Der DHV brüskiert österreichische Flugschulen. Mit den Folgen könnte er der Gleitschirmszene möglicherweise einen Bärendienst erweisen
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| Langjährige Partner auf Kollisionskurs. // Grafik: KI generiert |
In der Praxis hieß das: Wenn ein Deutscher in Österreich seinen Paragleiterschein machte, konnte er damit auch in Deutschland fliegen und den Schein problemlos, ohne eine zusätzliche Prüfung, in eine deutsche Fluglizenz umschreiben lassen.
Ab dem 1. Januar 2026 wird diese Regelung Geschichte sein – zumindest für alle ab diesem Datum neu erteilten Scheine. Man könnte meinen, es sei nur eine Änderung in den für Flugschüler relevanten Vorgaben, über die sich bereits lizenzierte Piloten keine Gedanken zu machen brauchen. Doch weit gefehlt! Für die bislang sehr partnerschaftlich agierende deutsch-österreichische Gleitschirmszene entwickelt dieser Vorgang gerade eine ungeahnte Sprengkraft. Aber der Reihe nach...
Nach fast 30 Jahren ist Schluss
Am 30. Oktober 2025 hat das deutsche Bundesministerium für Verkehr bekannt gegeben (pdf), dass die oben genannte Erklärung zum 31.12.2025 aufgehoben wird. Künftig gilt: Wer ab 2026 eine Gleitschirmausbildung abschließt und als Pilot mit deutschem Wohnsitz in Deutschland fliegen will, der muss dafür eine deutsche Fluglizenz besitzen und gemäß den geltenden, vom DHV definierten Ausbildungsregeln gelehrt und geprüft worden sein. (Wichtig zu wissen: Für Piloten, die ihre Lizenz bzw. den Paragleiterschein noch vor 2026 erlangt haben, gilt Bestandsschutz, d.h. für sie ändert sich an der Lizenzgültigkeit nichts.)
Grundsätzlich bleibt es mit der neuen Regelung weiterhin möglich, als Person mit deutschem Wohnsitz zu einer österreichischen Flugschule zu gehen. Das Fliegen in Deutschland wird dieser Person aber nur dann erlaubt sein, wenn die österreichische Flugschule ihren deutschen Flugschülern am Ende auch eine DHV-konforme Prüfung vor einem vom DHV anerkannten Prüfer anbieten kann.
Einige Flugschulen in Österreich haben so etwas durchaus schon im Programm. Die Mehrzahl jedoch baute bisher auf die bedingungslose gegenseitige Anerkennung der Ausbildung. Durch die neue Rechtslage fühlen sie sich vom DHV vor den Kopf gestoßen und gegängelt, wie aus Kreisen des Flugschulverbands Austria zu hören ist.
Eine Frage der Qualität?
Die neuen deutschen Vorgaben sind nicht einfach so dem Hirn eines Ministerialbeamten entsprungen. Die Initiative dazu kam vom DHV. Als gesetzlich Beauftragter ist er für die Regeln der Scheinerteilung zuständig.
Schon länger verfolgt der DHV das Ziel, durch striktere Vorschriften und Kontrollen für die Flugschulen eine harmonisierte und bessere Ausbildungsqualität zu erreichen – in der Hoffnung, damit auch allgemein das Sicherheitsniveau der gesamten Pilotenschar zu heben. Die direkte Macht des DHV erstreckt sich allerdings nur auf die deutschen Flugschulen.
In Österreich folgt die Gleitschirmausbildung einem historisch etwas anders entwickelten Muster: Dort gibt es weniger strikte Vorgaben bei zum Beispiel der Zahl der Höhenflüge mit Fluglehreraufsicht und der vor Ort erforderlichen Zahl der Fluglehrer. Die Flugschulen haben mehr eigenverantwortliche Entscheidungsbefugnisse, ab wann sie einen Flugschüler als reif für die Prüfung einstufen. Am Ende erfolgt die Prüfung dann auch nur flugschulintern.
Eine Frage des Geldes?
