Urs Haari beim kontrollierten Abwurf einer Rettung. // Quelle: U. Haari |
Urs Haari verfolgt solche Entwicklungen mit kritischem Blick. Urs ist eine Schweizer Flieger-Legende. In den vergangenen 25 Jahren war er mehrfacher Schweizer Meister. Er stand bei Weltmeisterschaften und Paragliding Worldcups auf dem Podium. 2019 gewann er den Schweizer Streckenflug-Contest in der Sportklasse. Sein prägendster Einfluss auf die Szene findet sich allerdings versteckt in vielen Gurtzeugen wieder. Urs hat verschiedene steuerbare und nicht-steuerbare Rettungen mitentwickelt, vor allem aber auch intensiv getestet.
An die 400 Retterwürfe, die Mehrzahl davon über Grund, stehen schon in seinen Büchern. Die meisten davon sind per Video dokumentiert. Urs geht es vor allem darum, das Zusammenspiel von Gleitschirm und Retter im Sinkflug besser zu verstehen. Gerade in diesem Punkt dürfte er der Pilot mit der vermutlich weltweit größten Praxiserfahrung am Gleitschirm-Retter sein.
In dieser Folge von Podz-Glidz erzählt Urs Haari von seiner Tätigkeit als Retter-Tester. Er erläutert unter anderem, wie Fläche und Form das Sink- und Pendelverhalten von Rettungsschirmen beeinflussen. Er berichtet über Vor- und Nachteile von steuerbaren und nicht-steuerbaren Systemen, beschreibt die Kehrseiten des Leichtbaus bei Rettern und erklärt, welche wichtige Rolle das Unterbewusstsein für einen erfolgreichen Retter-Wurf spielt.
Die Podz-Glidz Folge #15 "Der Retter-Tester" ist auf Soundcloud zu hören. Dort kann sie auch als mp3-Datei heruntergeladen werden.
Mehr Infos zu den von Urs entwickelten Rettungsschirmen findet man übrigens auf seiner Website www.highadventure.ch. Empfehlenswert ist auch ein Blick in den Youtube-Kanal von Urs, Flyhighadventure. Dort gibt es eine ganze Reihe von Videos zu Retterentwicklung und Rettertests samt den Problemen, die dabei auftauchen können.
Wer umfangreiche Hintergrundinfos zu Fragen rund um Gleitschirmrettungen sucht: Auf Lu-Glidz ist schon eine ganze Serie von Beiträgen zum Thema unter dem Stichwort Retterwissen erschienen.
Infos zu Podz-Glidz
Podz-Glidz ist der Podcast von Lu-Glidz. Jede Folge fokussiert sich auf einen Protagonisten und seine "Geschichten aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegens".
Alle Folgen von Podz-Glidz sind unter dem Label "Podcast" auf Lu-Glidz veröffentlicht. Zudem sind sie im Soundcloud-Channel von Lu-Glidz zu finden: https://soundcloud.com/lu-glidz
Wenn Dir der Podcast gefällt, dann empfehle Podz-Glidz und Lu-Glidz doch einfach weiter. Oder noch besser: Werde zum Förderer von Lu-Glidz. Das gesamte Projekt ist unabhängig, ich verzichte bewusst auf beeinflussende Querfinanzierung durch Werbung. Allerdings bin ich auf Zuwendungen der Leser und Hörer angewiesen, um einen solchen Umfang und Tiefe in der Berichterstattung bieten zu können. Die Fördersumme bestimmst Du selbst.
Übrigens: Podz-Glidz kannst Du auch direkt in Deinem Podcast-Player abonnieren.
RSS-Feed, Itunes, Spotify, Google-Podcast, TuneIn, Podcast.de.
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17 comments
Spannend! Merci Urs.
AntwortenLöschenWieder mal ein klasse Beitrag welcher auch noch unsere fliegerische Sicherheit betrifft.Recht herzlichen Dank Lucian!
AntwortenLöschenGruss Franz
Ein sehr interessantes Gespräch - wieder mal! An einigen Stellen hätte ich mir etwas härteres Nachfragen gewünscht. Es ist grundsätzlich vertretbar, das Urs für seine Produkte (z.B. Beamer) Werbung machen darf - aber wenn er sich so klar gegen Leichtretter ausspricht, sollte er im Gespräch auch erklären müssen, warum der Beamer 3 in beiden Größen auch in einer Leichtversion angeboten wird.
