Wie häufig müssen große Andenkondore im Alltag mit ihren Flügeln schlagen? Im Grunde machen sie das fast nur für den Start, zeigt eine Studie.

Ein Andenkondor // Quelle: Wikipedia, Abnehm-de
Die majestätischen Kondore in den Anden nehmen wir Gleitschirmflieger uns gerne als Vorbild. Wenn es darum geht, große Streckenflüge im Gebirge zu absolvieren und dabei jede Thermik effizient auszukurbeln, sind sie Meister.

Den Gleitschirmen haben sie freilich eines voraus: Sie könnten bei Bedarf auch mal mit den Flügeln schlagen. Allerdings, so haben Forschungen jetzt gezeigt, machen sie das nur äußerst selten. Von der gesamten Zeit, die der größte flugfähige Vogel der Welt in der Luft verbringt, sind es anteilig weniger als ein Prozent. Das berichtet ein internationales Team von Ornithologen im Fachmagazin PNAS.

Die Wissenschaftler statteten Kondore mit speziellen Bewegungssensoren aus. Die darüber aufgezeichneten Daten zeigten, dass die bis zu 15 Kilogramm schweren Vögel drei Viertel ihrer eh nur seltenen Flügelschläge für den Start "investieren". Ansonsten nutzen sie allein vorhandene Aufwinde, um sich segelnd in der Luft zu halten. 

Die längste Flugzeit ohne einen einzigen Flügelschlag, die im Rahmen der Studie verzeichnet wurde, betrug fünf Stunden. Dabei legte der zugehörige Kondor rund 172 Kilometer zurück. In puncto Streckenleistung pro Stunde kommen gute XC-Gleitschirmflieger also durchaus an Kondore heran.