Nun ließe sich darüber debattieren, welches System letztendlich mehr dazu beiträgt, mündige Piloten hervorzubringen. Aus Sicht des DHV ist die Sache klar. Zumal der Verband schon seit Jahren mehr oder weniger offen Bedenken äußert, dass es in Österreich einige Flugschulen gibt, die es mit der Ausbildung aus seiner Sicht etwas zu lax halten. Wenn es um die Frage geht, warum er es für richtig hält, die automatische Anerkennung österreichischer Paragleiterscheine in Deutschland aufzuheben, sind vom DHV unter anderem solche Argumente zu hören.
In Österreich wird die Angelegenheit etwas anders gesehen. Dort kursiert der Verdacht, dass der DHV mit seiner Initiative auch noch andere Interessen verfolgt. Zum Beispiel, sich neue Einnahmequellen zu erschließen.
Bei einer österreichischen Scheinerteilung fließt ja kein Geld an den DHV. Wird eine DHV-konforme Prüfung hingegen Pflicht, kann der DHV auch die zugehörigen Gebühren kassieren. Desweiteren dürfte der Zwang zum deutschen Flugschein letztendlich dazu führen, dass der Verband künftig auch ein paar mehr neue Mitglieder bekommt. Bisher musste man sich ja als Wohnsitzdeutscher mit einem österreichischen Paragleiterschein nicht unbedingt beim DHV anmelden.
Drohkulisse mit Sprengpotenzial
Wo auch immer die Triebfeder beim DHV letztendlich liegt: Im Ergebnis fühlen sich die Flugschulen in Österreich durch dessen Vorgehen brüskiert. Auch beim österreichischen Aeroclub (ÖAeC) ist man alles andere als "amused". Und so gibt es aus Österreich Zeichen, dass man bereit ist, auf Konfrontationskurs zu gehen. Ganz nach dem Naturgesetz: Druck erzeugt Gegendruck, oder: Wenn ihr uns so kommt, kommen wir euch anders.
Noch ist von Seiten Österreichs nichts beschlossen bzw. offiziell verkündet. Aber dem Vernehmen nach stehen als Drohkulisse Gegenmaßnahmen im Raum, die es in sich haben.
Als erstes könnten Deutsche Flugschulen künftig in Österreich nur noch dann schulen dürfen, wenn ihre Lehrer auch eine österreichische Fluglehrerlizenz besitzen. Deutsche Tandempiloten sollen in Österreich nur noch fliegen dürfen, wenn sie ihre Berechtigung beim ÖAeC umschreiben lassen.
Künftig Alpinflugeinweisung erforderlich?
Ein noch größeres Sprengpotenzial hat allerdings folgende Idee: Deutschland könnte aus der österreichischen Gästeflugverordnung gestrichen werden. Damit hätten Gleitschirm- und Drachenpiloten mit deutschem Flugschein nicht mehr das Recht, einfach so in Österreich fliegen zu gehen. Sie müssten erst zusätzliche Auflagen erfüllen.
Im Gespräch ist eine verpflichtende, sogenannte Alpinflugeinweisung. Diese könnte eine mehrtägige Schulung samt theoretischer und praktischer Prüfung bei einer österreichischen Flugschule erfordern. Wer noch keine Einweisung hat, dürfte trotz deutscher Lizenz in Österreich nicht mehr legal fliegen.
Bei der Begründungen für den möglichen Bedarf einer Alpinflugeinweisung drehen die Österreicher den Spieß einfach um. In Österreich sind bei der Ausbildung 40 Höhenflüge mit mindestens 300 Meter Höhenunterschied gefordert, davon 15 mit über 500 Metern. Vom DHV gibt es seit der Corona-Zeit nur die Vorgabe, insgesamt 18.000 Höhenmeter bei mindestens 40 Höhenflügen zu sammeln, ohne Mindestvorgaben für die Höhendifferenz. Man könnte seine DHV-Ausbildung theoretisch also auch mit 90 Hüpfern von 200-Meter-Hügeln abschließen. Damit würde aber eine echte Alpinerfahrung fehlen. Dass zudem besonders viele deutsche Scheininhaber in der Paragleiter-Unfallstatistik in Österreich auftauchen, ist ein weiteres Argument.