AntwortenLöschen@Sebastian: Guter Punkt. Da hätte ich wirklich nachhaken können. Ich weiß, dass Urs den Beamer light v.a. deswegen entwickelt hat, weil er immer wieder nach einer leichteren Version gefragt wurde – als steuerbare Alternative zu anderen Leicht-Rettern. Dennoch empfiehlt er, wenn es nicht dringend um Gewichtseinsparung geht (z.B. für Projekte wie Hike and Fly), im Allgemeinen besser eine große Normalversion zu nehmen und damit auch deutlich unter der Gewichtsobergrenze zu bleiben.
AntwortenLöschen@Lucian: Völlig klar - wenn es "der Markt" verlangt, bekommt er es auch. Letztlich ist das Gute am Fliegen ja, dass jede(r) selbst für seine/ihre Sicherheit die Verantwortung trägt. Ich fand dabei - speziell für die Flieger in Deutschland - den Hinweis auf die DHV-Empfehlungen gut, denn damit sind die meisten von uns ja aus der Schulung in die Eigenverantwortlichkeit entlassen worden.
AntwortenLöschenIch bin lange schon ein Fan vom Beamer, da mich die schnelle Öffnung, das geringe Sinken und die hohe Pendelstabilität überzeugen. Die Steuerbarkeit ist für mich nur ein potenzieller Bonus, falls ich dazu noch kommen sollte (wobei ich dies beim Probewurf im SiKu alles andere als trivial fand).
AntwortenLöschenEin oft hervorgebrachter Punkt gegen Rogallos ist aber, dass sie mehr Vorwährtsfahrt und Gleiten besitzen als andere Rettungssysteme (was laut Urs Aussagen im Interview wohl auch im vorgebremsten Zustand des Beamer 3 der Fall ist). Das Argument lautet, dass so die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, unter'm Retter z.B. in eine Felswand getragen zu werden.
Meine Frage an dieser Stelle wäre, ob ein Rogallo (bzw. auch andere Rettersysteme) eine bevorzugte Ausrichtung haben, sich also eher mit dem oder gegen den Wind orientieren?
Danke vorab, falls das jemand beantworten kann!
Hallo!
AntwortenLöschenBei einer Rogallo ist es ja so, dass die Rettung so eingebaut/verbunden mit dem Gurtsystem wurde, das nach der Öffnung eine gewollte Fahrt nach vorne stattfindet.
Sollte die Rettung just in dem Moment "Fahrt" aufnehmen, wenn genau geradeaus ein Hindernis (Felsen, Felswand, Baum) im Weg steht... dann wird man mit konstruktiver Fahrtgeschwindigkeit (plus evtl. Wind, plus evtl. thermische Ablösung) in das Hindernis "fliegen".
Mit der Rogallo hat man aber bei einem "Abstand" zum Hindernis die Chance durch Steuerung noch auszuweichen, wobei bei einer Nicht-Rogallo dies nicht möglich ist.
Alle Rettungen haben ihre Existenzberechtigung!
Jeder Pilot sollte sich gut informieren, welches Rettungssystem er in welchem Gelände (Flachland, Gebirge, Soaren) er nutzen will.
Wichtig ist aber auch eins: Macht eure Entscheidung nicht vom Preis der Rettung abhängig!
Gruß
Moses
@Moses, ich glaube Du liegst nicht ganz richtig: Die Rogallo wird in Richtung ihrer Spitze (nach vorne) Fahrt aufnehmen, diese Spitze wird nach einer Auslösung allerdings nicht zwangsläufig in Flugrichtung zeigen. Durch die Dynamik beim Wurf und bei der Öffnung können die Tragegurte einer Rogallo durchaus vertwistet sein und der Retter damit auch in eine andere Richtung fliegen, als jene, die der Pilot von seiner Sitzposition her als "vorne" empfindet. Deshalb gilt es bei steuerbaren Rettern, sich immer am Retter zu orientieren (nach oben schauen), um dessen Flugrichtung zu erfassen. Andere steuerbare Retterformen (Triangle, steuerbare Kreuzkappe) haben dafür in der Regel extra die vorausfliegende "Spitze" farblich markiert.
