Über Mitteleuropa baut sich aktuell ein starkes Hochdruckgebiet auf. Es könnte in eine länger anhaltende Omega-Lage mit teils hervorragendem Flugwetter münden.

Eine nahezu perfekte Omega-Lage, wie sie das ECMWF-Modell selbst
noch für das Ende der kommenden Woche über Mitteleuropa
berechnet. // Quelle: Windy.com, bearbeitet
Auf Lu-Glidz gehe ich nur noch selten auf aktuelle Wetterlagen ein, da es selten möglich ist, Wetterprognosen zu liefern, die für fast alle Leser gleichermaßen nützlich sind. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Über Mitteleuropa hat sich bereits ein kräftiges Hochdruckgebiet etabliert, das uns recht milde Temperaturen und vor allem viel Sonnenschein bringt. Und wenn alle großen Modelle mit ihren mittelfristigen Berechnungen Recht behalten, dann wird sich dieses Hoch eine ganze Weile (vielleicht sogar mehr als zwei Wochen) über unseren Köpfen festsetzen. Denn es wird links und rechts von großen Tiefdrucktrögen flankiert, die es am Platze halten.

Omega-Lage nennen Meteorologen eine solche Konstellation. Wenn sie einmal da und in voller Schönheit ausgebildet ist (wie es das Bild verheißt, s.o.), dann ist sie in der Regel für längere Zeit stabil.

Für die Gleitschirmflieger bedeutet das: In den nächsten Tagen werden sich viele Flugmöglichkeiten bei eher schwachen Winden bieten. Thermisch wird es im Kern des Hoch wegen der kräftig absinkenden Luftmassen nur mau zugehen. Aber wenn sich das Hoch mal hierhin, mal dorthin ein wenig verlagert, werden sich in den Randgebieten zeitweilig schon regional und für diese Jahreszeit erstaunlich gute Bedingungen für die ersten größeren Streckenflüge des Jahres ergeben.

Für XC- wie für Abgleiterfreunde lohnt es sich, das Wettergeschehen im Auge zu behalten und vielleicht sogar den einen oder anderen Urlaubstag zu investieren.

Achtung: Wegen teils noch großer Schneemengen in den Alpen können die Thermikprognosen der Wettermodelle die tatsächliche Thermikentwicklung kaum treffend abbilden. Man wird häufig in der Praxis von eher besseren Bedingungen ausgehen können! Allerdings sollte man dafür höher gelegene Startplätze wählen, am besten über 2000m. Durch die nächtliche Ausstrahlung bilden sich in Tälern und Senken kräftige Kaltluftseen, die am Tag nicht so schnell ausgeheizt werden. In Hochlagen könnten bewaldete Südhänge allerdings schon ordentliche Blasen liefern. Wer auf Strecke geht: Hoch fliegen ist angesagt!