Würde die Alpinflugeinweisung als Zwangsmaßnahme für alle deutschen Scheininhaber tatsächlich eingeführt, wäre Österreich als beliebte Destination fürs Gleitschirmfliegen für die meisten deutschen Piloten erst einmal außen vor.
Krisendiplomatie
Angesichts solcher unschöner Aussichten hat man auch beim DHV ein wenig kalte Füße bekommen. In den Adventstagen glühten die Telefondrähte nach Österreich, um zumindest etwas Druck aus dem Kessel zu nehmen. "Verbände suchen Lösungen", titelte der DHV noch am 19. Dezember auf seiner Website. (Hinweis: Am 22.12. hat der DHV diese Seite mit einem Nachtrag geupdatet).
Allerdings ist die Hoffnung des DHV nicht aufgegangen, in einer noch für kurz vor Weihnachten geplanten Gesprächsrunde eine mögliche gemeinsame Grundlage für die künftige Zusammenarbeit direkt auf Verbandsebene zu finden. Der Termin wurde von österreichischer Seite abgesagt und auf Januar verschoben.
Am Ende nur Verlierer?
Vielleicht hilft diese Pause ja auch dabei, dass sich die Gemüter etwas beruhigen und beide Seiten mit einem pragmatischen Blick den Sachstand sowie die Optionen und ihre Auswirkungen betrachten. Denn liefe es auf den großen Clash hinaus, gäbe es am Ende auf allen Seiten nur Verlierer: die Flugschulen in beiden Ländern, die Piloten, die Tourismuswirtschaft. Verlierer wären auch die Verbände – gerade auch der DHV. Diesem könnten von seinen Mitgliedern viel Unmut und Unverständnis entgegen schlagen, sollte es nach 30 Jahren mit einem Mal Hürden für ihre Fliegerei im Nachbarland Österreich geben.
Lu-Glidz versteht sich als unabhängiger, journalistischer Spiegel der Gleitschirmszene. Wenn Dir meine Arbeit gefällt und wertvoll erscheint, dann werde doch zum Förderer.

15 Kommentare
Deutschland und der erfolgreiche Bürokratie Abbau!?
AntwortenLöschenVol libre und schöne Feiertage
Leider macht die Regulierungswut und die überbordende Bürokratie offenkundig auch vor unserem Verband nicht Halt. Welcher normale Mensch mit ebensolchem Verstand denkt sich so etwas aus? Anstatt mit nachvollziehbaren Argumenten und mit offener Einstellung samt Kompromissvorschlägen auf den Nachbarn zuzugehen, haut man erstmal die Tür zu um dann erstaunt festzustellen, dass da der eigene Fuss drin steckt. 🫣🙄. Respekt für die Kollegen aus Österreich 👍🏻. Ich selbst habe dort auch vor langer Zeit meinen SoPi gemacht - und fliege nach wie vor unfallfrei. Sicherheit hat nichts mit dem Lizenzaustellenden Land oder Dachverband zu tun sondern mit der individuellen Vernunft jedes einzelnen Piloten. In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten erkenntnisreiche Weihnachtstage und einen erleuchtenden Jahreswechsel.
AntwortenLöschenBeste Grüsse von Olly-Tours
Dem kann ich mich nur anschließen. Mehr Regulierung für alle unde die Änderung einer jahrzehnte funktionierender Regelung, weil der DHV meint, dass es einzelne österreichische Flugschulen nicht genau genug nehmen, finde ich mindestens gewagt. Das ist zunächst Mal ein verbandsinternes, österreichisches Thema und da darf man den Nachbarn durchaus zutrauen, das selbst regeln zu können. Wenn es das Problem bei der österr. Tandemausbildung überhaupt in der Form gibt, wie der DHV das "in Gesprächen" wahrnimmt.
