Sechs von 14 Testimonials, mit denen der DHV für I #stayhome und mehr Verständnis für die Sperre der Fluggebiete wirbt. // Quelle: DHV |
Auf seiner Facebook-Seite startete der DHV eine Kampagne "I #stayhome" mit etlichen Testimonials. In klassischer Marketing-Weise sind dort Bilder von bekannten Piloten, Flugschullehrern, Vereinsvorsitzenden, DHV-Mitarbeitern und sogar der Astronauten-Anwärterin Suzanna Randall zu sehen – jeweils verknüpft mit einem persönlichen Statement, warum sie die komplette Zurückhaltung beim Fliegen derzeit gutheißen. (In grafisch simplerer Form sind die gleichen Aussagen auch auf der DHV-Website zu finden.)
"Die weithin sichtbaren Schirme senden ein denkbar schlechtes Signal, gerade für Menschen, deren gesamte Existenz bedroht ist", heißt es zum Beispiel beim Acro-Piloten Simon Winkler. Der DHV-Vorsitzende Charlie Jöst wirbt dafür, jetzt nicht den Rückhalt der Bürger zu verlieren, den die Piloten vielleicht benötigen, wenn sie bald wieder fliegen gehen können (und dann auch wieder um Geländeerhalt, freie Lufträume etc. kämpfen). Der Südtiroler Fluglehrer Ruben Mahlknecht mahnt: "Natürlich verletzt sich niemand mutwillig. Aber es reichen ein oder zwei Zwischenfälle, die in den Medien erscheinen, um die ganze Fluggemeinschaft in Verruf zu bringen." Und auch der Schweizer Chrigel Maurer regt an: "Wir sollten solidarisch sein und uns wie die übrige Gesellschaft defensiv verhalten. Es wird nicht ewig dauern. Bald können wir wieder raus und genießen!"
Derweil will DHV-Geschäftsführer Robin Frieß verstärkt auch auf Dialog setzen. Er kündigte an, bis auf weiteres jeden Freitag auf der DHV-Website einen Statusbericht über die aktuellen Entwicklungen zu geben. In seinem ersten solchen Schreiben (pdf) heißt es unter anderem: "Wir sind uns wohl bewusst, dass wir es aktuell nicht allen recht machen können. Wir geben trotzdem unser Bestes. Wir stimmen uns eng ab, hören so viele Meinungen wie möglich und beantworten alle Fragen, die ihr uns stellt. (...) Schreibt mir, ihr bekommt eine Antwort."
Zudem äußert er ein Versprechen: "Der DHV wird die Sperre der Fluggebiete nicht einen Tag länger als notwendig aufrechterhalten."
10 Kommentare
Die Befürworter reden ständig von "bald" oder "2 Wochen". Wir werden in 2 Monaten keine andere Situation haben als heute. Nach den aktuellen Hochrechnungen dauert es Jahre, bis die Pandemie überstanden ist. So lange soll keiner fliegen gehen weil die Schirme weithin sichtbar sind? Die Gesellschaft wird in wenigen Wochen ganz andere Probleme bekommen wenn die Menschen nicht mehr raus ins Grüne dürfen. Egal ob Wandern, Angeln, Biken oder Groundhandling. In Sachsen werden alle Wälder abgesperrt! Ja, man kann es ganz gewiss maßlos übertreiben.
AntwortenLöschenRalf, ich teile deine Meinung.
AntwortenLöschenABER wir müssen auch die Bevölkerung "mitnehmen" und die ist noch nicht so weit, dass es Monate dauern wird. Deshalb ist es aus meiner Sicht heute schon richtig, sich zurückzuhalten. In ein paar Monaten, ist die Situation zwar gleich, aber dann ist die öffentliche Meinung etwas gereift und dann ein Fliegen eher vertretbar.
Seit einiger Zeit wundere, nein, ärgere ich mich über Postings gegen das Flugverbot, die an Polemik, Ambivalenz und Ignoranz kaum mehr zu überbieten sind.
AntwortenLöschenRalf L. lässt zwischen seinen Zeilen vermuten, dass es zwei Jahre dauern könnte, bis er wieder fliegen gehen kann. Gleichzeitig scheint er (kurz) Verständnis dafür aufbringen zu können, wenn er erkennt, dass Menschen in wenigen Wochen ganz andere Probleme bekommen werden. Weil z.B. Freiheiten im Grünen weiter eingeschränkt bleiben. Leider verfällt dann doch wieder in sein ursprüngliches Kredo und schreibt von "maßlos übertriebenen Einschränkungen“.