AntwortenLöschenWenn man die Empfehlungen von Urs in Kürze zusammenfassen wollte, dann sind es v.a. drei Lehren:
1. Kauft Fläche! (Lieber eine größere Rettung nehmen bzw. deutlich unter Maximal-Anhängelast bleiben) Die Retterform ist dabei weniger entscheidend.
2. Kauft nicht unbedingt den leichtesten Retter. (Wer keine Flugprojekte unternimmt, bei dem Light wirklich entscheidend sein kann, á la X-Alps, wird mit einem stabileren Retter die nachhaltigere Investition tätigen.
3. Übt den Retterwurf (z.B. bei einem SIV oder im Turnhallen-Rettertraining. Wer die Bewegungs- und Entscheidungsabläufe in seinem Gehirn schon mal "vorbereitet" hat, wird in einer Notsituation schneller darauf zurückgreifen können.)
Ja, der Rogallo wird in Richtung seiner Spitze Fahrt aufnehmen, wobei die Spitze wegen Twist nicht in Blickrichtung des Piloten zeigen muss. Aber hat die Spitze grundsätzlich eine Präferenz, ob sie sich mit dem Wind oder gegen den Wind ausrichtet, oder ist ihr der Wind völlig egal?
AntwortenLöschenWäre es mit dem Wind, so hieße es, dass man (vorausgesetzt man fliegt im Luv und der Wind strömt zum Hang) unter'm Rogallo gegen den Hang oder die Felswand getrieben wird. Wenn die Spitze sich aber in den Wind orientiert (wie es z.B. Boote im Wasser tun), würde einen der Retter vom Hang wegtragen, was ein Sicherheitsplus wäre.
Lucian, weshalb bringt Urs nicht seine weltgrösste Erfahrung von über 400 Retterwürfen (das wären die letzten 30 Jahre jeden Monat einen Wurf! Also bis vor 10 Jahren also vor allem Rundkappen und Rogallos. Macht ja Sinn 20 Jahre lang jeden Monat einen Testwurf mit einer Rundkappe zu machen...?!?!?!). Wir von X-Dream Fly haben in den letzten Jahren am meisten Zertifizierungen von Rettungsgeräten gemacht und so mit grösster Wahrscheinlichkeit auch am meisten Prototypen und Testwürfe gemacht. Wir haben keine 400 Testwürfe an Kompetenz! Wir erreichen als vermutlich weltweit grösster Siku-Anbieter diese Zahl mot den an unseren Kursen beobachteten Retterwürfen.
AntwortenLöschenWeshalb bringt Urs seine 400-Würfe-Erfahrung hier nicht ins Spiel und beantwortet die Fragen zur Flugrichtung nach der Rogallo-Öffnung nicht?
Zur Flugrichtung einer Rogallo existieren verschiedene Meinungen und Erfahrungen. Michael Nesler zum Beispiel vertritt die Meinung, dass der vorwärtsfliegende aber nicht gesteuerte (dazu gehört in der Mehrheit auch der Rogallo) aus dem Wind dreht, sprich die Landung mit dem Wind geschieht. Ich kann diese Meinung nicht teilen. Es existiert laut meinem bescheidenen Verständnis der Aerodynamik keinen Grund, der diese Hypothese unterstützen würde.
An den Festigkeitstest bei der Zertifizierung zeigt sich überraschenderweise, dass die Rogallo immer mit dem Spitz zu Boden öffnet. Also am Ende die Flugbahn nach dem Wurf vorerst in Wurfrichtung geht. Diese Beobachtung können wir aus den Würfen an den Sikus bestätigen. Bei Würfen an Felswänden könnte es unter Umständen Sinn machen, den Rogallo möglichst entgegengesetzt der Felswand zu werfen.
Just my 3 cents...
