Der Swing Nyra RS ist ein zugänglicher Mid-B mit einem ausgeglichenen Charakter und guter Leistung


Groundhandling mit dem Swing Nyra RS
// Fotos: Lu-Glidz

Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Nyra RS von Swing habe ich beim Fliegen und Groundhandling unter unterschiedlichen Bedingungen rund um die Eifel gewonnen. Geflogen bin ich den Nyra RS in der Größe M (85-105 kg) mit rund 95 kg Startgewicht. Als Gurtzeug kam ein Swing Connect Race Lite (Liegegurtzeug) zum Einsatz. Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von Swing zur Verfügung gestellt.

[Wer noch keine Erfahrung mit der Testweise von Lu-Glidz hat, sollte zuerst die Interpretationshilfe für Schirmtests lesen!]


Wenn bei einem Hersteller der Konstrukteur wechselt, geht damit in der Regel auch eine Änderung in der Ausrichtung der Modelle einher. Bei Swing ist das nicht anders. Wo jahrelang Michael Nesler die Schirme zeichnete, hat mittlerweile der Italiener Alessio Casolla das Zepter übernommen. Dieser hatte Nesler zwar früher schon zugearbeitet. Nun setzt er eigene Vorstellungen um. Das zeigte sich schon beim High-B Stellar RS (s. Test auf Lu-Glidz) und setzt sich beim Nyra RS fort.

Bei diesem handelt es sich um einen klassischen Mid-B-Schirm. Laut Swing ist er aber nicht als Nachfolger des Arcus 2 RS gedacht, denn dieser bleibt weiter im Programm. Folgt man allein den technischen Daten, ist der Nyra RS etwas unter dem Arcus 2 RS angesiedelt. Er hat 51 statt 57 Zellen, bei gleicher ausgelegter Streckung von 5,4. Die projizierte Streckung beträgt 4,0 statt 4,2.

Technische Daten 
(Klick zum Vergrößern)

Ein großer Unterschied zwischen Arcus 2 RS und Nyra RS liegt allein schon im Gewicht. Der Nyra RS gehört zur D-Lite Serie von Swing. Das ist das Pendant zur DLS-Bauweise von Advance - möglichst gewichtssparend, aber mit stabileren Materialien überall dort, wo es nötig ist. Gegenüber dem Arcus 2 RS bringt der Nyra RS im Schnitt ein Kilogramm weniger auf die Waage (4,1 kg in der getesteten Größe M). Dafür ist nicht nur der verwendete Tuchmix aus hauptsächlich STA 15 und STA 10 (31 und 28 Gramm) von Techfiber verantwortlich. Auch das Innenleben ist deutlich ausgeräumter.

Neu ist, wie schon beim Stellar RS, der Einsatz einer Shark-Nose an der Eintrittskante. So etwas gab es bei Neslers Schirmen nicht. Interessant gelöst ist der stützende Aufbau der Profilstufe. Zum einen gibt es ein langes, von Ober- zum Untersegel reichendes Stäbchen aus formbeständigen Nitinol. In die Flügelnase hinein ist zusätzlich noch ein Bogen aus Nylondraht aufgesetzt. Das birgt den Vorteil, dass diese Stütze dort etwas breiter und nachgiebiger ist. Sollte der Flügel mal auf die Nase fallen, ist das Risiko von Tuchschäden an dieser exponierten Stelle geringer. Swing nennt diese Bauweise "Hybrid Flex".

Hybrid Flex: Kombi aus
Nitinol und Nylon

Ungewöhnlich ist die Ausrichtung des Tuches an der Vorderkante des Obersegels. Normalerweise verlaufen die Ripstop-Fäden dort immer längs und quer zur Spannweitenrichtung, um die Querzugkräfte gut aufzunehmen. Beim Nyra RS sitzt das Ripstop-Muster hingegen schräg. So kann sich das Tuch in Spannweitenrichtung etwas dehnen. Laut Casolla soll das helfen, dass sich der Stoff im Vorderflügel glatter zieht und weniger leistungsmindernde Falten bildet. Ob das wirklich etwas bringt und nicht mit der Zeit zu einem stärkeren Verzug im Stoff führt, der dann wiederum leistungsmindernd wäre, kann ich nicht sagen. Mir ist kein anderer Schirm mit diesem Feature bekannt. Die Langzeit-Effekte solcher Neuerungen wird man erst mit der Zeit beurteilen können.

