Es kommt selten vor, doch manchmal kann der Pilot im Verhältnis zum Schirm eingedreht werden. Für das Lösen des Twists ist eine Technik der Fallschirmspringer interessant.

Technik-Demo, wie man einen Twist weiter nach unten bringen kann,
um darüber zu greifen. // Quelle: Vimeo, Skydive Mag
Bei Fallschirmspringern kommt es häufiger vor, dass sie sich nach dem Öffnen der Kappe erst noch austwisten müssen, weil sich ihr Schirmpaket bei der Auslösung in der Luft verdreht hat. Die Grundtechnik dafür lautet: Man greife oberhalb des Twists in die Leinen und drehe sich damit aus.

Doch was tun, wenn der vertwistete Teil der Leinen so hoch sitzt, dass man gar nicht mehr darüber langen kann?

Fallschirmspringer haben dafür eine besondere Lösung: Sie packen erst einmal das gesamte Leinenbündel unterhalb des Twists und drehen es in die gleiche Richtung wie der Twist. Das heißt: Wandern die Leinen beim Blick nach oben nach rechts, dreht man das Leinenbündel darunter auch nach rechts – und umgekehrt.

Dieses Manöver hat folgenden Effekt: Der Twist wandert automatisch weiter nach unten, und so kann man in vielen Fällen doch noch darüber in die Leinen greifen und sich ausdrehen.

Allerdings sollte man so etwas nur bei ausreichender Höhe und Kontrollfähigkeit des Piloten machen. Bei einem heftigen, unkontrollierten Spiralsturz im Twist dürfte der Retterwurf häufig die beste Wahl sein, mit so einer Situation umzugehen!

Das animierte GIF oben zeigt einen Ausschnitt aus einem kurzen Video des Skydive Mag auf Vimeo, das diese Technik demonstriert. Darauf aufmerksam wurde ich übrigens durch einen Hinweis im Newsletter des Thermik-Magazins. Danke!