Beim Coupe Icare stellen die Hersteller der Gleitschirmszene traditionell viele Neuigkeiten vor. Lu-Glidz fasst auch 2019 wieder das Wichtigste zusammen. Teil 2.

Flow Paragliders
Die junge australische Marke des Konstrukteurs Felipe Rezende präsentierte in St. Hilaire den neuen EN-C Fusion. Dessen Besonderheit ist eine hybride Aufteilung der Leinenebenen: Dreileiner in der Mitte, Zweileiner am Außenflügel, was zum einen Leinenmeter spart und zum anderen eine recht effektive C-Gurt-Steuerung ermöglicht (siehe auch auf Lu-Glidz : Leistungsdrang: Drei-Zweileiner-Hybride).

Flymaster
Das Flymaster 3DS besitzt ein Farb- und ein S/W-Display.
// Quelle: Facebook. E. Filonova
Der portugiesische Hersteller von Fluginstrumenten hat ein neues All-in-one-Gerät für Wettbewerbspiloten präsentiert, das mit einem besonderen Feature aufwartet: Das Live 3DS kommt mit doppeltem Bildschirm daher (DS steht für Double Screen). Dabei ist der eine Bildschirm in Farbe, der andere als klassische LCD-Anzeige ausgeführt. Die Grundidee dahinter: Auf dem Farb-Display sollen alle grafisch aufwendigen Dinge dargestellt werden wie z.B. Karten, Lufträume, Positionen anderer Piloten etc. Das monochrome Display dient daneben vor allem der Anzeige von numerischen Werten, wie sie bei einem klassischen Vario üblich sind. Es ist offenbar der Versuch, die grafische Funktionalität von Smartphone-Apps wie XCTrack mit einer gut ablesbaren Messwert-Anzeige übersichtlich in einem Instrument mit einheitlicher Bedienung zu kombinieren. Die Bedienung erfolgt nur über Tasten (kein Touchscreen). Das Farbdisplay ist transflektiv ausgeführt, d.h. es reflektiert das einfallende Licht und braucht deshalb keine Hintergrundbeleuchtung, sondern wird im Hellen umso besser ablesbar. Eine Akkuladung des Gerätes soll für 30 Flugstunden ausreichen. Weitere Besonderheiten: Livetracking, ein Lautsprecher für Sprachausgabe (etwa für Luftraumwarnungen), dessen Lautstärke getrennt vom Vario einstellbar ist. Im Laufe des kommenden Jahres soll für das 3DS als Option auch ein Flarm/Fanet+ Modul erhältlich sein.

Der Rettungsschirm Yeti UL besitzt dank zusätzlicher Stützleinen eine
besonders flache Kappe, was kleinere Flächen ermöglichen soll.
Gin Gliders
Der neue leichte EN-B Calypso basiert auf dem Grundkonzept des Atlas 2, er wurde aber in seiner Kappenspannung sportlicher abgestimmt, und er weist auch etwas weniger Fläche auf. Mit komplett ummanteltem Leinensatz und einem Gewicht unter 4 kg in Größe M soll er sich u.a. als universeller Reiseschirm eignen. | Bewusst nicht auf extremen Leichtbau getrimmt ist das Wendegurtzeug Verso-3. Es soll dank eines besonders widerstandsfähigen Stoffes als Alltagsgurtzeug auch problemlos in Schulen eingesetzt werden können. | Im Liegegurtzeug Genie Lite 3 wurden einige der technischen Finessen des Wettbewerbsgurtzeug Genie Race 4 übernommen: darunter der große Heckbürzel und der nur 9 Zentimeter dicke Koroyd-Protektor. | Ein interessantes neues Konzept hat Gin bei der neuen Leichtrettung Yeti UL realisiert. Es handelt sich um eine Kreuzkappe, die über zusätzliche Leinenansatzpunkte im Inneren der Kappe verfügt. Dadurch wird die Kalotte flacher gezogen und weist somit, im Vergleich mit herkömmlichen Kreuzkappen, eine laut Herstellerangaben um 30% größere projizierte Fläche auf. Entsprechend kleiner fällt die benötigte ausgelegte Fläche aus, um die EN-Grenzwerte beim Sinken einzuhalten. Für die Rettung bis 120 kg sollen es nur 27 m² sein. Und auch das Packmaß fällt entsprechend klein aus.