LöschenSchön, dass du die Unfallstatistik "deutsche Piloten in Österreich" erwähnst, Lucian. Wenn man sich die mal ansehen würde beim DHV, dann könnte das ja doch für etwas mehr Demut und Respekt bei der vorgenommenen Beurteilung der Qualität der Ausbildung bei unseren Nachbarn sorgen. Siehe z.B. gerade im DHV Magazin veröffentlichte (tödliche) Unfälle dt. "Fluglizenzinhaber" in Österreich.
Subjektiv habe ich bei Ausbildungen in beiden Ländern bisher immer kompetente Lehrer gehabt, die Österreicher bekommen die ganze Sache eben mit weniger Regulierung hin, meiner Meinung nach mindestens genau so gut wie in Deutschland.
Vll. kann man bei den österreichischen Kollegen in der nächsten Gesprächsrunde um Tipps zur Entbürokratisierung anfragen. Dazu muss man aber erstmal anerkennen, dass der Nachbar vernünftig arbeitet und ausbildet, nur eben vll. etwas anders.
Da haben sich bestimmt deutsche Flugschulen beschwert, dass zu viele deutsche nach Österreich gehen und dort den Schein machen. Schade und gespannt wo das endet.
AntwortenLöschenDer deutschen Wirtschaft geht es gerade nicht so gut. Durch die Krise werden sowieso schon viel weniger Schirme und GZs verkauft, die Anmeldungen bei den Flugschulen sind auch nicht mehr so wie noch vor drei bis vier Jahren. Da ist jeder Flugschueler, der bei uns den Schein macht, ein verlorener Kunde fuer die deutsche FS und den DHV.
LöschenEs gehören immer zwei Seiten dazu.
AntwortenLöschenInteressant wie wieder auf den DHV geschimpft und was so alles gemutmasst wird.
Erstmal sollte man sich die Frage stellen, warum man sich bei einem Sport wie unserem vom Nachbarland geisseln lassen sollte?
Nach der "alten" Ausbildungsrichtlinie war es kaum möglich eine deutsche Luftfahrerschein in Deutschland zu absolvieren. Dafür mangelt es schlicht und ergreifend an Höhenfluggeländen >500 in D.
Ich kenne genug Piloten oder auch Interessenten die diese Regelung als Geisselung verstanden, eine teure Ausbildungsreise in das Alpengebiet durchführen zu müssen.
Deutschland und das Gleitschirmfliegen beschränkt sich nicht nur auf die Alpenregion. Der Sport ist deutlich vielfältiger und nicht wenige möchten diesen in ihrem Heimatbereich oder Küste durchführen und erlernen.
Da ist das Unverständnis schon groß für die Ausbildung ins Ausland reisen zu müssen.
So wie in dem Artikel beschrieben gibt es leider eine auffällige Anzahl von Piloten die innerhalb eines Urlaubes Ihre Lizenz vereinzelt "erkaufen" konnten ohne das eine vollumfängliche Ausbildung stattgefunden hat.
Gilt leider auch in D bei "wohlwollenden flugschulgebundenen Prüfern".
Die Gespräche auf Verbandsebene sind nicht seit gestern, sondern gibt es schon seit mehreren Jahren !!!
Das jetzt so eine Trotzreaktion kommt war zu erwarten.
Jede seit Jahren kriselnden und jetzt gescheiterten Ehe folgt oftmals eine schmutzige Scheidung.
Für den DHV ist es ein Befreiungsschlag aus einer Geisselung heraus nicht alles mit dem "Partner" abstimmen und um Erlaubnis bitten zu müssen.
Österreich ist nur ein teil der Alpenregion.
Eine separate Alpineinweisung täte dort fliegenden Piloten allemal gut.
Laut österreichischen Unfallstatistik 50% ausländische Piloten.
Separate Einweisungen könnte man für viele Bereiche verlangen, welches aber wohl nicht im Sinne des DHV und uns als Piloten liegt.
