Senso - ein Schirm für 1990 Euro // Foto: Trekking
Neue Gleitschirme werden in der Regel über Flugschulen oder andere Zwischenhändler verkauft. Das ist am Markt etabliert, weil so auch die Beratung und das Probefliegen sichergestellt werden kann.

Es gab immer wieder Versuche einzelner Marken, ihre Schirme direkt an die Kunden zu bringen - wobei sie jedesmal gescheitert sind, auch weil die Flugschulen diese Schirme dann komplett ignorierten, nicht weiterverkauften, nicht in Zahlung nahmen, schlecht redeten etc. Bekanntestes Beispiel ist die Marke FreeX.

Jetzt startet, wie das Online-Magazin voler.info berichtet, zumindest in Frankreich ein weiterer Versuch. Die Marke Trekking, ein Urgestein der Gleitschirmgeschichte, wenn auch in den letzten Jahren nicht nennenswert in Erscheinung getreten, hat einen neuen Besitzer: Nicolas Brenneur. Und der will seine Schirme nur online im Direktverkauf anbieten über die Seite Higlider.com. Bislang verfügt er freilich nur über ein eigenes Modell. Der Senso wurde kürzlich als EN-B (auch LTF) zertifiziert.

Der Preis ist dabei eine echte Kampfansage. 1990 Euro für einen neuen Schirm, das sind rund 1000 Euro weniger als die meisten neueren EN-B Schirme laut Liste kosten, und liegt immer noch 400-800 Euro unter den üblichen Straßenpreisen anderer Marken.

Ob dieser Preisvorteil als Werbeargument ausreichen wird, wirtschaftlich tragfähige Verkaufszahlen zu erreichen? Immerhin muss Trekking bei seinen potentiellen Käufern überhaupt erst einmal bekannt werden. Und ohne den Marketingzuspruch der Flugschulen dürfte das sehr schwer werden.

Zumal der Senso als Schirm auch nicht den Eindruck eines "Überfliegers" erweckt. Es ist eine klassische Langleiner-Konstruktion ohne Stäbchen, hat auf dem Papier eine Gleitzahl von 8,9 und wiegt deutlich über 6 Kilogramm. Er sei auf Langlebigkeit hin konstruiert, heißt es. Ein Volks-Schirm für die Zeiten der Wirtschaftskrise.