Wie das RS im Namen schon sagt, ist der Nyra RS auch mit dem bei allen Swing-Schirmen präsenten RAST-System ausgestattet. Eine quer über die Flügelmitte verlaufende Schottwand aus Stoff teilt die Zellen in zwei Füllbereiche (Vorderflügel/Hinterflügel). Der Hinterflügel füllt beim Start etwas verzögert, entlüftet bei Störungen aber ebenso verzögert. Das soll Klapper entschärfen und kann sich positiv auf das Aufziehverhalten auswirken. Zudem weisen viele Rast-Schirme durch den typischerweise etwas höheren Innendruck im Hinterflügel ein charakteristisches Steuerverhalten auf. Dazu später mehr.

D-Lite = durable light

Im Marketing von Swing wird der Nyra RS als der kleine Bruder des Stellar RS dargestellt. Vom Konzept des Kappenaufbaus her mag das auch stimmen. Beim eingesetzten Profil gibt es aber deutliche Unterschiede. Während der Stellar als 2,5-Leiner ein sportliches Zweileiner-Profil besitzt, ist der Nyra RS profiltechnisch näher bei den gedämpfteren Arcus oder Nyos, jetzt halt nur mit einer Shark-Nose.

Hinweis: Da vermutlich viele Piloten den Nyra RS als mögliche Alternative zu oder als Ersatz für einen Arcus 2 RS sehen werden, ziehe ich diesen hier im Test des öfteren als Vergleich heran. 


Starten: 
Der Nyra steigt als Block.
Übersichtliche Leinen.

Die Startvorbereitungen mit dem Nyra RS sind einfach. Tragegurte, Bremsgriffe und alle Leinen sind durchgängig farbcodiert. Die Hauptstammleinen aus Aramid sind ummantelt. Am Übergang der ummantelten zu den nicht ummantelten Galerien hakelt es beim Sortieren gelegentlich. 

Die Tragegurte sind aus schmalem, relativ steifem Gurtband genäht. Die B-Ebene ist für eine gute BC-Steuerung als Floating-B ausgeführt und wie beim Stellar RS über ein Seilzugsystem mit der C-Ebene verbunden. Das ist etwas unübersichtlicher, stört beim Bodenhandling aber nicht weiter. Die C-Ebene bietet genug Zugweg, um darüber bei Bedarf im Starkwind auch einen sauberen C-Stall durchführen zu können.

Die Bremsgriffe sind semi-leicht ausgeführt. Sie lassen sich hervorragend ohne störende Druckpunkte greifen – auch mit halber Wicklung. Am Tragegurt werden sie mit magneto-mechanischen Fidlock-Halterungen fixiert.

Das Aufziehverhalten des Nyra RS ist hervorragend. Dank RAST bildet der Vorderflügel schnell in ganzer Breite seine Form als tragendes Profil aus und steigt auf kleinen Impuls hin kompakt und gleichmäßig in den Zenith, ohne Tendenz zum Hängenbleiben oder Überschießen. Das funktioniert auch dann, wenn man den Flügel nur "hands-free" mit Impuls aus der Hüfte heraus aufzieht. Die benötigte Startstrecke ist angenehm kurz, selbst bei Nullwindstarts.

Bei Starkwind sollte man darauf achten, den Schirm nur wenig vorzufüllen. So lässt sich die Besonderheit des RAST-Systems ausnutzen, dass das Profil infolge des verzögerten Füllens des Hinterflügels vorübergehend einen ausgeprägten S-Schlag ausbildet. Dadurch bremst sich der Schirm selbsttätig überm Kopf ein, ohne dass der Pilot stärker anbremsen müsste. Wer das beherzigt, kann mit dem Nyra RS auch bei erstaunlich starkem Wind noch entspannt starten. 

Alternative Starkwind-Starttechniken wie der seitliche Kobra-Start sind mit dem Nyra RS ebenfalls problemlos möglich. 


Landen: 
Die Landung ist problemlos. Wie bei vielen RAST-Schirmen verlangen ausgeflogene Landungen bei Nullwind etwas genaueres Timing, um nicht etwas plumpsig zu enden. Der Nyra RS hat im Vergleich etwas weniger Flare-Energie als der Arcus 2 RS. Auffällig ist der tiefe Abrisspunkt. Durch den beim RAST-System länger gefüllt bleibenden Hinterflügel fährt der Schirm schnell wieder an. Ein Sicherheitsplus bei "gepumpten" Toplandungen. 


