Der Tripleseven Gambit darf doch nicht bei der WM in Krusevo starten. // Quelle: Tripleseven, bearbeitet |
Das Problem ist etwas diffizil: Nach der Darstellung von Tripleseven soll der Schirm schon am 12. April, direkt nach der Zulassung, als vorbestellbar angekündigt worden sein. Das belegt auch ein entsprechender Facebook-Post von 777 von jenem Tag. Es gab auch eine Internetseite, auf der Piloten ihr Interesse für eine Vorbestellung des Gambit anmelden konnten. Allerdings hat die Marke bis dato auf ihrer Website keine offiziellen technischen Infos zu dem Schirm bereit gestellt. Dort ist bislang seit dem 14. April nur ein sehr kurzer Hinweis auf den Gambit zu finden (und ohne einen Link zur Vorbestellungsseite). Für Piloten ohne engen Kontakt zum Hersteller ist es deshalb nicht leicht nachvollziehbar, inwieweit der Schirm tatsächlich auch für sie verfügbar wäre.
Es ist also das Wort "verfügbar" in den Regeln, über dessen Auslegung gestritten werden kann. Angesichts der Vorgeschichte im Streit um die Zulassung des Gambit bei der WM kam es manchen Konkurrenten von Tripleseven offenbar zupass, mit der Verfügbarkeits-Regel einen weiteren Hebel gefunden zu haben, um einen Start dieses Schirmes in Krusevo zu verhindern.
Dass Tripleseven selbst den Streit um den Gambit und die im Hintergrund wirkenden Kräfte (namentlich Luc Armant von Ozone) in einem Facebook-Post öffentlich machte, dürfte mit dazu beigetragen haben, einige Beteiligte stärker gegen sich aufzubringen.
Von außen betrachtet könnte man meinen, bei dem Disput handele es sich doch letztendlich um "viel Lärm um wenig". Schließlich wären bei der WM nur zwei von 150 Piloten überhaupt mit einem Gambit an den Start gegangen. Der Fall zeigt aber, dass das Auftreten neuer Konkurrenten im CCC-Sektor durchaus für wachsende Nervosität bei den etablierten großen Marken in diesem Bereich sorgt. Müssen sie doch damit rechnen, künftig zum einen den Verdienstkuchen im CCC-Bereich stärker teilen, zum anderen wieder mit kürzeren und damit teureren Produktzyklen rechnen zu müssen. Konkurrenz belebt aber erschwert halt auch das Geschäft.
4 Kommentare
Starkes Stück von Hinterkanten-Luc...
AntwortenLöschenAngeblich ist der Schirm derart aufwändig, dass er nicht in größerer Stückzahl herstellbar ist. Interessierte Piloten wurden konsequent vertröstet. Wenn das so ist, finde ich die Entscheidung richtig. Sonst wäre es wieder so wie einst, als die besten Schirme nur für wenige, privilegierte Piloten zugänglich waren. Diesen Zustand will keiner zurückhaben.
AntwortenLöschenganz ehrlich: mich interessiert es schon lange nicht mehr was ein paar Toppiloten mit ihren Rennkisten fliegen oder nicht. Möglich, dass ab und an einige Dinge in normalo Schirme kommen, aber das kämen sie vermutlich auch so... und ja auch in anderen Märkten passieren solche Dinge... im Gleitschirm Business gehts um Verhältnis mässig relativ wenig Geld im Vergleich zu den grossen anderen Märkten. Und dennoch spielt es offenbar eine so grosse Rolle dass ein grosser Gleitschirm Player wie Ozone es nötig hat sich sagen wir mal eigenartig zu verhalten (genau sie waren vor Jahren ja auch nicht ganz sauber...).
AntwortenLöschenwenns einen somit stört: ganz einfach keine Ozone Produkte kaufen... Nur: die Schirme von Ozone haben ein gefälliges Design, viele Farben und Grössen zur Auswahl (im Vergleich zu anderen) sind hervorragend genäht und fliegen sich obendrein auch noch toll mit guter Leistung. Trotzdem: ich habe derzeit keinen Ozone mehr was nicht heisst dass es so bleibt... happy landing.
Laut Ferdinand Vogels Tagesbericht und Auswertung der Tracks war der beste Ozone-Pilot 1-2kmh schneller als alle anderen. Ob dieses Modell wohl wirklich der Enzo 3 war, der allen mindestens 30 Tage vorher available war? ;)
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