Nach etlichen Unfällen wurde in Kolumbien offiziell ein dreimonatiges Flugverbot für Gleitschirmflieger ausgesprochen. Die rechtliche Lage ist undurchsichtig.

Das bunte Treiben der Gleitschirmflieger in Kolumbien
könnte stärkere Beschränkungen erfahren. // Bild: Pixabay
[Nachtrag v. 23.2.19: Das Flugverbot wurde aufgehoben!]

Zwölf schwere Flugunfälle, vier mit Todesfolge, so lautet die Bilanz der vergangenen Wochen in Kolumbien. Diese Vorkommnisse haben jetzt die Behörden auf den Plan gerufen: Das Sportministerium von Kolumbien sprach ein dreimonatiges Flugverbot für alle Gleitschirmflieger im Land aus. In dieser Zeit sollen die Vorfälle untersucht werden, um Wege zu finden, die Sicherheit der Piloten zu erhöhen.

Allerdings regt sich in der Gleitschirmszene und in den vom Gleitschirmtourismus profitierenden Gemeinden Protest. Einige wollen das Verbot nicht akzeptieren und möglicherweise sogar dagegen klagen. Sie führen unter anderem an, dass das Sportministerium gar nicht befugt sei, Flugverbote zu verhängen.

Allgemein wird aber erwartet, dass die wiederholten Diskussionen rund um das Gleitschirmfliegen in Kolumbien eine stärkere Reglementierung des Freizeitluftsports und der zugehörigen Vereine im Land nach sich ziehen könnte.

In den vergangenen Monaten waren bereits erstmals Luftraumbeschränkungen und Nutzungsregeln für Gleitschirmflieger im Valle del Cauca festgelegt worden (Lu-Glidz berichtete).

[Update vom 22.02.19: Nach einer Unterredung des kolumbianischen Sportministeriums mit Vertretern der Luftfahrtbehörde und Gleitschirmclubs wurde das Verbot eingeschränkt, und zwar auf Wettbewerbe und die Aktivitäten der Clubs, die dem kolumbianischen Verband der Sportflieger angeschlossen sind. Freiflieger, kommerzielle Tandemfluganbieter etc. dürfen also wieder fliegen. Zudem wurde angekündigt, das Verbot könne jederzeit wieder aufgehoben werden, sobald Untersuchungsberichte zu den Unfällen vorliegen.]