Kurz vor dem ersten Task der WM 2019 in Krusevo ist der Schirm Tripleseven Gambit doch noch aus dem Wettbewerb verbannt worden.

Der Tripleseven Gambit darf doch nicht bei der WM in Krusevo starten.
// Quelle: Tripleseven, bearbeitet
Der neue Akt im CCC-Theater hat noch eine Fortsetzung erfahren:  Einen Tag vor dem ersten Task bei der Gleitschirm-Weltmeisterschaft im nord-mazedonischen Krusevo wurde bei einem Meeting der Team-Leader entschieden bzw. abgestimmt, den neuen CCC-Schirm Gambit von Tripleseven bei der WM doch nicht an den Start gehen zu lassen.  Die Begründung: Tripleseven hätte den Schirm nicht, wie von den FAI-Regeln für Wettbewerbe der Kategorie 1 gefordert, den Piloten mindestens 30 Tage vor dem Wettbewerb in allen Größen verfügbar gemacht.

Das Problem ist etwas diffizil: Nach der Darstellung von Tripleseven soll der Schirm schon am 12. April, direkt nach der Zulassung, als vorbestellbar angekündigt worden sein. Das belegt auch ein entsprechender Facebook-Post von 777 von jenem Tag. Es gab auch eine Internetseite, auf der Piloten ihr Interesse für eine Vorbestellung des Gambit anmelden konnten. Allerdings hat die Marke bis dato auf ihrer Website keine offiziellen technischen Infos zu dem Schirm bereit gestellt. Dort ist bislang seit dem 14. April nur ein sehr kurzer Hinweis auf den Gambit zu finden (und ohne einen Link zur Vorbestellungsseite). Für Piloten ohne engen Kontakt zum Hersteller ist es deshalb nicht leicht nachvollziehbar, inwieweit der Schirm tatsächlich auch für sie verfügbar wäre.

Es ist also das Wort "verfügbar" in den Regeln, über dessen Auslegung gestritten werden kann. Angesichts der Vorgeschichte im Streit um die Zulassung des Gambit bei der WM kam es manchen Konkurrenten von Tripleseven offenbar zupass, mit der Verfügbarkeits-Regel einen weiteren Hebel gefunden zu haben, um einen Start dieses Schirmes in Krusevo zu verhindern.

Dass Tripleseven selbst den Streit um den Gambit und die im Hintergrund wirkenden Kräfte (namentlich Luc Armant von Ozone) in einem Facebook-Post öffentlich machte, dürfte mit dazu beigetragen haben, einige Beteiligte stärker gegen sich aufzubringen.

Von außen betrachtet könnte man meinen, bei dem Disput handele es sich doch letztendlich um "viel Lärm um wenig". Schließlich wären bei der WM nur zwei von 150 Piloten überhaupt mit einem Gambit an den Start gegangen. Der Fall zeigt aber, dass das Auftreten neuer Konkurrenten im CCC-Sektor durchaus für wachsende Nervosität bei den etablierten großen Marken in diesem Bereich sorgt. Müssen sie doch damit rechnen, künftig zum einen den Verdienstkuchen im CCC-Bereich stärker teilen, zum anderen wieder mit kürzeren und damit teureren Produktzyklen rechnen zu müssen. Konkurrenz belebt aber erschwert halt auch das Geschäft.