Hallo in die Runde, der vorliegende Artikel ist sehr einseitig recherchiert und in seinem Tenor grundsätzlich falsch. Der DHV ist bei den deutschen Luftfahrtbehörden wegen seines hohen Sicherheitsniveaus auch bei der Schulung sehr angesehen. Seit 26 Jahren wurde der österreichische Luftsportverband aufgefordert seine Schulung zu verbessern und bei der gegenseitigen Anerkennung der Luftfahrerscheine auch zumindest ähnliche Anforderungen zu stellen. Gekommen ist so gut wie nichts! Der DHV hat das LBA nie gedrängt. Wo soll das denn gewesen sein? Die fast schon reflexartige Vermutung dass es da wieder nur um Geld und Mehreinnahmen geht ist schlicht falsch und für jemanden, der mit seinen Beiträgen ihm DHV Magazin gut Geld verdient noch unverständlicher. Zur Frage der Unfallzahlen: Schaut Euch nur die Zahlen der deutschen Gleitschirmflieger und der österreischichen: Dann hat sich das schon erklärt. Dieses ständige Rumgehacke auf dem DHV stößt mich ab. Dauernd meckern, aber selbst nichts machen (damit meine ich vor Allem die Kommentatoren). PS: Ich werde nur diesen Kommentar schreiben. Weder werde ich weitere antworten oder lesen. Ich hab wichtigeres zu tun. Frohe Weihnachten
AntwortenLöschenHey Flightart. Normalerweise schalte ich keine anonymen Kommentare frei. Hier mal eine Ausnahme, weil sich Deine Kritik auch in Teilen direkt auf mich bezieht. Hierzu ein Hinweis: Die angeblich "reflexartige Vermutung, dass es da wieder nur um Geld und Mehreinnahmen geht" stammt nicht von mir, sondern spiegelt das wider, was in Teilen der österreichischen Szene gedacht wird und mir gegenüber so geäußert wurde.
LöschenUnd ja: Ich verdiene auch mit Beiträgen fürs DHV Magazin Geld, sehe mich aber dort wie auf Lu-Glidz als freien und unabhängigen Journalisten, der versucht, Sachverhalte und Diskussionen so ausgewogen wie möglich darzustellen. Dazu gehört es, die verschiedenen Sichtweisen abzubilden, wenn sie für das Verständnis eines Prozesses und von Argumentationsweisen wichtig sind.
Beim aktuellen Thema geht es nicht um Schuldzuweisung, sondern darum, warum und wie überhaupt gestritten wird.
Die Aufzählung von weit hergeholten möglichen "Gegenschlägen" der Österreicher halte ich für reine Hetze gegen den DHV. Da hätte ich von dir mehr Seriosität erwartet!
AntwortenLöschen@Dirk: Das hier steht mittlerweile so auf der heute mit einem Update versehenen DHV Website:
Löschen"Ausgenommen sind Fluglehrer- und Tandemberechtigungen ab dem 01.01.2026. Fluglehrer mit deutscher Lizenz dürfen somit in Österreich keine Ausbildung mehr durchführen. Tandempiloten mit deutscher Lizenz dürfen keine Tandemflüge durchführen, da hierfür eine österreichische Berechtigung erforderlich ist. Es besteht die Möglichkeit, diese Berechtigungen beim ÖAeC umzuschreiben."
Ist das immer noch so "weit hergeholt", dass Du die Beschreibung der Sachlage als "reine Hetze" einordnen würdest?
Übrigens: Wenn Du in einem weiteren Kommentar antworten willst, dann bitte verrate mir Deinen kompletten Namen (s. Kommentarregeln weiter unten). Das macht es irgendwie seriöser ;-)
Clash für den Gleitschirm Markt, bzw die Hersteller ich denke nicht das der Deutsche Markt den Verlust der für die Hersteller dadurch entstehen wird, abfangen kann.. soweit hat der DHV nicht gedacht.. wenn die Ö. Flugschulen 50-80% ihrer Kunden verlieren, werden die Deutschen deswegen nicht 60% mehr schirme Verkaufen.
