Im Oktober hatte Supair eine Sicherheitsmitteilung für den Tandem Sora 2 wegen gerissener Leinenaufhängungen veröffentlicht. Jetzt ist ein Untersuchungsbericht dazu erschienen.

Der Sora 2 von Supair ist vor allem bei französischen
Profi-Tandempiloten im Einsatz. // Quelle: Supair
Supair hat über Monate hinweg mit verschiedenen Prüfstellen und externen Fachleuten versucht herauszufinden, warum es bei zwei jeweils relativ neuen Tandemschirmen des Modells Sora 2 zu mehrfachen Rissen von Aufhängungsschlaufen der A- und teilweise auch B-Leinen kam (jeweils bei Manövern mit hohen G-Kräften).

Interessant ist diese Frage vor allem auch deshalb, weil das dafür verwendete Nylon-Material und die Verarbeitungsweise heute zum Marktstandard gehören. Das heißt, auch viele andere Hersteller arbeiten seit etlichen Jahren damit. Wäre Supair hier auf irgendwelche systemischen Auffälligkeiten gestoßen, dann hätten ganz allgemein die Alarmglocken läuten müssen.

In dem technischen Untersuchungsbericht (pdf), den Supair jetzt auf seiner Webseite veröffentlichte, wird das Rätsel allerdings nur halb gelöst. Immerhin ergaben die verschiedensten Tests und Überprüfungen: Es handelt sich weder um erkennbare Design- oder Material- noch um Verarbeitungsfehler. Stattdessen könnten eine vorschnelle Alterung durch äußere Einflüsse, eine schlechte Lagerung, ein falsches Handling oder am ehesten noch eine Kombination mehrerer Faktoren zu den Schäden geführt haben, heißt es in dem Bericht. Eine eindeutige Ursache war aber nicht erkennbar.

Vorsichtshalber wurden alle vorübergehend gegroundeten Sora 2 Schirme mit Verstärkungen an den Aufhängepunkten versehen, bevor sie wieder die Flugfreigabe erhielten.

Nun arbeitet Supair nach eigenen Angaben mit einem französischen Partner daran, ein neues, noch stabileres Material für solche Aufhängungspunkte zu entwickeln. Es soll dann Bruchlasten weit über dem aufweisen, was für die Einhaltung der EN-Lasttests nötig wäre.

Sollte das zum neuen Standard werden, dann könnte von den glücklicherweise glimpflich verlaufenen Sora-Vorfällen in Zukunft sogar die gesamte Gleitschirmwelt profitieren.