Eine Bodenspirale gilt als hohe Kunst der Fliegerei. Aus einem solchen Motiv eine so ästhetische Chrono-Fotografie zu machen, ist hohe Kunst der Bildbearbeitung.
Ein wunderbar grafisches Bild einer Bodenspirale. // Quelle: Rollin Stone Photography |
Als der spanische Acro-Pilot Horacio Llorens kürzlich dieses Foto einer von ihm auf Mallorca mit dem Motorschirm geflogenen Bodenspirale auf Facebook und Instagram postete, gingen die Klickzahlen in kürzester Zeit durch die Decke. Und das zur Recht: Denn wohl noch nie hat die Gleitschirmszene die Bodenspirale aus einer solchen Perspektive und mit einer derart harmonischen Ästhetik gesehen. Das Spiel von Schirm und Schatten, die schwungvolle Annäherung an den Boden und das folgende Wegsteigen entfalten eine wuchtige grafische Wirkung.
Erstellt hat das Bild Rolf Steinmeier. Der deutsche Gleitschirmpilot ist in der Szene als umtriebiger Fotograf vieler Acro-Wettbewerbe bekannt, wenn auch eher unter seinem Künstlernamen: Rollin Stone.
Rolf hat eine Technik entwickelt und perfektioniert, um aus Serienbildern – mit viel Nachbearbeitung in Photoshop – derart dynamisch wirkende Kunstwerke zu schaffen.
Anfangs verwendete er Fotografien als Grundlage, was eine Kamera mit guter Serienbildfunktion voraussetzt. Mittlerweile nutzt er aber auch Video-Aufnahmen, aus denen er die Einzelbilder extrahiert. Die Videos müssen nur eine entsprechend hohe Auflösung haben. Das funktioniert mittlerweile sogar mit Videos aus hochwertigen Smartphones mit guter Kamera..
Aus jedem Einzelbild einer Sequenz schneidet Rolf die bewegten Objekte aus (im obigen Beispiel sind das der Schirm und der Schatten). Zudem liefert eins der Bilder auch den statischen Hintergrund. Darauf platziert er die per Photoshop ausgestanzten Bewegtmotive.
All das bedeutet einiges an Arbeit. Für das Bild der Bodenspirale hantierte Rolf nach eigenen Angaben rund vier Stunden mit Photoshop herum. Die Videosequenz, die von einer Drohne aus aufgenommen wurde, hatte ihm der spanische Kameramann Allen Candela zur Verfügung gestellt, der Horacio Llorens beim Acro-Fliegen filmte.
3 Kommentare
Das erinnert mich ein wenig an die sagenhaften Bilder des spanischen Fotografen Xavi Bou, der eine ähnliche Methode anwendet, um den Flug von Vögeln festzuhalten: http://www.xavibou.com/
AntwortenLöschenIch will seine Arbeit ja nicht schmälern, aber auf der linken Seite fehlen die Schatten. Entweder hat er dort mit seiner Arbeit angefangen und es ist ihm später erst aufgefallen das die Schatten fehlen, oder er hatte zum Schluss keine Lust mehr die Schatten auszuschneiden.
AntwortenLöschenAber trotzdem schön anzuschauen.
@Oliver: Ich würde sagen, das ist künstlerische Freiheit. Hätte er die fehlenden Schatten auch noch mit übertragen, hätten sie andere Schatten am Boden überlagert. Das wäre dann realistischer, aber weniger ästhetisch gewesen.
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