Die Antwort darauf fällt recht profan aus: Es gab weder ein Funk- noch ein anderes Hardwareproblem, sondern einen simplen Mangel an Adressen. Urban Mäder, Technikchef beim Schweizer Unternehmen Flarm, das die Kollisionswarntechnik entwickelt hat, erklärt die Sache so:
"Skytraxx/FANET+ implementiert eine Flarm 'Beacon' Funktionalität, d.h. es sendet Flarm Signale nur, aber empfängt diese nicht. Flarm liefert dazu eine Software-Bibliothek, welche Skytraxx in ihre Software integriert. Beim Starten der Bibliothek wird durch Skytraxx die Seriennummer des Gerätes
übergeben, woraus Flarm dann die (eindeutige) Flarm-Adresse generiert, welche auf den Tracking-Seiten verwendet wird.
Ähnlich wie bei IP Adressen im Internet sind solche Adressen nicht beliebig verfügbar, sodass wir versuchen, möglichst keine Adressen zu verschwenden. Die Bibliothek hat deshalb eine obere Grenze für Seriennummern, welche aber je nach Bedarf einfach angehoben werden kann. Versucht die Skytraxx-Software eine höhere Nummer zu setzen, weigert sich die Bibliothek, zu arbeiten, und teilt das der Skytraxx-Software mit.
Die Grenze der Seriennummern wurde bei Beginn der Zusammenarbeit mit Skytraxx so hoch gesetzt, damit es für ein paar Jahre reichen würde. Nach drei Jahren FANET+ wurde diese Grenze nun offenbar überschritten. Skytraxx muss das wohl übersehen haben. Zusätzlich ignorierte die Skytraxx-Software die Fehlermeldung aus der Flarm-Bibliothek, sodass auch der Kunde nichts davon mitbekam."
Mit dem Update der Skytraxx-Firmware wurde nun die Obergrenze der von der Flarm-Bibliothek akzeptierten Seriennummern erweitert. Zudem wurde die Skytraxx-Software ergänzt, so dass sie jetzt Fehlermeldungen der integrierten Flarm-Bibliothek erkennen kann.
Der Fall (s. Flarm oder nicht Flarm Teil 1 und Teil 2) zeigt allerdings, wie wichtig es ist, wenn Nutzer solcher Geräte von Zeit zu Zeit überprüfen, ob alle Funktionen noch gegeben sind.
Hätte hier ein aufmerksamer Pilot nicht das Fehlen des Flarmsignals seines Varios bemerkt und bei Skytraxx nachgefragt, wären vielleicht viele andere noch eine geraume Zeit fliegen gegangen, ohne von den Flarm-Geräten der Segelflugzeuge erkannt zu werden.
2 Kommentare
Gut, dass das nun gelöst ist. Ich hatte bereits Ende Mai bei Skytraxx unter Angabe der Seriennummer nachfragt, warum ich mein nagelneues Skytraxx 2.1 nicht bei livetrack24 oder OGN sehe. Nach mehr als drei Wochen habe ich nur die lapidare Antwort bekommen, "um Dich im Glidernet zu sehen musst Du im Empfangsbereich einer OGN Station sein."
AntwortenLöschenCornelis Wirth aus Unterschleißheim
Ich hatte vor zwei Jahren eine Kollision mit einem Segelflieger, ein Flarm hätte es wahrscheinlich verhindert. Ich und viele Andere haben sich darauf hin ein Flarm Beacon besorgt.
AntwortenLöschenNun muss man ja jährlich ein Lizenz-Update auf das Gerät Laden, leider funktioniert es dieses Mal (2021) nicht, ich konnte keine Updates auf meinem Gerät bestätigt finden. Für mich ist eine 100prozentige Funktion wichtig. Zudem habe ich auf der Homepage gelesen, dass das Beacon nicht mehr produziert wird. Was ist hier los?
Benutzerfreundlichkeit, Service lässt zu wünschen übrig! Hier geht es um Sicherheit, auf die ich nicht mehr verzichten möchte Vertrauen in die Funktion ist aber nicht gegeben. Man könnte den Eindruck gewinnen, Hauptsache viele Geräte verkaufen zu wollen.
Schnell neue Geräte auf den Markt zu bringen, Skytrax3.1 und wie sie alle heißen, eine einheitliche, funktionelle und einfache Lösung und Kundenbetreuung steht im Hintergrund. Das muss besser werden!
Gruss Hannes
Kommentar veröffentlichen
Kommentare werden von Lu-Glidz moderiert und deshalb nicht immer sofort freigeschaltet. Es gelten folgende Kommentarregeln:
1. Nicht anonym: Auf Lu-Glidz werden nur Kommentare veröffentlicht, die mit einem kompletten Realnamen (Vor- und Nachname) gekennzeichnet sind. Trage dafür beim Anlegen des Kommentars im Feld "Name/URL" einfach Deinen Namen ein. Das Feld "URL" kannst Du frei lassen. Solltest Du stattdessen "Anonym" wählen, musst Du wenigstens am Ende des Kommentars Deinen Namen schreiben. Sonst wird der Kommentar nicht erscheinen.
2. Sachbezogen: Kommentare müssen das jeweilige Thema des Posts bzw. der schon vorhandenen Kommentare betreffen. Sie müssen respektvoll formuliert sein. Sie dürfen keine persönlichen Beleidigungen oder Anspielungen auf die (politische) Gesinnung anderer enthalten.
Hinweis: Die Freigabe von Kommentaren kann sich u.U. um einige Stunden verzögern. Auch ich bin nicht 24/7 online.