Gradient
Der tschechische Hersteller bietet seinen Tandem BiGolden 4 nun auch in einer Leichtversion als BiGolden 4 light. Ebenfalls ein Leichtschirm mit um die 4 kg ist der neue Montana 3 (EN-B), der die Leichtversion des Golden 5 darstellt. Zudem gibt als Schirm für Acro-Einsteiger den X-Style.

Icaro
Parus 2 heißt der neue Tandem von Icaro. Zu den Besonderheiten zählen ein rund 30 Gramm schweres, neues Segelmaterial mit dem Namen Techfibre STA15, das Icaro künftig auch in weiteren Schirmmodellen verwenden will. Zudem weist der Schirm Miniribs an der Eintrittskante auf, die das Profil im Schnellflug besser stützen sollen.

Independence
Der Easy ist der erste Groundhandling-Trainingsschirm, der als Single-Skin aufgebaut ist. Er ist mit einem Trimmer ausgestattet, um Windgeschwindigkeiten bis 40 km/h nutzen zu können. Eine Zulassung hat der Schirm aber nicht. | Vom Liegegurtzeug Matador Alpin wurde der Prototyp eines Nachfolgers gezeigt. | Für das Wendegurtzeug Hike gibt es künftig einen anrüstbaren Airbag mit integriertem Retterfach.

Mac Para
Mac Para präsentiert nach Jahren der Entwicklung den EN-D Magus. Der Zweileiner besitzt 86 Zellen, von denen die meisten mit Front-Minirippen für bessere Profiltreue gestützt sind. Zudem ist an der Front ein negatives 3D-Shaping zur Faltenreduktion zu finden. | Zudem ist Mac Para auf dem Weg, mit dem Magus 10 auch wieder einen reinen Competition-Schirm im CCC-Bereich zu platzieren.

Naviter
Der slowenische Fluginstrumente-Hersteller zeigte sein neues Oudie 5, das jetzt ein Flarm-/Fanet+ Modul integriert hat. Das Oudie 5 gibt es den Versionen XC und Pro, wobei letztere zusätzlich mit etlichen Wettbewerbsfunktionen aufwartet. Besitzer eines Oudie 4 können ihr Gerät aufrüsten lassen.

Nervures
Der kleine französische Hersteller bietet einen neuen Tandem-Schirm namens Kido.

Neo
Body2 heißt die überarbeitete Version des Speedriding-Gurtzeugs Body, das eine besonders hohe Beweglichkeit fürs Skifahren bietet. | Zudem bietet Neo seine Rucksäcke jetzt auch in einer Version, die besser zur weiblichen Physiognomie passen soll – inklusive Reißverschlüssen in Pink statt Blau.

Niviuk
Die franko-katalanische Hersteller hat gleich eine ganze Reihe neuer Schirme für die kommende Saison angekündigt: Der Skin als Single-Skin wurde weiter überarbeitet und heißt nun Skin 3. Er weist nun auch einen staudruckgefüllten Holm auf, verzichtet aber auf Struts (bis auf komplette Zellen im Außenflügel) und besitzt zum Teil Diagonalen am Profil, um weniger Leinen zu benötigen. | Im High-B Sektor wird es den Ikuma 2 und dessen Leichtversion Ikuma 2 P geben. | Der Zweileiner Peak 5 kommt als EN-D auf den Markt. | Für Fluganfänger wiederum gibt es den EN-A Koyot 4, der ebenfalls als Leichtversion Koyot 4 P zu haben sein wird.


--- Die Fortsetzung der Messesplitter folgt in weiteren Posts ---