Windy zeigte Prognosetemps bisher in einer besonderen Darstellung. Neuerdings ist auch die  übliche Skew-T Variante wählbar. 

Neuerdings gibt es Temps bei Windy auch im
Skew-T-Format. // Quelle: Windy

Die Meteo-Seite Windy hat ihre Funktion zur Darstellung von Prognosetemps überarbeitet und deutlich verbessert. Zumindest gilt das für die Web-Anwendung. In der Windy-App ist bislang noch die frühere Darstellung zu finden. 

Um sich einen Temp für einen beliebigen Ort anzeigen zu lassen, klickt man bei Windy mit der rechten Maustaste an passender Stelle in die Karte und wählt dann im Popup-Menü den Unterpunkt "Aerologie" (hier ein Beispiel). Nun öffnet sich nicht mehr nur ein kleines Overlay-Fenster mit dem Temp, sondern es wird am linken Rand des Bildschirmes eine größere Grafik eingeblendet. 

Für die Darstellung des Temps kann man jetzt zwischen zwei Varianten wählen: Zum einen die vereinfachte Anzeige im typischen Windy-Layout, das an die Stüve Diagramme mit senkrechten Isothermen angelehnt ist. Zum anderen eine Darstellung im klassischen Skew-T Format samt aller Hilfslinien. Unterhalb des Soundings kann man direkt zwischen verschiedenen Meteo-Modellen als Datenquelle auswählen. 

Die Temps bieten jetzt auch hilfreiche Animation: Man kann mit der Maus über die Grafiken fahren und damit die genauen Prognosewerte von Temperatur und Taupunkt auf der jeweiligen Druckhöhe abfragen. Über dynamisch eingeblendete Linien lassen sich auch mögliche Wolkenbildung und Wolkentops etc. ermitteln. Wer sich mit Temp-Analysen auskennt, wird damit viel anzufangen wissen.  


Reale Ballonsondendaten

Die "neue" Aerologie-Funktion bietet darüber hinaur noch die Möglichkeit, Daten von realen Ballonsondenaufstiegen im weiteren Umfeld des gewählten Punktes abzurufen. 

Mit dieser Neuerung ist es nicht mehr nötig, für eine genauere Temp-Analyse spezielle Windy-Plugins wie "Sounding" (früher: Better Sounding) und "Radiosonde" zu laden. 

Das Plugin Radiosonde bietet allerdings doch noch einen Vorteil: Dort kann man sich zu den realen Messdaten auch die von den Modellen prognostizierten Temperaturkurven als Overlay darstellen lassen. Eine interessante Möglichkeit, um zu vergleichen, wie gut die Modelle den tatsächlichen Zustand der Atmosphäre zum jeweiligen Zeitpunkt erfasst hatten. 

Die neuen Temps von Windy basieren auf der gleichen Datengrundlage wie die alten. Die Einschränkungen hinsichtlich der Genauigkeit der Prognose-Temps im Höhenverlauf, die Lu-Glidz erst kürzlich im Post "Ein Temp fürs Grobe" beschrieben hatte, gelten dafür in gleicher Weise.