Mit Tandem quer durch Äthiopien. Das war der Plan von Antoine Girard. Er hat ihn überlebt. // Quelle: Facebook, A. Girard |
Laut Beschreibungen auf seiner Facebook-Seite wurde er fast bei jeder Landung schon von der Polizei erwartet, abgeführt und dann stundenlang verhört. Gefährlicher aber erwiesen sich dann noch die abgelegenen Regionen ohne Polizei. Hier wurde er von den Bewohnern mit Steinwürfen, grimmigen Gesichtern und sogar Schüssen empfangen. Mangels Sprachkenntnissen und kultureller Barrieren war die Kommunikation sehr eingeschränkt. "Wir sahen die Angst in ihren Augen, und das machte uns Angst. Unser Leben lag in ihren Händen", schreibt er.
Das Land sei für Biwak-Flüge nicht geeignet, so sein Fazit. Deshalb habe er das Projekt einer fliegenden Durchquerung Äthiopiens vorzeitig abgebrochen. "Wir sind einfach nur glücklich, am Leben zu sein".
8 Kommentare
Das Land sei für Biwak-Flüge nicht geeignet
AntwortenLöschenSchaut man auf Google Maps kurz nach, kommt man zu dem Entschluss, dass das Land für dieses Abenteuer mehr als geeignet ist. Was dieses Stück Erde so unbrauchbar macht, sind die Bewohner des Landes und die desaströse politische und wirtschaftliche Lage im und rund um das Land. Schaut man bei dem auswärtigen Amt vorbei, so werden dort für alle umliegenden Länder Reisewarnungen ausgesprochen. Um die Ecke liegt Uganda, eventuell klingelt es bei Namen wie Ruanda und Burundi, ja da war doch was..
Mich würde es interessieren, was Antonie sich dabei gedacht hat? Welche Informationsquellen haben ihm und seinem Team suggeriert, es könnte ein spaßiger Urlaub werden?
Sehr blauäugig für mein Befinden, sich in die schlimmste Ecke aufzumachen, beflügelt von irgendwelchen Vorstellungen, die, wie es sich herausgestellt hat, mit der Realität wenig gemeinsam haben.
ich nehme mal an,du hast den satz " was dieses stück erde so unbrauchbar macht, sind die bewohner des landes" nicht so gemeint wie er rüberkommt!
AntwortenLöschenJemand, der solo mit dem Gleitschirm über 8000m hohe Berge fliegt, wird sich nicht von einer Reise abhalten lassen, weil es für umliegende(!) Länder Reisewarnungen gibt!
AntwortenLöschenUnd: Wäre eine seiner Himalaya Aktionen weniger erfolgreich ausgegangen, gäbe es sicher genügend Leute, die es als "sehr blauäugig" kritisieren würden, sich alleine mit einem Gleitschirm in's Himalaya aufzumachen.
@manfred
AntwortenLöschenwas meinst du?
Jemand, der solo mit dem Gleitschirm über 8000m hohe Berge fliegt, wird sich nicht von einer Reise abhalten lassen, weil es für umliegende(!) Länder Reisewarnungen gibt!
AntwortenLöschenIch denke, der Gute Antonie wird sich zwischenzeitlich gedacht haben, dass an seiner Planung eventuell doch etwas unzureichend war. Wäre er so hart, wie du es ihm beidichtest, wäre er geblieben und sein Abenteuer fortgesetzt.
Besonders Klug war es nicht. Aber wie chinesisches Sprichwort sagt: es gibt nur kluge Menschen, einige davor, der Rest danach. Happy Landings Antonie
Es gibt Abenteurer, die sich direkt in nächste Flugzeug nach Europa wünschten, weil die Situation langsam immer bedrohlicher vor Ort wurde. Es gibt eben Länder in denen ein Menschenleben nichts wert ist. Schon gar nicht als "Westler".
AntwortenLöschenDas Gross der Menschen ist sicher freundlich gesinnt, aber.....
Gruss Mayer
Die Bewohner machen dieses Stück Erde unbrauchbar? Selten so einen Unsinn gelesen. Die Ursache liegt vielmehr in der jahrhundertelangen katastrophalen Kolonialpolitik und der fortgesetzten Ausbeutung der Ressourcen, z.B. Kobalt im Kongo. Dies ebnet Korruption und Kriminalität den Weg. Dazu kommt der starke Einfluss von mehreren Religionen, die keinen gesteigerten Wert auf Bildung legen.
AntwortenLöschenZum Beispiel Ruanda, das eben nicht an Äthiopien angrenzt: Es ist nicht nur eines der schönsten, sondern, trotz eines Vorfalls in 2018, auch sichersten Länder Afrikas. Auch wenn das Land diktatorisch regiert wird, ist die Korruption vergleichsweise gering und die Wirtschaft ist in den letzten 15 Jahren rapide gewachsen. In 2015 sind wir mit dem Mietwagen und Fahrrad 2 Wochen durchs Land gereist, und haben ganz überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Auch wenn der furchtbare Genozid in 1994 es nicht unbedingt erwarten lässt, waren die Menschen dort ausgesprochen freundlich, neugierig, hilfsbereit, und inspirierend lebensfroh. Mit Pauschalisieren sollte man sich also zurückhalten, gerade wenn man die Länder nur von Google Maps kennt.
@Sepp
AntwortenLöschenNicht zu glauben, dass trotzt deiner mehr als nur GoogleMaps-Erfahrung der Gute Antonie sein Arsch samt Team doch noch vorzeitig in Sicherheit gebracht hat. Aber das ist mir nicht Neu, die Denkweise erlebe ich öfters, ich war vor Ort, ich weiß auf Grund meines zweiwöchigen Aufenthalts ganz genau, wo da der Hase im Pfeffer liegt.
Zum Beispiel Ruanda...
Dein Statement dazu ist eine Rechtfertigung, mehr nicht. Zudem ist ein kurzer Aufenthalt nicht das Selbe, wie dauerhaft dort leben. Lass stecken ;)
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