AntwortenLöschenDanke für den Artikel, Lucian. Das Thema brodelt ja schon länger zwischen DHV und österreichischen Flugschulen/Verband. Jetzt scheint es etwas zu eskalieren.
AntwortenLöschenMich würde dazu primär interessieren, auf welchen Zahlen und Fakten dieser, nennen wir es ruhig mal Angriff des DHV bzw. BMV (durch den DHV aufgestachelt?) auf das österreichische Ausbildungssystem beruht.
Gibt es verifizierte Zahlen, die belegen, dass Piloten, die bei österreichischen Flugschulen gelernt haben, ein erhöhtes Unfallrisiko haben? Leider finden sich dazu in den Weiten des www keine belastbaren Daten. Die Unfalldatenbank des DHV ist weltweit wohl die am besten gepflegte, beinhaltet aber vermutlich überwiegend deutsche Piloten. Ob dort auch die Ausbildungsstätte mit berücksichtigt wird, wäre interessant zu wissen.
ChatGPT findet dazu lediglich heraus, dass über einen älteren Zeitraum (1997-2007) in A im Durchschnitt jährlich 2,40 und in D 1,33 tödliche Unfälle mit dem Gleitschirm passieret sind, ohne Angaben über die Nationalität bzw. Flugschule der Verunfallten. Das hilft nicht wirklich weitere. Es könnten ja überwiegend von deutschen Flugschulen ausgebildete Deutsche in Österreich verunglückt sein, da sie nicht genügend Erfahrung mit Flügen im alpinen Gelände hatten.
Es ist in meinen Augen entscheidend, auf welchen Zahlen das Vorgehen des DHV beruht. Kann der DHV kein belastbares Zahlenmaterial vorlegen, das nachweist, dass die Ausbildung in Österreich zu mehr Unfällen der dort ausgebildeten Piloten führt, als eine Ausbildung durch deutsche Flugschulen (die ja teilweise auch in Österreich schulen), dann wird's schwierig.
Bei diesem Vergleich müsste man auch einen evtl. vorhandenen systemischen Fehler betrachten, der berücksichtigt, dass ein norddeutscher Flachlandtiroler u.U. andere Grundvoraussetzungen beim Fliegen in alpinen Regionen mitbringt, als ein inneralpin aufgewachsener Fluganfänger (unabhängig von seiner Nationalität).
Entscheidend in der Causa ist, ob der DHV bzw. das BMV stichhaltig nachweisen kann, dass das österreichische Ausbildungssystem unfallträchtiger ist als das deutsche. Da bin ich gespannt...
Ohne konkrete Zahlen, die belegen, dass die österreichische Ausbildung ein höheres Unfallrisiko der Fliegerkarrieren während und nach der Ausbildung bedingen, ist die vom BMV erlassene Regelung äußerst fragwürdig, gegen jeden europäischen Gedanken und Gift für unseren Sport. Dann würde in der Tat ein "Gschmäckle" hinsichtlich monetärer und persönlichkeitsgestörter Interessen im Raum stehen.
Mal schauen, wie die Schweizer das mit ausländischen Piloten dann so handhaben usw. Beliebt macht sich der deutsche (DHV)Michel jedenfalls gerade nicht bei den ausländischen Nachbarn. Das müsste schon mit einem signifikanten Sicherheitsgewinn einhergehen, ansonsten wird das ein Rohrkrepierer. Mal schauen, ob bzw. wann sich die neue Vorständin für Ausbildung, Jennifer Söder, da einbringt bzw. positioniert.
Wir bleiben gespannt...
Ich wünsche Dir und allen Mitlesern friedliche und entspannte Feiertage
Uli
In meiner Wahrnehmung gibt es oft einen Unterschied im "Mindset" zwischen Deutschland und Österreich. Zumindest was Outdoor Sportarten angeht. In Deutschland wird selbst hierbei oft die Abgabe jeglichen Risikos an Dritte gefordert. Die Susbildung muss so gut sein , das jiemandem was oassieren kann. Die Einstufungen des Materials und deren Tests muss so sein, dass jeder Trottel sicher runter kommt. Und wenn doch was passiert, dann muss jede Eventuslität versichert sein (siehe Diskussion um den absurden Graubereich bez. Haftpflicht für Parakites).