Lieber Ralf (und Kollegen im Geiste), was denn nun?
Die Zahlen des RKI sprechen doch für sich. Ich nehme ferner an, dass dort Menschen arbeiten, die beim aktuellen Wetter auch viel lieber gewohnte Freiheiten geniesen würden. Gleiches gilt für alle anderen Berufsgruppen, die aufgrund Corona deutlich stärkere Belastung haben. Und übrigens auch für diejenigen, die wegen Corona nun gar nichts mehr zu tun haben. Besonders diese Menschen werden in wenigen Wochen ganz andere Probleme haben. Probleme weil kein Geld mehr da ist und ihnen ihre wirtschaftliche Situation schlichtweg um die Ohren fliegt. „Fliegt“. Diese Freiheit ist plötzlich ganz schnell hinten angestellt. Die Existenzängste von bedrohten Menschen und die Angst vor einem länger dauernden Flugverbot gegeneinander aufzuwiegen und dabei das Flugverbot zu priorisieren erscheint mir vollkommen unangebracht, egoistisch, gefühlskalt, ... . Ich finde - und das kommt bei mir selten vor - keine Worte dafür. Immer nur „Ich“, „Ich“, „Ich“. Diese Haltung widert mich an, stößt mich ab und macht mich traurig.
Es wäre doch so einfach, den bedrohten Menschen beizustehen. Mit Zurückhaltung durch Achtsamkeit. Wenn uns das gelingt, die Dinge wie sie nun mal sind anzunehmen, nicht intellektuell – sondern mit Gefühl, dann erst werden wir richtig handeln. Und plötzlich erkennen, dass wir durch unser Handeln den Zeitbedarf bis zum Krisenende aktiv beeinflussen können. Nicht als einzelner, sondern als Gruppe. Und nicht nur als Flieger, sondern als alle Menschen, die ihre Freizeit gerne im Grünen (oder Blauen ;-)) ) verbringen.
Unseren Flugsport ausüben zu dürfen sehe ich von jeher als ein großes Privileg an. Als etwas, dem man nur mit großer Verantwortung dem Ganzen gegenübertreten kann. Dieser möchte ich stets gerecht werden.
Der DHV ist drei Gruppen verpflichtet: als Beauftragter des BMVI der Regierung (Wer ist eigentlich „der DHV“? Bin ich als Mitglied Teil meiner eigenen Aufsicht?), den Flugschulen und den Fliegern. Innerhalb dieser Gruppen mögen sich lang- und kurzfristige Interessen überschneiden, deckungsgleich sind sie mit Sicherheit nicht.
AntwortenLöschenDer DHV-Vorstand hat seine Anordnung vom 19.03 klar mit seine Funktion als Beauftragter des BMVI gerechtfertigt.
Weniger bedenklich als das Flugverbot selbst finde ich die Argumentationsversuche, die sich jeglicher Rationalität entziehen, wozu ich auch die hier vorgestellte Kampagne zähle.
Solidarisch kann nur sein, wer helfen kann. Man ist nicht unsolidarisch, wenn man fliegt, während der andere um seine Arbeit bangt. Vielleicht will sogar der, der bang, fliegen. So wie die Fehler der einen nicht die Fehler anderer relativieren können, ist der Verzicht des einen so lange sinnlos, wie er den Verzicht des anderen nicht mindert. Niemanden ist geholfen, wenn ich nicht fliege. „Solidarisch“ hört sich immer gut an, die Bezeichnung „unsolidarisch“ immer „böse“, das Wort wirkt vor der Gesagten.
Noch besser: „im Moment geht‘s halt einfach nicht“. Warum?
Auch gut: „der Schirm als schlechtes Signal für andere“: Ich frage mich, ob Simon Winkler Neid und Missgunst als Agens unsere Gesellschaft sieht. Und lebten wir in einer solchen Gesellschaft, wo blieb dann die Solidarität? Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Nachbarin, die wegen ihres hohen Alters in ihrer Wohnung gefangen ist, sich sehr über einen bunten Schirm am Himmel freuen würde.
Zusammenfassend: Bitte DHV, keine Ansammlung von Botschaftern, die unter dem hashtag mit Wunschkommentaren des DHV-Vorstands in die Kamera strahlen. Das ist schlicht PR. PR ist aber widersinnig gegenüber denen, deren Interessen man (wenigstens auch) vertritt.
