Ralf Böhm hat einen heftigen Absturz beim Sicherheitstraining überlebt. Noch schwer verletzt schmiedet er einen Plan
Ralf Böhm schon wieder auf dem Weg zum Startplatz // Quelle: R. Böhm |
Wir blenden das gerne aus. Wenn es doch mal passiert, wachen wir umso härter in der Realität auf. Dann stellt sich die Frage: Wie gehen wir damit um, wenn wir dem Tod vielleicht gerade noch von der Schippe gesprungen sind?
Einer der davon erzählen kann, ist Ralf Böhm. Der 54-jährige hat im vergangenen September ein Sicherheitstraining am Achensee absolviert. Am letzten Trainingstag verlor er beim letzten Manöver die Kontrolle über seinen Schirm und schlug in einem voll entwickelten Spiralsturz ungebremst auf dem Wasser auf.
Mit lebensbedrohlichen inneren Verletzungen kam er ins Krankenhaus. Wenige Tage später war seine Lage so stabil, dass die Ärzte ihm eine gute Heilungsprognose geben konnten.
Ralf fasste sofort den Plan, nach voller Genesung wieder Fliegen zu wollen. Den Weg dorthin definierte er für sich selbst als Projekt mit mehreren Phasen. Eine davon sollte die konsequente Aufarbeitung des Unfalls sein.
In dieser Episode 128 von Podz-Glidz erzählt Ralf Böhm über seinen nicht ganz gewöhnlichen Umgang mit den Unfallerlebnissen und über die Folgen: Wie er mittlerweile sowohl seine Herangehensweise an die Fliegerei, als auch sein übriges Leben neu fokussiert.
Die Podz-Glidz Folge #128 "Projekt Aufarbeitung" mit Ralf Böhm ist auf Soundcloud zu hören. Du kannst das Audio über das Pfeilsymbol rechts oben im Player auch als mp3-Datei herunterladen. Zudem kannst Du Podz-Glidz direkt in Deinem Podcatcher abonnieren, z.B. Itunes, Spotify, Amazon Music, Google-Podcast, Youtube, Podcast.de, RSS-Feed etc.
Weiterführende Links:
- Ralfs Verein LSV Laucha
- Das Buch „Nachruf auf mich selbst“ von Harald Welzer
- Cloudbase Mayhem Podcast "The most important flight”
Schon gewusst?
Angebote mit der Aktualität und Themenbreite wie Lu-Glidz und Podz-Glidz gibt es kein zweites Mal in der deutschsprachigen Gleitschirmszene. Wenn Dir beides gefällt und Dir Nutzen sowie Freude bringt, dann werde doch auch zum Unterstützer meiner Arbeit. So ermöglichst Du, dass ich weiter Zeit und Herzblut in diese Angebote zu stecken.
Die Höhe Deines Förderbeitrags kannst Du frei wählen. Falls Du Dir unsicher bist, welcher Betrag angemessen wäre, dann kannst Du Dich vielleicht an anderen orientieren. Ein häufig gewählter Förderbeitrag ist fünf Euro pro Monat bzw. 60 Euro im Jahr. Aber egal wieviel Du gibst: Jeder Betrag trägt in der Summe einen wichtigen Teil dazu bei, dass ich Podz-Glidz und Lu-Glidz auch in Zukunft weiter betreiben und entwickeln kann*). Und zwar unabhängig und werbefrei.
Alle Infos, wie Dein Förderbeitrag mich erreicht, findest Du auf der Seite Fördern.
*) Das Kleingedruckte: Lu-Glidz und Podz-Glidz sind Teil meiner Arbeit als freier Journalist, d.h. ich lebe auch davon. Allerdings sind mir meine Freiheit, Unabhängigkeit und Freizügigkeit wichtig. Deshalb finanziere ich den Blog bewusst nicht über Werbung oder gesponserte Posts, setze aber auch keine Paywall oder verpflichtende Abogebühren ein. Ich will schreiben und sagen, was ich denke, ohne Dinge beschönigen bzw. Kritikpunkte auslassen zu müssen. Und jeder soll das lesen oder hören dürfen, ohne vorab zur Kasse gebeten zu werden. Umso mehr bin ich auf den guten Willen meiner Leser und Hörer angewiesen, anzuerkennen, dass ein solches Angebot es verdient, gefördert zu werden. Bist Du dabei?
