Eine gestern gemeldete, "rückwärts geflogene" Baumlandung am Finkenberg hat es mal wieder eindrücklich gezeigt: Herbstzeit ist Windböenzeit. Denn in der Höhe weht häufig eine heftige Ausgleichsströmung. Und die kann schnell durch großräumige Turbulenzen an den Mittelgebirgszügen bis zum Boden hinab "gespült" werden.

Darum gilt: Selbst wenn der Grundwind im Durchschnitt startbar erscheint, sollte man stets den Höhenwind auch noch im Blick behalten. Am besten mit entsprechender Flugvorbereitung, indem man sich vor der Fahrt zum Startplatz im Internet die Prognosen des Höhenwindes in 800 und 1500m anschaut, wie sie beispielsweise auf der Seite Wetter heute des DGC-Siebengebirge zu finden sind.

Wie wirkt sich nun ein starker Höhenwind auf meine bodennahe Fliegerei aus? Hier eine Daumenregel:
Man nehme den Wind in ungefähr 500 und in 1000 Meter über dem eigenen Startplatz. Die Geschwindigkeit in +500m Höhe kann sich ganz, die von +1000m kann sich zu zwei Dritteln in den Böen am Boden wiederfinden.
Anders gesagt: Zeigt die 925 hPa-Höhenwindkarte (~800m) einen Wind von 15 Knoten (ein langes und ein kurzes Fähnchen hinten am Windpfeil) wäre ich in unseren Gefilden schon extrem zurückhaltend. Ab 20 Knoten (zwei lange Fähnchen) würde ich den Gleitschirm zur eigenen Sicherheit im Sack lassen.

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