Skywalk Easy Bag +++ EM Halbzeit +++ 8054 m in Peru +++ SysNav XL +++ Ozone Sicherheitsmitteilung +++ Der längste 300er +++ Flachlandrekord
Schnellpacksack im Rucksackformat: Easy Bag. // Quelle: Skywalk |
+++ Bei der Gleitschirm-EM 2022 im serbischen Niš ist Halbzeit. Von den zehn theoretisch möglichen Tasks sind erst zwei erfolgreich abgeschlossen worden. Weitere vier wurden wegen Gewitter gestoppt oder wegen zu starkem Wind erst gar nicht gestartet. Jetzt hoffen die Teilnehmer, bis zum Wochenende zumindest noch drei weitere Tasks fliegen zu können. Die viele freie Zeit in Niš lässt Raum für Detail-Diskussionen. Unter anderem wurde von Piloten entdeckt und bemängelt, dass das von der FAI für die Auswertung der EM genutzte Programm Airscore zu einer nicht immer korrekten Verteilung von sogenannten Leading Points für die Führungsarbeit während eines Tasks führt. Das betrifft vor allem Piloten, die es nichts bis ins Goal schaffen. Die Wettbewerbsleitung entschied daraufhin, die Ergebnisse der bereits geflogenen Tasks mit einer anderen Auswertungsformel (GAP2022) noch einmal neu zu rechnen. Auf den vordersten Plätzen brachte das keine Änderung. Aktuell führt Maxime Pinot die Einzelwertung an. Bei den Frauen ist es Meryl Delferriere. In der Nationenwertung liegt Frankreich vor Deutschland und Italien. +++
+++ Der Franzose Antoine Girard war der erste, der mit einem Gleitschirm in einer Thermik eine Flughöhe von über 8000 Meter erreichte. Das war 2016 über dem Broad Peak im Karakorum. In diesem Jahr hat er dieses "Kunststück" wiederholt, und zwar bei einer Volbiv-Expedition in Peru, wenn auch nicht ganz freiwillig. So berichtet er selbst auf Facebook: "Ich soarte am Rande einer Wolke aus 6200m auf. Bei 7800m verlor ich bei extremen Bedingungen für einige Sekunden die Kontrolle über den Schirm. So geriet ich in die Wolke. Ich war sofort vereist, Leinen, Instrumente, Brille, es waren -35°C! Meine Finger wurden sofort wie Holzstücke. Ich war völlig hypoxisch. Ich war weder akklimatisiert noch darauf vorbereitet, so hoch zu steigen. Ich spürte, wie mein Körper mich Sekunde für Sekunde wegen des Sauerstoffmangels im Stich ließ. Der Wind wehte mit mehr als 60 km/h. Der Aufstieg von 7800m auf 8000m war kein Vergnügen. Es geschah gegen meinen Willen! Ich habe nur versucht, dieser Gegend zu entkommen. Ich habe das weder gewollt noch angestrebt, aber ich glaube, ich habe den ersten Gleitschirmflug auf 8000m Höhe in Amerika gemacht." Die maximale Höhe, die in seinem GPS-Track verzeichnet ist, betrug 8054 Meter. +++
+++ Besitzer eines SysNav XL des französischen Herstellers Syride sollten das Betriebssystem des Varios updaten auf die Version 1.17. Dadurch werden die Geräte kompatibel mit der neuesten Version der Syride-App. Zudem eröffnet das neue Funktionen: Man kann nun u.a. Bildschirmlayouts und weitere Einstellungen über die Smartphone-App auf das Vario laden sowie Flüge in verschiedenen Formaten (igc, kml, gpx) mobil mit anderen Piloten teilen. +++
+++ Ozone hat eine Sicherheitsmitteilung herausgegeben. Sie betrifft die mit Neopren ummantelten Bremsgriffe der Speedwings der Marke. Diese können offenbar durch Alterung an Festigkeit verlieren. Sie müssen ausgetauscht werden. +++
Durchhaltevermögen. // Quelle: syride.com |
+++ Ups, he did it again! Matthias Wehrle hat in diesem Jahr bereits zum dritten Mal den inoffiziellen deutschen Flachlandrekord im FAI-Dreiecksfliegen getoppt. Wobei hier die Definition des "Flachlandes" auch die Mittelgebirge mit einschließt. Zuletzt flog Matthias am 24. Juli vom Tafelbühl im Schwarzwald aus ein Dreieck über knapp 241 km. Wer mal wissen will, wie so etwas aus Pilotenperspektive aussieht: Den Flug gibt es als bildstabilisiertes Hyperlapse-Zeitraffervideo samt Kommentar auf Youtube. +++
5 comments
Hallo Lucian, am gleichen Tag wie Matthias Wehrle wurde sein Rekord gleich wieder gebrochen. Samuel Blocher schaffte knapp 244 km. Samuel startete an der Zuflucht in Oppenau und flog am Ende, als das Dreieck bereits geschlossen war, sogar noch ein paar km weiter um näher zu seinem Auto zu kommen. Der Flug ist im DHV-XC. Besonders interessant: Samuel und Matthias flogen unabhängig ein fast identisches Dreieck, nur jeweils in entgegengesetzte Richtung.
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis. Hier dann wenigstens noch der Link zu Samuel Blochers Flug im DHV-XC: http://de.dhv-xc.de/flight/1576174
LöschenIch kenne einen zeitlich längeren 300er Flug als den von Damien Lacaze. Bernhard Peßl flog am 8.6.2014 mit seinem Mentor3 ganze12:03 Stunden. Übrigens immer noch das einzige 300er FAI mit einem B-Schirm.
AntwortenLöschenHier der Link zum Flug: https://www.xcontest.org/2014/world/de/fluge/details/:bernhardp/8.06.2014/06:59
Zum Höhenrekord von Antoine Girard: Wenn ich mich recht erinnere, gebührt diese Ehre Eva Wisnierska, die bereits 2007 in Australien - wenn auch ebenso unfreiwillig, aber vermutlich unschlagbar - über 9999 m gestiegen ist (zumindest ihr
AntwortenLöschenGPS-Vario ist wegen der fehlenden 5.Stelle da stehengeblieben), als sie in einen CB gesaugt wurde, was sie nur mit viel Glück überlebt hat. Sie selbst hat das Bewusstsein erst beim unkontrollierten Abstieg ihres Schirms bei ca. 6000 m wiedererlangt.
Günther Widmann, Oberreute
Ich denke, man sollte schon zwischen bewusst erflogenen und den "Unfall"-Rekorden unterscheiden. Letztere sind ja eher dem Zufall geschuldet. Ewa hat ihren Rekord ja nicht einmal bewusst erlebt, sondern erst später beim Auslesen des GPS erfahren, wie hoch sie überhaupt war. Antoines 8051 m in Peru waren ja auch eher ein Versehen. Aber ein interessantes, weil er ja auch noch erzählen kann, was er dabei erlebt hat. Das kann Ewa nicht. Ich denke, man sollte ihr das nicht als "Leistung" anrechnen.
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