Grüße,
Tim
Gerhard Dresel, du möchtest allen Menschen beistehen, sehr löblich! Aber seit wann funktioniert die Gesellschaft so? Seit wann trauern wir, wenn beim Nachbarn die Oma gestorben ist? Seit wann verzichten alle auf alles, was sie sich leisten können (zeitlich un finanziell) weil andere es nicht können, Seit wann hungern wir weil Millionen in Afrika hungern? Nein, wir tun das was wir können und wollen und das ist auch gut so. Das "Mitgefühl-Argument" kommt vom typischen Gutmenschen der es nie gelernt hat emphatisch zu sein (scheint ein größeres aktuelles gesellschaftliches Problem zu sein). Und nein, Mitgefühl für Leute, denen es schlechter geht, ist kein Argument das Fliegen zu verbieten oder darauf zu verzichten. Gesellschaftliche Unterschiede gab es schon vor der Krise und wird es immer geben. Es wird immer Menschen geben, auch in Deutschland, die den ganzen Tag schuften und sich das Fliegen nicht leisten können. Es ist auch kein Argument um Wälder abzusperren damit keiner mehr Wandert oder Radelt und auch kein Grund auf das Groundhandlich verzichten zu müssen.
AntwortenLöschenMITGEFÜHL und HILFE JA! Selbstverzicht oder Verbote NEIN!! Das wird von einigen schwer verwechselt. Diese Leute sollten am besten ihr leben lang auf alles versichten, es gibt immer einem, der sich von diesem Mitgefühl und dem Selbstverzicht etwas kaufen kann. ;)
Entweder es wird eine Impfung entwickelt, alle Infizierten werden identifiziert und isoliert oder 60-70% der Bevölkerung hatten das Virus.
AntwortenLöschenWie lange es dauert, bis eines der Szenarios erreicht wurde, wissen wir noch nicht. Sicher ist, dass es nicht nur ein paar Wochen sein werden, sondern Monate.
Bis dahin braucht es Lösungen in allen Bereichen. So wie's jetzt ist, kann es nicht weitergehen.
Keine Hobbies bedeutet keine Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen. Keine Verkäufe bedeutet kein Einkommen. Kein Einkommen bedeutet kein Geld zum Leben. Kein Geld zum Leben bedeutet Unterstützung vom Staat. Aber woher soll das Geld kommen, wenn die Wirtschaft nicht mehr läuft?
Ich habe darüber nachgedacht, wie sinnvoll es ist, über ein hingehaltenes Stöckchen zu springen. Und dann entschieden, es zu tun. Um ein paar Missverständnisse zu beleuchten.
AntwortenLöschenAber zuerst die Übereinstimmungen. Ralf L. hat Recht! Beim Umgang mit dem Thema „Akzeptanz“ bezüglich Flugverbot im Besonderen und (z.B. behördlichen) Anordnungen im Allgemeinen, handelt es sich um eine größere gesellschaftliche Problematik. Zuerst Widerspruch, dann Ignoranz ist in unserer Öffentlichkeit etabliert. Es zeigt sich der mündige Bürger. Und das ist auch gut so – wenn er sich vollumfänglich informiert und nicht nur einem vermeintlichen Mainstream hinterherläuft. Denn dann würde er nur die Meinungen Anderer nachplappern, selbst aber keine neuen Gedanken entwickeln. Und dabei die Basis aus den Augen verlieren. In diesem Fall verlöre er jeden objektiven Kurs und sähe diese Richtung plötzlich als seinen eigenen Weg. Umgangssprachlich würden diese Menschen „Irrläufer“ genannt.
Schmunzeln musste ich darüber, als „Gutmensch“ betitelt zu werden. Ausgerechnet ich. Die Fliegerkollegen grinsen. Ich empfinde „Gutmensch“ als Begriff mit negativer Wertung. Dieses Substantiv findet gerne dann Verwendung, wenn Argumentationsinhalte ausgehen. Wegen meiner Verunglimpfung füge ich der Einleitung meines Postings vom April 04, 2020 7:22 PM noch das Wort „Zynisch“ hinzu. Im Ganzen lautet sie dann: „… die an Polemik, Ambivalenz, Ignoranz und Zynismus kaum mehr zu überbieten sind.“ Setzen Sie bitte im Zusammenhang mit mir nicht den Begriff „Gutmensch“ für jemanden gleich, der gerne duldet. Duldungsmensch also. Ich persönlich bin vieles – aber sicher kein Gutmensch. Ich verstehe es, meine Grenzen sehr deutlich zu wahren und sie zu vertreten. Und – wenn nötig – dem Gegenüber auch angemessen dezent auf die Füße zu treten. Sie merken das jetzt gerade. Völlig emphatisch übrigens.
