Auf der Homepage von UP ist ein sehr guter Text darüber zu finden, warum sich die Leistungsdaten von Schirmen nicht in allgemeine Formeln packen lassen. 

Eine idealisierte Gleitschirmpolare.
Quelle: euroflugschule.ch
Jede Woche erhält UP nach eigener Darstellung mindestens eine Email mit der Anfrage eines Piloten, wie denn die genaue Polare des einen oder anderen Schirmes aussehe. Stets verschickt UP die gleiche Antwort: Sie könnten das nicht sagen.

Man mag das als Geheimniskrämerei eines Herstellers abtun, doch dahinter steckt mehr. Tatsächlich lassen sich die Polaren von Gleitschirmmodellen nicht allgemeingültig beschreiben.

Immerhin hat UP jetzt den Versuch unternommen, etwas ausführlicher darzulegen, wo die Probleme dabei liegen. Der erklärende Text auf der UP-Homepage ist sehr erhellend und auch auf Schirme anderer Hersteller übertragbar.

Ein paar der Argumente (nacherzählt in etwas anderen Worten):

  • Schirme sind aus Stoff und deshalb flexibel. Durch das Ballooning lassen sich die realen Profilformen im Flug nur näherungsweise bestimmen. Rechnerische Leistungsangaben sind damit per se niemals genau.
  • Durch den flexiblen Charakter ist jeder einzelne Schirm einzigartig und verändert sich auch im Zuge seiner Produktlebens, z.B. durch die Dehnung der Stoffe. Allgemeingültige Polaren können nicht passen.
  • Gleitschirme "atmen" in Turbulenzen und verändern dadurch im Flug laufend ihre Form und Spannungsverteilung. Auch das hat Einfluss auf die Leistung.
  • Experimentell ermittelte Polaren gelten im Grunde immer nur für die Höhe (MSL) und Temperatur, in der sie erflogen wurden. Man kann sie nicht übertragen.
  • Durch Angabe von Leistungsdaten würden falsche Erwartungen am Markt geschürt, denen die Hersteller am Ende nicht gerecht werden könnten.

Im Originaltext auf der UP-Homepage sind diese Hintergründe noch etwas genauer ausgeführt. Lesen lohnt!