Flugschulen hoffen auf die Solidarität ihrer Kunden. // Quelle: Oase Paragliding, Montage: Lu-Glidz |
Manche Flugschulen schreiben auf ihren Webseiten oder Facebook schon sehr offen: "Bitte bleibt uns treu!" Es geht darum, gebuchte und schon bezahlte Kurse und Reisen nicht komplett zurückzugeben, sondern auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, selbst wenn dieser Zeitpunkt aktuell noch nicht vorhersehbar ist. Denn das Problem ist: Wenn jetzt alle Kunden ihr Geld erst einmal zurückverlangen, könnte mancher Betrieb in Zahlungsschwierigkeiten kommen.
Auch den DHV sorgt sich um die Flugschulen. Auf seiner Website hat der Verband einen Aufruf gestartet: Unterstütze Deine Flugschule - jetzt!
Neben der Umbuchung statt Stornierung von Kursen und Reisen wird dort auch der (möglicherweise bewusst vorgezogene) Kauf von Ausrüstung wie Rettungsschirmen, Gurtzeugen u.ä. empfohlen. Sogar die finanzielle Beteiligung kapitalkräftiger Gleitschirmflieger an Flugschulen wird dort ins Spiel gebracht. Diesbezügliche Anfragen sollten vertraulich an die DHV-Geschäftsführung gerichtet werden.
Anders gesagt: Für manche Flugschulen steht es offenbar tatsächlich schon Spitz auf Knopf.
3 Kommentare
Es ist ein wichtiges Problem, das du da ansprichst, und ich unterstütze den Aufruf voll und ganz.
AntwortenLöschenDie Flugschulen gehen damit aber sehr unterschiedlich um. Die meisten suchen den Dialog mit uns Kunden und bieten Lösungen an. Es gibt aber auch Flugschulen, die sich erst lange gar nicht melden, obwohl längst klar ist, dass die Reise nicht stattfinden kann, und dann pauschal jede Rückerstattung ablehnen und auch keine Alternativen anbieten außer "wir behalten dein Geld erstmal bis auf Weiteres". (Heißt dann "Gutschrift".)
So gern ich die Flugschule(n) meines Vertrauens unterstütze (was ich an anderer Stelle auch tue) möchte ich das gern selbst entscheiden können. Bitte, liebe Flugschulen, benehmt euch auch so, dass man euch vertrauen möchte!
Martin Gebhardt, Hannover
Hätten die Flugschulen nicht die Möglichkeit von Einzelcoachings und gäbe es nicht weniger Probleme bezüglich der Einkaufsbereitschaft von Fliegern, hätte der DHV nicht den Flugbetrieb komplett eingestellt?
AntwortenLöschenGrüße, Tim Wilbert
Sehe ich genau so wie Tim, vielleicht hätte sich der DHV vorher über die Auswirkungen eines komletten Verbotes Gedanken machen sollen/können. Ich wollte mir auch gerade ein neues GZ kaufen, aber ich werde in diesen für alle unsicheren Zeiten sicher nicht 1500€ ausgeben, damit das Teil dann bis 2021 in der Ecke liegt. SIV war gebucht, Jahreskarte bestellt sowie ein kompletter Urlaub bezahlt, alles wurde von den Veranstaltern notgedrungen gecancelt. Hätte man auch vorher drauf kommen können, dass sowas in einer micro Branche für Probleme sorgen kann und wird.
AntwortenLöschenIm Moment sind wohl alle Berufsgruppen, außer einige Systemrelevante Ausnahmen, mehr oder weniger Betroffen. Sei es Selbstständige die jetzt oft 0 Einnahmen haben oder Angestellte, selbst großer Konzerne, die jetzt in Kurzarbeit sind.
Verstehe die Argumentation des DHV und die 4 Flieger, die sich bei den sportlichen Bedingungen am 18.03 wohl überschätzt haben (einer von denen ist unter uns mit dem Retter in die Bäume, unverletzt), waren wohl der berühmte Tropfen. Aber dafür alle, inkl. der kompletten Branche abzustrafen finde ich zumindest stark diskussionswürdig.
Wenn Maßnahmen, dann doch bitte für alle und nicht nur für eine verschwindend kleine Randgruppe. Wie viele würden denn jetzt, wo nur Hike & Fly angesagt ist überhaupt fliegen? Solange die Leute munter weiter Motorradfahren, MTB, Klettern, Skitouren, rauchen, saufen, sich nicht bewegen, nur scheiße fressen und Corona Partys feiern, stößt mir die Begründung der Sport würde das Gesundheitssystem unnötig belasten sauer auf. Ob wir jetzt sichtbarer sind als die Massen an MTB Fahrern und Wanderern, die mir momentan jeden Tag begegnen, bezweifele ich ebenfalls.
Meiner Meinung nach wäre es richtig gewesen es bei der Empfehlung, aktuell nicht zu fliegen, zu belassen. Dann hätte jeder mündige Flieger für sich selbst abwägen können, ob er den Sport momentan mit seinem Gewissen oder auch nur seinem Selbsterhaltungstrieb - wer will jetzt in der Momentanen Situation schon freiwillig ein Krankenhaus betreten - vereinbaren kann.
Mit dem aktuellen Verbot wird man nur:
- einige Flieger in die Illegalität und zum Fliegen ohne Versicherungsschutz treiben
- viele kleine Shops und Flugschulen runieren
- sicher eine nicht unerhebliche Menge an Piloten verärgern
Klar, muss man jetzt alles ertragen, gibt wichtigeres, Ausnahmesituation etc. pp. Trotzdem hätte man die ganze Sache meiner Meinung nach sinnvoller regeln können, anstatt direkt alles zu verbieten.
Wie dem auch sei...man sieht sich dann wieder 2021 in der Luft.
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