Unsere Gesellschaft funktioniert genau so, wie wir sie gestalten. Alle miteinander. Niemand zwingt mich, irgendetwas, das mir nicht entspricht, etwas das mir unangenehm ist, mitzutragen. Und an dieser unsäglichen Anti-Flugverbots-Demonstration teilzunehmen. Es ist übrigens auch nicht die besagte Oma beim Nachbarn, die gestorben ist. Vielmehr ist es die eigene Oma. Denn auch wir haben Corona im Land. Wir brauchen nicht zum Nachbarn schauen.
Es sind bei Weitem nicht nur die Menschen in Afrika, die hungern. Es kommen Niedrigstarbeitslöhner in Indien, Bangladesch und vielen anderen Regionen hinzu. Auch in Europa übrigens. Da brauchen wir gar nicht so weit zu gehen. Die leben alle am Existenzminimum. Zum Sterben gerade noch zu viel, um Leben zu können viel zu wenig. Ich kann diese Menschen nicht retten. Das weiß ich auch. Aber ich kann durch mein eigenes Kaufverhalten dazu beitragen, dass sich Zahlenwerte verschieben. Je mehr Menschen da mittun, umso mehr Wirkung bekommt das. In eine Richtung, in der der Wert eines Produkts, einer Dienstleistung oder der Natur entsprechend gewürdigt werden.
Nicht alles was wir tun können ist sinnvoll. Mit 250 km/h in der Hauptreisezeit über die Autobahn in die Berge zu brettern um Fliegen zu wollen, gehört vermutlich nicht dazu. Oder wenn ich mich an einen D-Schirm hängen würde. Auch wenig förderlich. Wir können uns nur auf das „Hier und Jetzt“ beschränken. Das Einhalten von Regelungen, Verordnungen und Gesetzen gehört dazu. Dafür braucht es weder Mitgefühl und Selbstverzicht.
Wir müssen – egal wer das sagt – die Corona Pandemie in den Griff bekommen. Um Gesundheitssystem und Wirtschaft zu schützen. Dafür sind Wissenschaftler eingesetzt, die in ihren Instituten Zahlen zusammentragen und forschen. Vermutlich möchte niemand Verhältnisse wie in China, den USA, Italien oder Spanien erleben. Lasst uns also alle gemeinsam daran arbeiten und die empfohlenen Maßnahmen, mittragen und umsetzen. Ohne Ausnahmen für irgendwen. Alle sind gleich, es gibt Beschränkungen und niemand fliegt. Mitgefühl zeigen ist – wenn echt – kein Lippenbekenntnis. Es wird sich in Folge immer auch etwas ändern. Umso mehr und wirkungsvoller, wenn das mit einem (Selbst-)Verzicht einhergeht.
Vielleicht ist der DHV auch etwas dadurch beeinflusst, dass er seinen Sitz in Bayern hat (und vermutlich viele Organe des Vereins dort wohnen). In Bayern ist mit dem Katastrophenalarm, das Motto #StayAtHome ja tatsächlich "Gesetz". In den meisten anderen Bundesländern kann jeder jederzeit das Haus verlassen, er muss aber #KeepDistance halten.
AntwortenLöschenDeshalb würde ich es viel besser finden, wenn TV-Sender, Mobilfunkbetreiber, der DHV und alle anderen das Motto #KeepDistance statt #StayAtHome in den Vordergrund stellen würden, denn darauf kommt es mehr an, als zuhause zu sitzen.
Damit würde gleichzeitig auch der Druck genommen werden, alles zu verdammen (verbieten), was ausserhalb des Hauses stattfindet, zB Gleitschirmfliegen.
Ich habe mit dem DHV eine schon länger andauernde Email-Korresppondenz. Eine Mail habe ich schon hier veröffentlicht. Jetzt hat mir der DHV wieder geschrieben mit einem Link zur Kronenzeitung (ein Bericht über 2 Österreicher, die man beim Fliegen erwiischt hat und den entsprechenden Koommentaren. Hier meine Antwort, die auch auf das "Testimonial" eingeht:
AntwortenLöschenLieber Björn,
danke auch für die Rückmeldung.
