Der französische Anbieter autonomer Windmess-Stationen Pioupiou hat offiziell ein Konkursverfahren eingeleitet. Sind die bestehenden Stationen bald nutzlos?

Für die Windmesser von Pioupiou könnte es bald heißen:
Keine Daten unter dieser Verbindung.
// Quelle: Pioupiou
Vor allem in Frankreich haben die Pioupiou-Stationen gerade bei Gleitschirmclubs in den vergangenen Jahren eine große Verbreitung erfahren. An vielen Startplätzen sind die autonomen Geräte, die ihre Winddaten regelmäßig über ein spezielles Gateway ins Internet funken, zu finden. Doch die Zukunft dieses Netzwerks steht in den Sternen. Denn für Pioupiou bzw. vom zugehörigen Anbieter Altostratus wurde offiziell ein Konkursverfahren eröffnet. Das berichtet Nicolas Baldeck auf seinem Blog.

Nicolas, bekannt als Betreiber der Meteo-Seite meteo-parapente.com, hatte die Pioupiou-Technik vor einigen Jahren entwickelt und dann die Marke mit Hilfe des Startup-Finanzierers TheFaktory.com weiter aufgebaut. Später gab es aber Unstimmigkeiten und juristische Auseinandersetzungen wegen der Unternehmensführung. Baldeck wurde im vergangenen Jahr von TheFaktory aus dem Unternehmen gedrängt. Doch damit kam Pioupiou auch der Kopf und Visionär abhanden (s. auf Lu-Glidz: Pioupiou in Turbulenzen).

Ob die Pioupiou-Technik im Zuge des Konkurs-Verfahrens vielleicht einen Käufer findet, bleibt abzuwarten. Unklar ist freilich auch, was mit dem bestehenden Netz an Windmessstationen geschieht. Denn zu Pioupiou gehören nicht nur die Hardware auf dem Berg, sondern eben auch die Server und Verträge mit Funknetz-Dienstleistern, um die Messdaten im Internet verfügbar zu machen. Derzeit läuft das alles noch, doch die Entwicklung könnte dahin gehen, dass alles abgeschaltet wird und viele Clubs bald weitgehend nutzlose Windrädchen an ihren Startplätzen hätten.

Allerdings gibt es Bestrebungen bzw. eine Idee, das abzuwenden. Ein neuer gemeinnütziger Verein könnte das nötige Funknetz der Pioupious übernehmen und weiter betreiben. Ob sich TheFaktory auf einen solchen Deal einlassen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.