Salut Dani
AntwortenLöschenEinmal mehr verstehe ich deine Analyse und den "Unterton" im 1. Teil deines Kommentars nicht (monatliche Retterwürfe über die letzten 30 Jahre ?? - wahrscheinlich den Podcast gar nicht gehört oder immer noch betrübt, dass Urs mal einen Retter von dir getestet hat und dieser dummerweise einen Fabrikationsfehler hatte?).
Wir wissen ja wirklich mittlerweile alle, dass du ein ausgewiesener Spezialist im Bereich Notschirme bist. Ich und viele andere Piloten sind über deinen Input und die angeregte Diskussion (zu kleine Retter etc) extrem froh und wir profitieren alle von deinem Wissen betr. des gesamten Gleitschirmsports.
Wahrscheinlich bist du 1:1 auch ein prima Kumpel (kenne dich leider nicht) aber deine Einträge in sozialen Medien sind halt immer geprägt von Provokationen - das hast du doch eigentlich gar nicht nötig. Und wenn ihr 401 Retterwürfe gemacht habt, dann seid halt ihr die besten - wenn das so wichtig ist - mir egal. Aber mach doch einen Podcast mit Lucian - wäre bestimmt spannend.
Gruess Thömel
Hallo Freunde
AntwortenLöschenVor gut einem Monat ist mein Vater gestorben und im Moment kümmere ich mich um meine schwerkranke Mutter. Sobald ich den Kopf wieder frei habe, werde ich gerne zu den offenen Fragen Stellung nehmen. Danke für euer Verständnis. Lieber Gruss, Urs
@Thomel: Nein, der ist auch 1:1 so.
AntwortenLöschenWind ist die Bewegung der Luftmasse über Grund. Wir bewegen uns aber in der Luftmasse, weshalb in ihr kein Wind existiert (fahrt mal Ballon).
AntwortenLöschenWie sollte also ein Retter bevorzugt in oder gegen den Wind fliegen?
Oder übersehe ich was?
Clemens
Ein paar physikalische Gedanken zum Thema Ausrichtung in Windrichtung,
AntwortenLöschen@ Tim-Patrick, Daniel („Michael Nelser“), Clemens:
Daß sich („Wind“-)Luft als quasi starres Paket ohne innere Bewegung über die Lande bewegt, mag man an einem ruhigen Tag ballonfahrend vielleicht glauben, und auch, wenn man navigatorische Dinge lernt, oder sich mit dem Windversatz beschäftigt, um nicht boden- statt luftorientiert unsauber zu fliegen.
Wenn es aber wie bei einer Landung um eine (unterm Retter sogar stark) sinkende Bewegung in immer bodennähere Luftschichten geht, sollte man niemals den Windgradienten vergessen. Während sich z. B. beim Segelflugzeug dabei nur die Geschwindigkeit gegenüber der Luft verändert (in Gegenwindrichtung kritisch verringert, bei Rückenwind vergrößert, was auch kritisch sein kann, wenn man runter will), sollte bei jedem „Parapente“ noch ein anderer Faktor eine entscheidende Rolle spielen können:
Durch den „großen“ Höhenunterschied von „Segel“ und Cockpit wird der untere Teil des Systems schnell hinter dem oberen bezogen auf die Windrichtung hinterherhängen, was unweigerlich eine Kurve in Richtung des oberen Teiles, also zur Windrichtung hin, provozieren wird, und dies am stärksten dann, wenn auch noch ein Luftanker aus Tuch am Cockpit hängt. Oder?
Soweit meine rein theoretischen Überlegungen.
Gruß
Dietmar
(Segelflieger)
Oft wird die praxisfremde Zertifizierung der Retter als Ursache für "schlechte" Retter kritisiert, da die Hersteller darauf optimieren.
AntwortenLöschenWer legt diese Regeln zur Zertifizierung fest und wie können wir Flieger hier eine Veränderung bewirken? Ist der DHV ein möglicher Ansprechpartner oder Interessenvertreter?
Falls das nicht geht, würde ich eine zweite Prüfung mit nachvollziehbaren Vorgehen sehr gut finden, ähnlich dem "ersten Teil der Prüfung von Urs vor der Trennung des Hauptschirm". Gibt es solche Untersuchungen und Ergebnisse? Wären die guten Hersteller hier nicht bereit, ihre Retter einem zweiten Test zu unterziehen?