Bremsen: 
Raff-System an
der Hinterkante

Die Bremsgriffe des Nyra RS sind deutlich leichter als noch beim Arcus 2 RS. Mit ihrem soften Steg sind sie gut greif- und wickelbar. 

Die Bremse greift mit einem Raffsystem gleichmäßig über die gesamte Breite. Allerdings weist der Schirm eine sehr geringe Grundspannung an der Hinterkante auf. Das ist gut für die Leistung im beschleunigten Flug. Doch das geht etwas zulasten einer direkteren Steuerung. Die Steuerwege des Nyra RS sind auch für einen Mid-B vergleichsweise lang, und eindeutig länger als beim Arcus 2 RS.

Durch die softe Hinterkante sind die Bremsdrücke anfangs nur gering, nehmen dann aber schnell und deutlich zu. Im eigentlichen Steuerbereich hat auch der Nyra RS dieses RAST-typische, firme Gefühl auf der Bremse. Steuern ist damit kein Kraftakt, aber man hat etwas in der Hand. 

Der Nyra RS erscheint nicht nur durch die etwas längeren Steuerwege etwas weniger agil als der Arcus 2 RS. Hinzu kommt, dass auch die RAST-typische Steuercharakteristik beim Nyra RS weniger ausgeprägt ist. Mit "RAST-typisch" meine ich: Beim impulsiven Ziehen der Bremse schließt die RAST-Schottwand und hält Luft im Hinterflügel gefangen. So wird aus dem versteiften Hinterflügel eine Art große Steuerklappe, mit deren Hilfe sich bei Bedarf auch mal schnell und effektiv ein Haken schlagen lässt, ohne den Schirm dabei gleich abzureißen. Beim Nyra RS ist dieser Effekt weniger spürbar bzw. es benötigt größere Ausschläge, um wirksam zu sein. Im Grunde verhält sich der Nyra RS in diesem Punkt fast wie ein Schirm ohne RAST. 


Kappenfeedback: 
Profil mit Shark-Nose

Die Kappe des Nyra RS ist im Flug stets kompakt und homogen. Die RAST-Schottwand wirkt wie eine Art stützender Querholm, der für zusätzliche Steifigkeit sorgt. Das trägt zu einer hohen Laufruhe bei. Zudem sind die Außenflügel gut unter Druck. Da raschelt selten mal etwas.

Das Feedback an den Piloten erfolgt fast ausschließlich über die Tragegurte. Wer von Schirmen ohne RAST kommt, die ein feinfühligeres Erspüren der Luftbewegungen über die Bremsen ermöglichen, wird sich umgewöhnen müssen. Dennoch ist auch der Nyra RS kein unsensibles Brett in der Luft. Der Schirm bietet eine interessante Kombination aus relativ hoher Dämpfung und einer ruhigen, aber bestimmten Rückmeldung über die Strömungsverhältnisse. Er zieht zum Steigen hin, springt aber nicht aggressiv hinein. Im Vergleich zum Arcus 2 RS wirkt er etwas ruhiger und ähnelt in diesem Punkt sogar mehr noch dem Arcus 1 RS.         


Kurvenflug: 
Das Kurvenflugverhalten ist mein Hauptkritikpunkt am Nyra RS, zumindest wenn man zum Vergleich den Arcus 2 RS heranzieht. Denn in puncto Carving-Qualitäten hinkt er diesem hinterher. Durch die längeren Steuerwege und den nicht so stark vorhandene Steuer-Punch des RAST-Systems wirkt der Schirm bei der Kurveneinleitung im Vergleich etwas träger. Es fällt auch schwerer, die Kappe schnell zu größeren Schräglagen zu bewegen und v.a. sie dann auch konstant auf engeren Kurvenbahnen zu halten. Ein aggressives Hakenschlagen, gewissermaßen ein Herumhebeln der Kappe ist nicht mehr so leicht möglich.  

Die Kappe rollt gerne in eine relativ flache "Lieblingsschräglage". Will man diese überwinden, muss man sie mit etwas Nachdruck dazu überreden. Wobei sie gerne wieder in diese Lieblingsschräglage zurückfällt. Ein gut getimter Gewichtseinsatz hilft zwar, setzt dann aber für mehr Agilität auch ein etwas kippeligeres Gurtzeug voraus. Der Pilot muss häufiger nachkorrigieren, um eine größere Schräglage beizubehalten. 