AntwortenLöschenIn Österreich, sowie im restlicjen Ausland sieht man vieles vielleicht nicht so streng, da mehr auf Eigenverantwortlichkeit fokussirrt wird. Sicher gibts kein richtig oder falsch, was eben dieses Mindset angeht, es seid denn wir schauen uns die einseitige Kriegserklärung an, die uns allen sehr schadet.
PS: danke Lucian für die Infos
Juristen prüfen Maßnahmen nach dem "GEA-Prinzip":
AntwortenLöschenG-eeignet: Ist die (behördliche) Maßnahme geeignet?
Dazu muss man wissen, was eigentlich gewollt ist.
Das könnte hier eine ungerechtfertigte Schein-Erteilung in Österreich sein.
Dann stellt sich die Frage, ob die Pflicht zum deutschen Schein das behebt.
Da habe ich so meine Zweifel.
Klar gibt es in Österreich schwarze Schafe. Nur gibt es die bei uns auch.
Und wenn es in Österreich Schlechtausbildungen gäbe, wäre dieses Problem ja nicht dadurch gelöst, dass man bei der Teilmenge der In-Deutschland-Fliegenden ansetzt.
Dann müsste man insgesamt etwas unternehmen.
Mir als Flieger wäre es ziemlich egal, ob mich in Deutschland oder in Österreich ein schlecht ausgebildeter Österreicher (immer vorausgesetzt, dass es ihn gibt) in Bedrängnis bringt.
E-rforderlich: Gäbe es "mildere" Alternativen zu der Maßnahme?
Hier würde mir einfallen, dass beide Verbände aufeinander zugehen könnten, um
a) die Regeln und Erfordernisse anzugleichen (Gruß aus Europa!) und
b) zu überlegen, wie man gezielt "Schlechtausbildungen" vermeidet.
Ist das versucht worden?
Mit welchem Ergebnis?
A-ngemessenheit: Dieser Schritt soll vermeiden, dass man mit Kanonen auf Spatzen schießt.
So kommt es mir hier vor.
Gibt es denn Zahlen (oder wenigstens Schätzungen) dazu, wieviele schlechtausgebildete, in Deutschland herumfliegende Piloten es denn so ungefährt gibt (= das, was unterbunden werden soll), wieviele Piloten insgesamt von der Maßnahme betroffen sind und ob beide Zahlen in irgendeinem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen?
Schöne Grüße
Ditmar
Bei aller Kritik am DHV von wegen "die Interessen der eigenen Mitglieder nicht vertreten" oder "die eigenen Mitglieder ins Knie schießen" (siehe Ausführungen zu den eventuellen Werkzeugen desr Ösis):
AntwortenLöschenDenkt immer dankbar daran, wie selbstvergessen solidarisch der DHV zu Coronazeiten Flugverbote für den letzten Fußgängerstartplatz erlassen hat, (damit wir niemand anstecken, falls ... usw. und uns alle ganz doll liebhaben) und - nicht zuletzt! - dass wir jetzt sogar eine "Antidiskriminierungsstelle" bekommen. Welcher andere Sport hat solche Vertreter in der Öffentlichkeit?
Könnte es sein, dass - Ende der Satire - der DHV schon beim Endstadium jeder Vereinsentwicklung angekommen ist, welche durch immer mehr Aktivitäten, die mit den Interessen der 90% "Normalmitglieder" (d.h. Amatuere , die einfach unbehelligt und sicher fliegen wollen) wenig zu tun haben, zunehmende "Funktionärisierung" und die dadurch bedingte notwendigen Geldschürfung (s. Stichworte im Text von Lucian: "Gebühren", "Geld") geprägt ist?
Günther Widmann
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