Perlan 2: Ein Segelflieger an der Grenze zur Stratosphäre. // Quelle: Perlan Project, Airbus |
Allerdings ist das nur ein Zwischenziel. Das Perlan-Projekt, das von Airbus gesponsert wird, will eines Tages bis auf 27,4 Kilometer Höhe kommen (90.000 Fuß). Laut Modellrechnungen von Meteorologen sollten atmosphärische Lee-Wellen bei bestimmten Wetterlagen bis auf über 30 km Höhe reichen.
Mit normalem Segelflug hat das nichts mehr zu tun. Die Perlan 2 ist eine Spezialkonstruktion aus Karbonfasern, 800 kg schwer. Ein Segelflugzug mit Druckkabine und nur kleinen Bullaugen als Fenstern.
Mit dem einfacheren Vorgängermodell, der Perlan 1, erreichten der später verunglückte Abenteurer Steve Fossett und Pilot Einar Enevoldson am 30. August 2006 beim Wellenflug über Süd-Argentinien die Rekordhöhe von 15.460 Metern. Damals hätten sie auch noch weiter steigen können, doch ihre Druckanzüge blähten sich so stark auf, dass ein Steuern kaum noch möglich war. So entstand die Idee, die Perlan 2 mit einer Druckkabine auszustatten.
Jim Payne (links) und Morgan Sandercock nach ihrem Rekordflug mit der Perlan 2. // Quelle: Perlan Project, Jackie Payne |
Damit in der Atmosphäre hochreichende Lee-Wellen entstehen, braucht es viel Wind und ein hohes Gebirge, das quer im Wind steht. So wird die Luft nach oben abgelenkt. Als weitere Zutat ist zudem eine bestimmte Luftschichtung nötig, eine sogenannte Inversion. Dabei hält wärmere Luft in der Höhe kältere wie unter einem Tischtuch gefangen. Durch den Wind, der über die Berge strömt, wird die Inversion in Schwingungen versetzt. So bilden sich hinter dem Gebirge, also im Lee, stehende Wellen in der Atmosphäre, die bis in große Höhen reichen.
Normalerweise nutzen Segelflieger die aufsteigenden Flanken der Wellen bis auf etwa 7000 Meter. Dann wird es nicht nur mit dem Sauerstoff knapp. Da in der dünnen Luft eine höhere Fluggeschwindigkeit nötig ist, um den Auftrieb zu generieren, kommen die dünnen Flügel an ihre mechanischen Grenzen. Sie können zu flattern beginnen. Die Perlan 2 wurde so designt, dass ihre Betriebsgrenzen entsprechend höher liegen.
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