vor allem extrem lange Leinen im Verhältnis zum Solo. Wir haben vor Jahren beim Tandem in einer Studie während eines asymmetrischen Sat's über 7,5 G gemessen. Das bedeutet bei 200Kg ca. 190 Kg auf den inneren A/B Stammleinen (asymmetrische Belastung durch Verwindung beim Sat)!
Das sind 60 Kg bei 3 Galerieleinen pro Loop - das ist eine Aufgaben für den Konstrukteur!
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