Der Titel der Serie ist falsch gewählt: Er müsste eigentlich "Nicht-Fliegen in Zeiten von Corona" heißen. Die de-facto Flugbeschränkungen weiten sich immer mehr aus.

"Dank" Corona sind die Schirme von der Bildfläche verschwunden.
// Quelle: Public Domain
Man muss nur das Bild rechts betrachten. Gestern hatte ich es in einem Post schon verwendet, in einer Collage mit Gleitschirmen. Doch die Ereignisse überstürzen sich. Die Schirme sind jetzt von der Bildfläche verschwunden. Geblieben ist das Corona-Virus. Es beherrscht derzeit jeden Alltag. Und die Fliegerei gehört erst einmal nicht mehr dazu.

Die Reaktionen bzw. Vorgaben der Länder oder auch Bundesländer fallen zwar noch etwas unterschiedlich aus. Beispielsweise ist in Spanien ganz offiziell jede Sportaktivität inklusive des Fliegens unter Strafe verboten. Doch auch andernorts geht die Entwicklung eindeutig dorthin, dass das Gleitschirmfliegen bis auf weiteres "nicht erwünscht" ist.

Der französische Gleitschirmverband FFVL hat in einem Communiqué an alle Piloten verkündet, dass doch bitte alle Vereins- und Schulungsaktivitäten einzustellen seien. Der französische Online-Contest ist bis auf weiteres ausgesetzt. Zudem appellierte der Verband an die Verantwortung seiner Mitglieder, sie sollten auch nicht auf eigene Faust fliegen gehen. Denn mögliche Unfälle wären nicht nur eine zusätzliche Belastung für die Kliniken in schon überlasteten Zeiten. Sie könnten auch dem Ansehen der ganzen Fliegerei schaden.

Auch der Österreichische Aero Club hat beschlossen, die nationale Online-Steckenwertung im XContest auszusetzen. "Die Dauer dieser Maßnahme ist derzeit nicht absehbar. Die Aufhebung dieser Maßnahme erfolgt, sobald die Regelungen des österreichischen Gesetzgebers gelockert bzw aufgehoben werden", heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Vermutlich werden auch noch andere Verbände in ähnlicher Weise nachziehen.

Wer nun meint, vielleicht noch in andere "ferne" Länder vor dem Virus fliehen zu können, um dann dort in die Luft zu kommen, sollte seine Hoffnungen erst einmal begraben. Mittlerweile gibt es weltweit Reise- oder Einreisebeschränkungen, Zwangsquarantäne, es werden keine Visa mehr ausgestellt etc. Wir erleben halt gerade einen weltweiten Ausnahmezustand.

Eine gute Idee hat ein Kommentator meines ersten Posts zum "Fliegen in Zeiten von Corona" aufgebracht: Wenn wir auf absehbare Zeit eh nicht in die Luft kommen, könnten wir die gegroundete Zeit nutzen, um zum Beispiel unsere Schirme checken oder Retter packen zu lassen. Selbst wenn der Check vielleicht erst in einem halben Jahr offiziell fällig wäre, wird eine leicht vorgezogene Überprüfung niemandem schaden. Und für die Flugschulen oder andere Checkbetriebe ist das sicher eine willkommene Einnahme in ansonsten finanziell dürren Zeiten.