4 Kommentare
Gut das Piloten wie Ralf mit Fehlern, die jedem von uns passieren, so offen umgehen. Fehlerkultur ist bei uns Gleitschirmpiloten ein schwieriges Thema.
AntwortenLöschenSchön Lucian, das du immer wieder solche Themen aufgreifst und ihnen eine Plattform gibst.
Ich habe im Oktober am Idrosee bei der Flugschule Achensee einen Sicherheitskurs besucht. Stefan, unser Instruktor, hat uns immer wieder animiert neues auszuprobieren, aber eigenverantwortlich unsere Übungen durchzuführen. Ich glaube es liegt in der Natur der Sache, das auch mal etwas schief gehen kann. Wir hatten in den 5 Tagen 3 ungeplante Retterabgänge, aber jeder von uns Probanden war trotzdem, oder gerade deswegen, sehr zufrieden mit dem SIV. Ich würde jederzeit wieder zur FS Achensee gehen.
Noch eine Sache. Mir ist tatsächlich bei einer Steilspirale der Stöpsel aus dem Ohr gefallen, so wie es vielleicht bei Ralf der Fall war. Die Funkgeräte, die von der FS Achensee genutzt werden, sind ansonsten hochwertig, aber die Stöpsel ist nicht die optimale Lösung. Mit einem Schlauchschal über den Kopf und Ohr, der den Stöpsel festigt ,ging es dann.
AntwortenLöschenDie Rundohrstöpsel die normalerweise beim Schallschlauch dabei sind, sind wirklich Mist.
AntwortenLöschenEinerseits wird das Ohr "zugemacht" und man hört nur noch auf dem anderen Ohr normal, was ich als irritierend empfinde.
Und andererseits haben die Rundohrstöpsel die Tendenz aus dem Gehörgang zu rutschen, auch bedingt durch einen zu langen/zu steifen Schallschlauch.
Im Internet gibt's ergonomisch geformte Ohreinsätze für kleines Geld, die 1. noch Außengeräusche durchlassen und 2. deutlich besser halten.
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQjunq4XEg1OV1vS4ijqsq6DWFbtAkYn2VTzw&usqp=CAU
Hallo, von mir auch zu erst ein herzliches Dankeschön an Ralf für seine Offenheit und natürlich an dich Lucian für deine Podcasts. Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass wieder ein neuer erschienen ist. Zum Thema: ich fliege seit einem Jahr einen SwiftSix. Vorher bin ich knapp 5 Jahre einen Swift 4 geflogen. Mit dem Swift 4 war ich auch auf einem SIV und hab auch vollbeschleunigte Klapper geflogen. Der Swift 4 war immer ganz zahm, hat natürlich etwas weggedreht, ließ sich aber gut stabilisieren. Jetzt bin ich etwas besorgt, was so ein SwiftSix machen kann. Zumal Ralf ja sagte, dass am gleichen Tag ein weiterer SwiftSix nach beschleunigtem Klapper in den See gefallen ist. Mir ist schon klar, dass bei solchen Fällen sehr viele Sachen mitspielen und man nie verallgemeinern kann. Aber vielleicht kann man sagen, ob der SwiftSix tendentiell etwas giftiger ist, als der 4er. Könnte ich mir schon vorstellen, weil er ja ein 2/3-Leiner ist. Lucian, was meinst du, oder was meint die Kommunity?
AntwortenLöschenKommentar veröffentlichen
Kommentare werden von Lu-Glidz moderiert und deshalb nicht immer sofort freigeschaltet. Es gelten folgende Kommentarregeln:
1. Nicht anonym: Auf Lu-Glidz werden nur Kommentare veröffentlicht, die mit einem kompletten Realnamen (Vor- und Nachname) gekennzeichnet sind. Trage dafür beim Anlegen des Kommentars im Feld "Name/URL" einfach Deinen Namen ein. Das Feld "URL" kannst Du frei lassen. Solltest Du stattdessen "Anonym" wählen, musst Du wenigstens am Ende des Kommentars Deinen Namen schreiben. Sonst wird der Kommentar nicht erscheinen.
2. Sachbezogen: Kommentare müssen das jeweilige Thema des Posts bzw. der schon vorhandenen Kommentare betreffen. Sie müssen respektvoll formuliert sein. Sie dürfen keine persönlichen Beleidigungen oder Anspielungen auf die (politische) Gesinnung anderer enthalten.
Hinweis: Die Freigabe von Kommentaren kann sich u.U. um einige Stunden verzögern. Auch ich bin nicht 24/7 online.