FAI-Dreieck Weltrekord: 348 km +++ Mipfly Deutschland +++ Waga Sim +++ Kevin Philipps Acro-Nahtod 

Edouard Potel flog ein FAI-Dreieck über 348 km.
// Quelle: E. Potel, X-Pyr

+++ Der Franzose Edouard Potel hat einen neuen (noch nicht ratifizierten) Weltrekord für ein echtes FAI-Dreieck aufgestellt. Dabei bilden Start- und Zielpunkt zugleich einen der Eckpunkte des Dreiecks. Potel flog am 1. August 2022 vom Col d'Izoard, etwas südlich von Briançon in den französischen Alpen, in knapp 11,5 Stunden 348 km (s. XContest). Der derzeit noch offizielle FAI-Dreiecks-Rekord wird mit 308 km von Maxime Pinot gehalten. Neben dem Flug von Potel stehen noch vier weitere 300er vom gleichen Tag im XContest. Alle starteten am vom Col d'Izoard. Der Startplatz neben einer Pass-Straße zeichnet sich durch eine große Höhe (~2400m) aus. Er ermöglich mit seiner Ostflanke einen frühen Start. Zugleich bietet die Region am Abend gut tragende Westflanken, die sogar bis nach Sonnenuntergang noch Aufwinde liefern können. Zum Beispiel war Karel Vrbenský für sein 300-km-Dreieck am gleichen Tag 11 Stunden und 43 Minuten in der Luft, was vermutlich zumindest als inoffizieller Weltrekord für den längsten Thermikflug mit einem Gleitschirm gelten dürfte. Seine Landezeit: 21.20 Uhr! Mit von der Partie in der 300er-Riege war der Franzose Timo Leonetti. Er flog ein 335 km Dreieck, was ebenfalls neuer Weltrekord gewesen wäre, hätte Potel ihn nicht übertrumpft. Dafür steht Leonetti derzeit immer noch an der Spitze im World-XContest, knapp vor seinem Fliegerkumpel Potel. Beide haben in dieser Saison bereits vier 300er in den Büchern stehen.
Kleiner Nachtrag und Ergänzung: Mittlerweile habe ich erfahren, dass es einen zeitlich noch längeren Thermikflug mit einem Gleitschirm gibt. Bernhard Peßl flog im Jahr 2014 bereits einmal ein 300er-FAI. Damals war er knapp über 12 Stunden in der Luft. +++ 

+++ ParaFly24 hat den Vertieb für MipFly-Varios in Deutschland übernommen. Die beiden aktuellen Modelle, das Bluetooth-Solarvario MipBip+ und das mit Fanet und Flarm ausgestattete GPS-Vario MipFly One C sind vorrätig und sofort lieferbar. +++ 

WagaSim

+++ WagaSim heißt ein besonderer Gleitschirm-Simulator, mit dem man spielerisch am Rechner das Küsten- und Dünensoaren erfahren kann. Programmiert wurde WagaSim von Nathan Barraud. Der Simulator glänzt nicht mit perfekt gerenderten Landschaften, aber mit einer besonders fein umgesetzten Simulation der Flugphysik eines Gleitschirms. Die Kappe wird als softer Körper mit einzelnen Zellen als biegsamen Elementen gerechnet. Dabei lässt sich der Schirm ganz nach Belieben konfigurieren: Zellenzahl, Streckung, Krümmung etc. sind einstellbar, um so jeweils ganz unterschiedliche Flugcharakteristiken zu erreichen. Mit dem "soft" simulierten Gleitschirm kann man sogar Steilkurven fliegen, bei dem der Stabilo realistisch durch den Sand gezogen wird. Auch Foot-Drags an Land oder im Wasser sind möglich. Das Programm WagaSim steht als kostenloser Download zur Verfügung, wobei Barraud auf die Fairness der Nutzer hofft, ihn bei Gefallen mit einer Spende zu unterstützen. Einen ersten Eindruck von WagaSim vermittelt ein Youtube-Video. +++

Ein Absturz-Erlebnis der
ganz krassen Sorte.
// Quelle: Kevin Philipp,
Youtube-Screenshot

+++ Der Schweizer Kevin Philipp zeigt in einem Video eine eigene Acro-Nahtod-Erfahrung. Beim Training in turbulenter Luft ging ein Twist-Manöver schief, er fiel in die Kappe und verhedderte sich in den Leinen. Beim folgenden Absturz mit starker Rotation verdrillte sich der Schirm zu einer schmalen Wurst. Kevin löste beide Rettungsschirme seines Acro-Gurtzeuges aus. Der erste verfing sich in den Leinen, der zweite fiel ebenfalls nur noch als ungeöffnetes Paket neben ihm nach unten. Mit beeindruckender Geistesgegenwart packte Kevin den verklemmten Innencontainer und befreite den Retter mit der Hand. Bei der hohen Fallgeschwindigkeit öffnete der Schirm dann innerhalb kürzester Zeit. Ohne dieses Manöver in letzter Sekunde wäre Kevin wohl am Boden zerschellt. Glückwunsch zur zweiten Geburt! +++