Etliche Hersteller haben den Stubai Cup 2023 genutzt, um diverse Neuigkeiten zu präsentieren. Ein Überblick
Perfekt organisierter Startbereich am Elfer. // Quelle: parafly.at |
Entsprechend viele Schirme waren in der Luft. Darunter waren auch etliche Neuheiten, die erstmals beim Stubai Cup der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Nachfolgend eine Zusammenfassung, ohne Gewähr auf Vollständigkeit.
Advance: Die Schweizer hatten keine absolute Neuheit im Angebot, aber mit dem Epsilon DLS zumindest auch das jüngste "Kind" der neuen Konstruktionslinie mit "Durable Lightweight Structure" im Testschirm-Portfolio.
Loco // Airdesign |
Airdesign präsentierte zudem eine überraschende Weltneuheit – einen EN-C-Zweileiner im Miniwing-Format: Der Loco ist mit seiner Einheitsgröße von nur 16 m² sicher kein XC-Flügel. Airdesign bezeichnet ihn als "wacky racer" (verrückter Rennfahrer). Die Kappe soll voll beladen und voll beschleunigt bis zu 70 km/h erreichen. Für den Gewichtsbereich von 60-90 kg hat der Loco die Zulassung EN-C. Der Lasttest geht allerdings bis 120 kg. Der Schirm könnte also auch von schwereren Piloten als flotte Soaringmaschine genutzt werden und mit seiner direkten Anstellwinkelkontrolle über die B-Ebene sogar dem Flare Moustache dabei Konkurrenz machen, Speed in Höhe umzusetzen (wenn auch mit einem etwas anderen Steuerkonzept).
BGD: So farbenfroh wie eh und je präsentierte BGD den sehr leichten EN-A-Schirm Anda. Zudem waren auch erste Schirme des leichten EN-C Lynx 2 zu sehen. Es handelt sich nicht um die Leichtversion des Cure 2, sondern um eine eigene Entwicklung. Der Schirm ist ein sogenannter 2,5-Leiner (drei Leinenebenen in der Mitte und zwei an den Außenflügeln).
Drift: Die junge tschechische Marke startet weiter durch und bringt als ersten EN-C gleich einen Zweileiner auf den Markt. Er heißt Merlin. Beim Stubai Cup gab es erste Tester in den bereits zugelassenen Größen S (77-92 kg) und M (88-104 kg).
Hike&Cruise // Dudek |
Interessant für Hike-and-Fly-Jünger ist der neue Leichtschirm Hike&Cruise (EN A oder B, je nach Größe). Die Kappe basiert auf einem ungewöhnlichen Konstruktionskonzept. Das Obersegel ist in 65 Zellen unterteilt. Am Untersegel, dessen aerodynamische Güte für die Leistung nicht so entscheidend ist, sind jeweils drei Zellen zu einer großen Zelle zusammengefasst. Die dadurch teilweise eingesparten Profilrippen ermöglichen eine deutliche Gewichtseinsparung. Der Schirm in Größe 25 m² wiegt nur 2,6 kg.
Flow: Der neue Low-B der australischen Gleitschirmschmiede heißt Cosmos 2. 50 Zellen, Sharknose, Streckung von 5,17. Es gibt ihn in vier Größen für einen Gesamtgewichtsbereich von 60-120 kg.
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Gin: Viel Aufmerksamkeit bekam Gins erster EN-C-Zweileiner, der Bonanza 3. Von allen anderen neuen EN-C-Zweileinern hebt er sich durch die wellenförmige Eintrittskante ab. Diese Wave Leading Edge soll dem Schirm unter anderem eine außergewöhnliche Pitchdämpfung verleihen.
Niviuk: Der EN-C-Zweileiner Artik R war von testhungrigen Piloten viel gefragt. Am Stand gab es auch Informationen zur kommenden Leichtversion des bebürzelten Liegegurtzeugs Arrow. Das Arrow P mit Schaumprotektor soll deutlich unter 2 kg wiegen. Niviuk wurde in einer Umfrage unter den Besuchern zum besten Hersteller auf dem Stubai Cup gewählt.
X-Pack 50 // Nova |
Neu ist auch der Mentor 7 in der Normalversion. Der Mentor 7 light ist schon seit einem Jahr auf dem Markt.
Speziell für Hike & Fly (Wettbewerbe) hat Nova einen etwas über 500 Gramm schweren Gleitschirmrucksack entwickelt. Der X-Pack 50 bietet 50 Liter Volumen, das dank Rolltop-Verschluss bei Bedarf bis 60 Liter erweitert werden kann. Das passende Leicht-Liegegurtzeug dazu ist das Artus. Es wurde im Stubai erstmal öffentlich gezeigt, wird allerdings erst in einigen Monaten in den Handel kommen . Im Inneren steckt eine neue Protektor-Technologie: Einschläge werden von einem ganz leichten Aluminium-Metallschaum gedämpft. Ähnlich wie die Röhrchen-Elemente in Koroyd-Protektoren hat der Metallschaum keine Rückstellfähigkeit.
