Das im Newsticker #02/2021 verlinkte DHV-Video zur Reaktion bei Klappern ruft Erinnerungen an den sogenannten "Nesler-Griff" wach. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied. 

Der entscheidende Unterschied: Der Pilot hält sich nicht wie
beim Nesler-Griff am Tragegurt der offenen Schirmseite
fest und belastet ihn mit seinem Körpergewicht.
Vielmehr dient der Arm nur als Stütze, um den Oberkörper
zwischen den Tragegurten zu halten und steuerfähig zu
bleiben. Die Hüfte darf und sollte im Gurtzeug zur geklappten
Seite abkippen. Die Klapper öffnen dann weicher.
// Quelle: DHV, Youtube, Screenshot
Darauf hat Simon Winkler vom DHV-Lehrteam in einer Email an Lu-Glidz hingewiesen. Die gezeigte Technik habe nichts mit der Technik von Michael Nesler zu tun. Simon schreibt:

"Michael geht es ja bei seinem Griff um einen statischen, kräftigen Steuerleinenimpuls, sowie um die deutliche Gewichtsverlagerung auf die offene Seite. Dies stabilisiert zwar (meist) das Vornicken und Wegdrehen, sorgt aber zu verstärktem Aufschnalzen der geklappten Seite. Da jedoch immer mehr moderne Gleitschirme (verstärkt durch moderne Gurtzeuge mit "geringerer Gewichtsverlagerung") ohnehin schon zum Aufschnalzen tendieren, ist man in der Lehrmeinung deutlich davon weg gegangen.

Die bei uns gezeigte Technik stammt eher aus der Akrofliegerei: Hier werden die Tragegurte durch Handgelenk-, Handrücken-, Unterarm- und Ellenbogenanlehnen zum Stabilisieren des Körpers genutzt (siehe auch Theo de Blic, Lucas Neu, Victor Carrera und Chrigel). Es geht darum, ausschließlich den Oberkörper 'zwischen den Tragegurten' zu halten. Die Hüfte darf und soll zur geklappten Seite hin abkippen. Dies vermindert die Intensität des Vorschießens und sorgt dafür, dass der Klapper weicher öffnet. Es gibt dann kein Aufschnalzen mit möglicher Dynamikgenerierung. Zusätzlich bleibt der volle Steuerweg nutzbar. Wir gehen aufgrund der Erfahrung mit modernerem Material immer mehr weg vom Gewicht auf die offene Seite."

Hier nochmals der Link zum zugehörigen Video auf Youtube.