Für Fluglehrer Paul Seren ist nicht nur die Modellfliegerei eine Passion. // Quelle: P. Seren |
Paul Seren empfiehlt etwas andere Steuerweisen. Schon viele Jahre bevor der heute 61-jährige mit dem Gleitschirmfliegen begann, beschäftigte er sich mit dem Bau von Modellflugzeugen. Seine mit Wettbewerbserfolgen gekrönte Spezialität ist eine besondere Klasse freifliegender Segelflugzeuge. Sie sind darauf optimiert, ohne die fern-steuernde Hand eines Piloten selbständig in einem Aufwind zu bleiben. Dafür ist ein feines Austarieren von Schwerpunkt und Flügelschränkung gefragt. Und genau das gilt es auch beim Manövrieren eines Gleitschirms zu erreichen.
Paul arbeitet nebenberuflich als Fluglehrer bei der Flugschule Papillon und ist auch in der Fluglehrerausbildung des DHV tätig. Dort gibt er seine vom Modellflug geschulten bzw. daraus abgeleiteten, tiefen Einblicke in die aerodynamischen Besonderheiten von Gleitschirmen weiter.
In dieser 45. Folge von Podz-Glidz erzählt Paul unter anderem, wie man seine Kurventechnik verfeinern kann, warum Schirme – allein – im Grunde vieles besser machen als wenn der Pilot eingreift. Das geht dann soweit, dass das sogenannte „aktive Fliegen“ im besten Fall eigentlich „passives Fliegen“ heißen müsste, sagt Paul. Ein Podcast mit einigen Aha-Momenten.
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Die Podz-Glidz Folge #45 "Kurvenlehre" mit Paul Seren ist auf Soundcloud zu hören. Du kannst den Beitrag über das Pfeilsymbol neben dem Button "Share" im Player auch als mp3-Datei herunterladen. Zudem kannst Du Podz-Glidz direkt in Deinem Podcatcher abonnieren: RSS-Feed, Itunes, Spotify, Google-Podcast, Podcast.de.
Weiterführende Links:
- Paul Serens Vortrag "Neues aus der Grenzschicht" (auf Youtube)
- Pauls Pilotentipps (Papillon-Blog)
- Pauls eigene Website Flugpaul mit diversen Infos
Willst Du sauber die Kurve kratzen?
Dann hätte ich da vorher noch eine Idee: Werde doch zum Förderer von Podz-Glidz und Lu-Glidz. Damit trägst Du dazu bei, dass Dir noch viele weitere Geschichten aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegens zu Ohren kommen können.
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4 Kommentare
Grüßt Euch,
AntwortenLöschendie Folge fande ich spannend und interessant. Jetzt finde ich die Modellfliegerei ohne Motor auch gleich richtig spannend. Vorallem dass das auch ganz ohne Fernbedienung geht wusste ich bislang gar nicht. Toll.
Aber jetzt zum GS. Herr Seren sagt, dass er seinen Schirm mit der Innenbremse in der Thermik immer auf den Zug des geringsten Sinkens einstellt. Damit ist nach meinem Verständnis der Kurvenradius "bregrenzt". Was also tun in kleinen, engen oder zerrissenen Thermiken? Enger Kreisen würde hier ja lediglich mit einem weitern Ziehen oder einem aufmachen und erneutem impulsartigem Nachziehen möglich sein, oder? Oder ist die Quintessenz, dass sich das gar nicht rechnen würde und man IMMER mit dem Verfahren von Herrn Seren am besten beraten ist?
Beste Grüße
Rainer aus dem Altmühltal
Hey Rainer,
AntwortenLöschenPauls Kurvenlehre ist interessant, man wird sie aber nicht bei 100% der Fälle anwenden können. Das ganze funktioniert sehr gut bei etablierten, ausreichend großen und relativ konstanten Thermiken wie klassischen "Hausbärten" im Gebirge. Bei kleinen, bodennahen Böllerblasen muss man als Pilot den Schirm zuweilen deutliche steiler stellen, um überhaupt drin zu bleiben. Oben raus kann man dann aber wieder auf Autopilot-Modus des Schirmes umschalten.
Mit einer fixen Bremsenstellung im geringsten Sinken ist der Kurvenradius natürlich begrenzt. Allerdings ist dieser Radius dennoch nicht fix. Wenn man mal konsequent mit dieser Technik fliegt, wird man feststellen, dass der Schirm tatsächlich quasi automatisch unterschiedliche Kurvenradien wählt und ständig anpasst. Beispiel: Man fliegt eine konstante Rechtskurve. Nun kommt die rechte Flügelhälfte in einen Bereich stärker steigender Luft (näher am Thermikzentrum). Dadurch ändert sich auf dieser Seite der Anstellwinkel. Der Flügel wird rechts etwas langsamer während die linke Seite ihre Geschwindigkeit beibehält. Im Ergebnis dreht der Schirm nun etwas mehr nach rechts, d.h. der Radius wird enger. Da die rechte Flügelhälfte an Tempo verloren hat, erzeugt das Profil dort auch etwas weniger Auftrieb. Die Flügelseite sackt etwas ab und holt sich so Speed. Das einseitige Absacken bedeutet aber zugleich: die Schräglage wird erhöht, der Kurvenradius wird enger.
Wenn man den Flügel einfach machen lässt, ist es manchmal erstaunlich, zu welchen engen Haken er bei konstanter Bremsenstellung beim Thermikfliegen fähig ist. Einfach mal ausprobieren (am besten nur, wenn man alleine im Bart ist. Mit anderen zusammen und gar im Pulk macht man sich mit diesem plötzlichen enger Drehen keine Freunde.)
Grüß dich Lucian,
AntwortenLöschendas ergibt allerdings Sinn! Ich werde beobachten :) Danke für deine ausführliche Erläuterung.
VG Rainer
Zum Ende des Podcasts wirft Paul die Idee der AR-Brille für Gleitschirmflieger auf. Das Startup Ostloong hat so eine AR-Brille zumindest für Skifahrer schon entwickelt. Meines Erachtens nach könnte so etwas für den Durchschnittspiloten der nächste Quantensprung sein. Man könnte sich eine zuvor geplante Ideallinie anzeigen lassen, Leebereiche markieren oder auch Live-Steigwerte aus dem OGN ziehen. Damit ließen sich Flüge verlängern und Gefahrenstellen vermeiden. Gerade letzteres schraubt die Sicherheit unglaublich nach oben! Vieles davon gibt es ja schon für das Tablet, aber ich tue mich - besonders mit dicken Handschuhen - oft schwer, diese Informationen schnell und direkt beim Fliegen zu verarbeiten.
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