Photon-Winglet // Ozone |
Phi: Ein ganzes Portfolio an neuen, zuvor schon angekündigten Schirmen: Tenor 2, Tenor 2 light, Symphonia 2 light, Viola 2, Sola GT. Demnächst soll auch noch der Leichtschirm Scala 2 erscheinen. Der Zweileiner dürfte auch als EN-C zugelassen werden.
Mike Küng, Gudrun Öchsl und Michael Nesler |
Sky: Der neue EN-A-Schirm der Marke heißt Gaia 3. Am Stubaier Himmel turnte auch der neue Acro-Tandemschirm Kooky-2 Bi herum. Er ist vor allem dafür gedacht, Piloten im direkten Kontakt mit einem Lehrer an neue Acro-Manöver heranzuführen.
Shark // Skyman |
Skywalk: Besonders gefragt am Skywalk-Stand waren erste Tester des neuen EN-C Zweileiners Mint. 68 Zellen, Streckung 6,4 und ein knackiges Handling. Interessanterweise fliegt der Schirm ohne die sonst Skywalk-typischen Jet-Flaps daher. Ob dieses Design-Merkmal künftig auch bei anderen Schirmen aufgegeben wird? Skywalk präsentierte zudem das neue Leicht-Liegegurtzeug Range X-Alps 3.
Sol: Ein weiteres Mitglied der neuen Riege der EN-C-Zweileiner ist der Sol LT-2.
Altirando lite 2 // Supair |
Supair: Die Franzosen zeigten ihren neuen Mid-B Leaf 3 und die Leichtversion Leaf 3 light. Die Schirme tragen schon die neue, symmetrischere Designsprache der Marke im Segel. Ebenfalls präsentiert: Das neue Hike-and-Fly Wendegurtzeug Altirando Lite 2. Es wiegt komplett mit Rucksack rund 2,9. kg. Der Airbag wird durch leicht austauschbare Kunststoff-Drähte schon vor dem Start aufgespannt. Der Rucksack ist dank Rolltop im Volumen etwas variabel. Im Retterfach sitzt ein spezifischer Innencontainer.
Swing: Der EN-C-Zweileiner Libra RS ist eine Weiterentwicklung des EN-D Spera RS. Er wartet allerdings nicht nur mit leichteren Materialien, sondern auch einer deutlich veränderten Innenstruktur auf. Dazu gehört eine weiter nach vorn gerückte RAST-Wand, wodurch u.a. das Startverhalten nochmals vereinfacht wurde. Der Libra RS hat die derzeit größte Streckung im Rund der neuen EN-C-Zweileiner: 6,9.
Präsentiert wurde auch der Verso RS. Dabei handelt es sich um einen leichten Hike-and-Fly Schirm. Je nach Konfiguration hat er die Zulassung als EN-A oder EN-B. Übrigens: Die neuen RAST-Modelle von Swing wurden nicht mehr von Michael Nesler designt, sondern von dessen früherem Mitarbeiter Alessio Casolla. Dieser ist mittlerweile bei Swing als Konstrukteur und Testpilot angestellt.
TripleSeven: Die jüngsten Sprösslinge im Schirmportfolio der slowenischen Marke sind der Tandemschirm Bishop und der leichte EN-C-Dreileiner Q-light 3.
UP: UP setzt erst einmal auf 2,5-Leiner und führt davon neue Produkte sowohl im EN-B als auch EN-C-Bereich ein: Summit X und Trango X. Ebenfalls neu im Portfolio ist der Leichtschirm Mana 2 (EN-A).
3 Kommentare
Korrekturhinweis: In einer ersten Version stand, der Airdesign Loco fliege bis zu 90 km/h schnell. Laut Beschreibung sind es aber "nur" 70 km/h. Ich bitte das Missverständnis zu entschuldigen
AntwortenLöschenSind nur Kleinigkeiten, und auch nur zu den genannten Facts (vollständig sollte es ja gar nicht sein):
AntwortenLöschen- der Loco geht nicht 90km/h, sondern mit 90kg beladen 70km/h
- der Hike&Cruise hat oben 65 Zellen. 63 ist nur die Zahl derer, die durch Wegfall der Trennwände 3:1 zusammengefasst werden
Danke Stefan. Das mit dem Loco hatte ich schon korrigiert (s. früherer Kommentar). Das mit den 65 Zellen beim Hike&Cruise jetzt auch.
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