Nicht nur im Vergleich zum Arcus 2 RS, sondern auch z.B. zu einem Phi Beat 2 oder einem Advance Theta ULS, die in ähnlicher Streckungsklasse unterwegs, wirkt das Kurvenhandling des Nyra RS damit etwas weniger agil und passt eher zum Charakter eines Low-B. 

(Hinweis: Ich bin den Nyra RS in Größe M mit 95 kg belastet geflogen, was knapp unter der Mitte des "empfohlenen" Gewichtsbereiches (92-102 kg) liegt. Vermutlich wird das Handling des Nyra RS mit ein paar Kilo mehr beladen etwas direkter sein.)  


Thermikeigenschaften: 
Ausgeräumtes Innenleben mit
Finger-Diagonalen

Beim Thermikflug führt das Kurven-Steuerverhalten des Nyra RS zu Licht und Schatten. In größeren, gut entwickelten Blasen und Schläuchen ist das flache, ruhige Drehen des Schirms ein Segen. Hier steigt die Kappe ausgesprochen gut und bedarf, einmal in der "Lieblingsschräglage" eingestellt, kaum noch weiterer Inputs durch den Piloten.

In engeren, giftigeren oder stärker versetzten Blasen hätte ich mir allerdings des öfteren eine Prise des direkteren Handlings des Arcus 2 RS gewünscht. Hier sperrt sich der Nyra RS gerne ein wenig, eine höhere Schräglage einzunehmen und v.a. beizubehalten. Hier hilft es ein wenig, den Nyra RS mit weitgehend offener Außenbremse zu kreisen. 

Auch ein schnelles Nachziehen und RAST-typische Rumhebeln im starken Steigen macht der Flügel nicht so willig mit. So wird man eher mal aus dem Steigzentrum geschoben, was ein häufigeres Vorhalten und Nachzentrieren erfordert. Mit ausreichend Flugerfahrung wird ein Pilot das ausgleichen können. Doch gerade für diejenigen, die das Thermikfliegen erst erlernen, birgt diese Charakteristik in solchen Bedingungen eine zusätzliche Herausforderung.

Im Flachland und Mittelgebirge, wo man zuweilen eng am Hang in punchige Thermikblasen eindrehen muss, um überhaupt hoch zu kommen, wäre der Nyra RS vom Steuercharakter her nicht meine erste Wahl. Da würde ich den Arcus 2 RS bevorzugen.

Angenehm ist, dass der Nyra RS gut spürbar, aber ohne abruptes Vornicken zum Steigen hinzieht. Der Schirm fliegt neutral in die Thermiken ein und pitcht auch beim Herausfallen nur wenig vor.  


Beschleuniger: 
Der Beschleuniger ist am Tragegurt mit großen, kugelgelagerten Rollen ausgestattet und leichtgängig. Der Beschleunigerweg ist lang und könnte für Piloten mit kurzen Beinen vielleicht sogar schon zu lang sein, um wirklich Rolle auf Rolle zu kommen. Beim Arcus 2 RS ist deshalb eine Stopperkugel intergriert, welche die Untersetzung des Flaschenzugs halbiert. Dies würde m.E. auch beim Nyra RS Sinn machen.

BC-Steuerung mit
Floating-B 

Davon abgesehen ist das Beschleunigungssystems des Nyra RS hervorragend gelöst. Die von mir erflogene Topspeed lag bei rund 12 km/h über Trimm, was für einen Mid-B einen guten Wert darstellt. Zumal der Schirm dabei für diese Klasse wirklich gut leistet und sehr spurtreu, ohne Rolltendenz, durch die Lüfte pflügt.

Hinzu kommt die wirklich brauchbare BC-Steuerung mit Floating-B Tragegurten, die über eine Griffwippe mit den C-Gurten verbunden sind. Die erforderlichen Zugkräfte liegen in einem nicht gleich ermüdenden Bereich und laden dazu ein, den Anstellwinkel im beschleunigten Flug tatsächlich viel über die BC-Steuerung zu kontrollieren. Aus der Sicht von leistungs- und XC-orientierten Piloten sehe ich das im Vergleich zum Arcus 2 RS als echten Fortschritt, mit dem der Nyra RS auch gegenüber Konkurrenten punkten kann. 