Dass ihr ausgerechnet die “KZ” (also: Kronenzeitung) als Zeugin eurer „Sichtbarkeits“-Argumentation heranzieht, wo jeder Proll sich dann im „Kommentar“ ausrotzen kann, bestätigt mich in meiner Vermutung, dass ihr euch nicht an seriösen Medien, sondern an der Dreckschleuder-Presse orientiert, wenn ihr euch ein “BILD” von der öffentlichen Wahrnehmung unseres Sports macht.
Wenn man mit dem Boulevard Vereinspolitik begründet, dann stimmt was am Kompass des DHV nicht mehr! Informiert euch in der seriösen Presse, wehrt euch offensiv gegen neid- und sensationsgesteuerte Stigmatisierung unseres Sports in der Dreckschleuder-Presse!
Zu eurem Testimonial: Ich finde es ja gut, dass sich Leute für etwas mit persönlich sicher honorigen Gründen einsetzen. Allerdings werden Argumente oder Empfehlungen nicht besser, wenn sie von bekannten Leuten wiederholt werden. Wir erinnern uns an Manfred Krug, der einst Telekom-Aktien für Kleinaktionäre anpries, die damit dann ruckzuck ihr sauer Erspartes verloren.
Ich greif mir mal Chrigel Maurer raus: Der ist ja nun aus der Schweiz. Komisch nur, dass der in Deutschland für das Flugverbot aller einsteht und nicht in der Schweiz. Oder ist mir das entgangen? Schaut bitte mal auf die Website des SHV (habt ihr sicher längst gemacht). Hier der Originaltext des SHV:
“Sämtliche privaten Veranstaltungen sind verboten. Ein organisiertes Fliegen ist verboten, sei es kommerziell oder nicht-kommerziell. D.h. Schulen müssen ihr Programm komplett einstellen und Clubs dürfen keine Flüge organisieren. Die Benutzung eines Club-Busses ist untersagt. Auch Biplace-Flüge sind verboten. Aber es wurde keine Ausgangssperre beschlossen, (!!) deshalb bleiben nicht organisierte Flüge erlaubt (!!). Natürlich müssen die Hygieneregeln unbedingt eingehalten werden: «Der Bundesrat ruft zudem die Bevölkerung dazu auf, alle unnötigen Kontakte zu vermeiden, Abstand zu halten und die Hygienemassnahmen zu befolgen.»”
Erklärt bitte den deutschen Fliegern, warum in der Schweiz eine Differenzierung zwischen individueller und organisierter Fliegerei möglich ist und in Deutschland nicht! Sind die Schirme in der Schweiz besser getarnt, also nicht so sichtbar? Haben in der Schweiz die GS-Flieger ein besseres Image? Ist die Corona-Situation dort nicht so kritisch wie in Deutschland? Retten und verarzten sich dort verunglückte Flieger selbst und belegen also keine Krankenhausbetten?
Da wär es doch höchste Zeit, dass Chrigel den schweizer Fliegern mal erklärt, warum es so wichtig ist, am Boden zu bleiben. Ach, macht er vielleicht ungern, weil er dann in der Schweiz selber einen Imageverlust hat und seinen Marktwert als Werbeträger verlieren könnte?
Euer Aufruf, Flugschulen zu retten, ist im übrigen pharisäisch: Kein Mensch wird sich auf Verdacht eine Ausrüstung kaufen, wenn er nicht weiß, ob er sie die nächsten 3 Monate benutzen kann. Wieso sollte jemand seinen Check um ein halbes Jahr vorziehen, wenn der Schirm dann nutzlos vor sich hingammelt? Die Flugschulen hätten sowieso schon gelitten, wegen ausfallender Kurse und GS-Reisen. Das individuelle Flugverbot ist jetzt noch der letzte Stoß fürs Geschäft.
Günther Widmann
Lieber Günther, entgegen Deiner Vermutung hat Chrigel auch in der Schweiz durchaus schon früh dazu aufgerufen, nicht mehr zum Fliegen zu gehen. Das stand unter anderem in Fliegen in Zeiten von Corona (7) auf Lu-Glidz.
AntwortenLöschenDer SHV in der Schweiz hat nicht wie der DHV in Deutschland den rechtlichen Auftrag und die Befugniss, Startplätze zuzulassen oder auch zu sperren. Derzeit hat der SHV allerdings auch den Vereinen des Landes empfohlen, ihre jeweiligen Startplätze im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu sperren. Manche Vereine haben das auch schon getan, andere nicht. Mancherorts in der Schweiz gibt es auch noch einzelne Flüge, aber die Zahl ist auch dort massiv eingebrochen, weil viele Piloten den Aufruf, sich zurückzuhalten, durchaus beherzigen.
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