Hoi zäme
AntwortenLöschenBitte entschuldigt die späte Antwort, nun habe ich auch wieder etwas festeren Boden unter den Füssen. Gerne beantworte ich die wichtigsten Fragen:
Mit Vorwärtsfahrt in die Felswand
Seit der Markteinführung der steuerbaren Retter beschäftigt vor allem dieses Thema die Rogallo-Zweifler. Unsere Vergleichstests haben gezeigt, dass der Beamer 3 mit seiner deutlich kleineren Flächenbelastung und mit der vorgebremsten Öffnungsstellung im Vergleich zu herkömmlichen Rettern lediglich 3 km/h schneller gleitet. Hinzu kommt die Tatsache, dass die grosse Fläche (42m2) bei der Öffnung die Geschwindigkeit dermassen stark abbremst, dass das Gespann Pilot-Gleitschirm-Rettungsschirm für kurze Zeit sehr langsam unterwegs ist. Solange der Gleitschirm mit dem Piloten verbunden bleibt und keine weiteren Manipulationen erfolgen, unterscheiden sich unterschiedliche Systeme, was das Gleiten betrifft, kaum voneinander. Das entscheidende Kriterium in dieser Konstellation liegt viel mehr in der Dominanz unter den beiden Geräten: Übernimmt der Rettungs- oder Gleitschirm die tragende Funktion?
Bevorzugte Ausrichtung nach der Öffnung
Gäbe es nach dem Wurf und der Öffnung reproduzierbare Verhaltensweisen, so hätten wir diese längst in das Packverfahren mit einbezogen. Die Praxis zeigt uns immer wieder auf, dass jeder Fall anders ist und sich die Muster beim Ablauf der Rettungsschirmöffnung nicht wiederholen. Dass Rogallos anlässlich der Festigkeitstests beim Zertifizierungsverfahren immer mit der Spitze zum Boden öffnen, kann ich nicht bestätigen. Wir werden demnächst die Lasttestvideos der Beamer 3 #170 veröffentlichen, in denen das Gegenteil ersichtlich ist.
Ausrichtung im Wind
Auch zu diesem Thema kann ich keine handfeste Aussage liefern. Je nach Position des Gleitschirms, wirkt dieser eher als Bremsschirm, der hinterher gezogen wird oder er kreist unkontrolliert um die Rettung. Bei einem kontrollierten B-Stall habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Gleitschirm wie ein Bremsschirm wirkt und den Beamer gegen den Wind ausrichtet. Gut zu sehen in diesem Video. Die Öffnung findet aus dem Geradeausflug gegen den Wind und mit absichtlich mehrmals verdrehten Beamer-Tragegurten statt. Nach dem B-Stall am Gleitschirm dreht sich dieser sofort aus dem Wind, der Beamer bleibt auf Kurs (die Aufnahme vermittelt den Eindruck, dass sich der Beamer um 180 Grad dreht, was nicht der Fall ist).
Vorausfliegende "Spitze" farblich markiert
Solche Gedanken habe ich mir bisher noch nicht gemacht. Nach der Öffnung des Rettungsgerätes (Öffnungsimpuls) liegt mein Fokus einzig und allein beim Gleitschirm. In dieser wichtigen Phase interessiert mich weder die Spitze meines Retters, noch die drohende Felswand in der Nähe. Meine volle Aufmerksamkeit gilt dem Verhalten des Gleitschirms. Solange ich diesen nicht unter Kontrolle habe, kann ich mit jedem Rettungsgerät unangenehme Situationen erleben. Sobald Ruhe in das System Rettungsschirm-Gleitschirm eingekehrt ist, kann ich mich um alles weitere kümmern. Jedem, der sein Rettungsgerät steuern kann, empfehle ich dies möglichst nur mit einer Hand zu tun (durch die vorgebremste Öffnungsstellung beim Beamer kann ich so in beide Richtungen steuern). Den unschädlich gemachten Gleitschirm lasse ich bis zur Landung nie mehr aus der Kontrolle.
@Dani
Lass uns mal ein paar Feldtests durchführen und einen Antrag für die EN/LTF ausarbeiten, der das Prädikat «Rettungsschirmzertifizierung» verdient.
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