 

Ohren anlegen: 
Das Ohrenanlegen geht einfach über die getrennt aufgehängten, äußeren A-Leinen. Der Widerstand beim Einholen ist anfangs recht hoch. Einmal gezogen, bleiben die Ohren völlig ruhig und schlagen nicht. Die Wiederöffnung erfolgt etwas verzögert. Die Sinkwerte sind nur durchschnittlich. 


Steilspirale: 
Die Steilspirale lässt sich beim Nyra RS standardmäßig nur relativ zäh über mehrere Umdrehungen einleiten. Auch hier zeigt sich einmal mehr die Kurvencharakteristik, dass der Flügel zu größeren Schräglagen "überredet" werden muss. 

Daraus ergibt sich allerdings auch ein Vorteil: Der Schirm lässt sich, nach einem gewissen Anlauf, gut und stabil in steilen Kurven halten, die schon deutlich erhöhte Sinkgeschwindigkeiten bieten, ohne mit den starken G-Belastungen echter Steilspiralen wegzubohren. Anders gesagt: Mit dem Schirm kann man sich relativ unbesorgt immer weiter an das Manöver Steilspirale herantasten, ohne gleich ein aggressives Reinfressen fürchten zu müssen.

Der Nachteil dieser Charakteristik: Will man einmal in stärker steigenden Luftmassen schneller Höhe abbauen, könte es schwierig werden, mit dem Nyra RS überhaupt in die Spirale zu kommen. Dafür ist ein wirklich entschiedenes, impulsives Steuern des Piloten nötig. 

Die Ausleitung der Spiral wiederum ist einfach, der Schirm zeigt eine gut kontrollierbare Aufrichtetendenz.


Nicken: 
Der Nyra RS hat eine relativ hohe Nickdämpfung. Im Vergleich zum Arcus 2 RS lässt sich die Kappe nicht so schnell aufschaukeln.


Rollen: 
Auch die Rollneigung des Nyra RS ist im Vergleich zu Arcus 2 RS oder Nyos 2 RS gedämpfter. Höhere Wingover verlangen schon einen stärkeren Körper- und v.a. auch gut getimten Bremseinsatz. 


Packen: 
Problemlos. Die Nitinol-Stäbchen der Front sind unempfindlich. RAST-typisch bildet sich ein gewisser Wulst in der Mitte der Kappe durch die dort sitzende Schottwand. Das Packvolumen fällt insgesamt kleiner aus als beim Arcus 2 RS, liegt aber leicht über dem anderer semi-leichter Schirme dieser Klasse.


Qualität: 
Schmutzauslass

Hier gibt sich Swing keine Blöße. Die Kappe und die Tragegurte sind sehr sauber genäht. Auch sonst finden sich viele gut gelöste Details: Zum Beispiel die in Lastrichtung vernähten, leichten Fingerdiagonalen, oder der Aufbau der Profilnase mit einer materialschonenden Kombination aus Nitinol und Nylondrähten. Im Außenflügel sitzen Schmutzauslassöffnungen, die groß genug sind, dass man sogar mit der Hand hineingreifen kann. Der Leinensatz ist perfekt farbcodiert und die Stabilo-Leine in orange eindeutig erkennbar.
Lobenswert ist auch, dass beim Nyra RS alle Hauptstammleinen einer Guppe (A1/B1/C1, A2/B2/C2...) ab Werk jeweils gleich lang sind. Damit lässt sich auch abseits der regulären Schirm-Checks schnell mal die Trimmung überprüfen. 


Fazit: 
Der Swing Nyra RS ist ein zugänglicher semi-leichter Schirm, der den Charakter eines Low-B mit der Leistungsmerkmalen eines Mid- bis sogar High-B paart. Im Vergleich zum Arcus 2 RS ist der Anspruch an den Piloten etwas geringer. Das geht allerdings einher mit einem weniger direkten Kurven- und Thermikhandling, was sich v.a. in engen, zerrissenen Bärten zeigt. Im beschleunigten Flug macht der Nyra RS mit seiner hohen Top-Speed, gut nutzbarer BC-Steuerung und Laufruhe richtig Spaß. Damit lassen sich auch schon anspruchsvollere XC-Aufgaben angehen. Dank der sehr guten Starteigenschaften kann man sich auch an suboptimale Startplätze damit trauen, zumal Gewicht und Packmaß durchaus schon im Hike & Fly tauglichen Bereich liegen.   



Vom Wert eines Schirmtests 

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