Das übsersichtliche Grundlayout von Skysight. Hier zu sehen ist das Prognosegebiet "Zentraleuropa". Tipp: Ein Klick ins Bild öffnet eine größere Darstellung. // Quelle: Skysight, Screenshot. |
Eine Tages-Punktprognose in Skysight. Die Höhenwindwerte werden für Gleitschirmpiloten zu wenig differenziert dargestellt. // Quelle: Skysight, Screenshot |
Auf den ersten Blick macht Skysight einen gut nutzbaren Eindruck. Das Bildschirmlayout ist aufgeräumt, links die Meteo-Variablen, daneben das große Kartenfenster. Zudem lassen sich mit einem Klick in die Karte verschiedene Punkt-, Querschnitts- oder sogar Routenprognosen aufrufen.
Die anwählbaren Meteo-Variablen umfassen das übliche wie Thermikstärke, Thermikhöhe (MSL und AGL), Wolkenbasis, Wolkenbedeckung in verschiedenen Schichten, CAPE, etc. Für Gleitschirmflieger fehlt eine Darstellung der Zerrissenheit der Thermik (im Original-RASP als Buoyance/Shear-Ratio enthalten).
Bodenwinddetails im Pinzgau. Gebiete reduzierter Talwindgeschwindigkeit wie zum Beispiel bei Mittersil am Pass Thurn werden vom Modell korrekt erfasst. // Quelle: Skysight, Screenshot |
Allerdings mangelt es Skysight an anderer Stelle noch an differenzierteren Infos, die gerade für Gleitschirmflieger wichtig sind. Die Punktprognosen zum Beispiel beschreiben zwar Thermikverläufe und Basishöhen, geben aber die zeitliche Entwicklung der Winde in verschiedenen Höhenstufen viel zu grob wieder (de facto nur Bodenwind und Top-Layer-Wind). Da sind andere Anbieter wie Meteo-Parapente oder XCSkies mit ihren gut strukturierten Windgrammen nützlicher.
Skysight bietet allerdings auch hilfreiche Darstellungen, die man auf anderen Seiten vergebens sucht. Beispielsweise lassen sich hochaufgelöste Satelliten-Bilder des Modis-Satelliten einblenden, auf denen Wolkenmuster sehr gut zu erkennen sind. Das geht natürlich nur rückblickend, hilft aber bei der Nachbereitung von Flugtagen und lässt auch einen guten Vergleich der jeweiligen Wolkenprognosen mit der Ist-Situation zu.
Einblendbare Luftraumkarten helfen bei der Flugplanung. Die Grafik oben zeigt die Thermikhöhen entlang der definierten Strecke. // Quelle: Skysight, Screenshot |
Unterm Strich käme Skysight allerdings nicht in die erste Wahl meiner Meteo-Seiten. Zum einen ist das Angebot in wichtigen Punkten noch zu wenig auf die Befürnisse von Gleitschirmfliegern zugeschnitten (v.a. fehlen differenziertere Höhenwind-Punktprognosen über die Zeit). Zum anderen ist Skysight kostenpflichtig. 79 Euro kostet das Jahresabo, 9,99 Euro ein Monat. Im Vergleich zu anderen, vergleichbaren Seiten wie Meteo-Parapente oder XCSkies, die deutlich günstiger zu haben sind, halte ich diesen Aufschlag aktuell nicht für gerechtfertigt.
Dennoch empfehle ich allen Meteo-Nerds mal einen Blick darauf zu werfen. Vielleicht findet der eine oder andere ja doch Gefallen daran. Skysight bietet die Möglichkeit, alle Funktionen sieben Tage lang kostenfrei zu testen.
3 Kommentare
Was sind denn deine erste Wahl an Meteo-Seiten? Ein Überblick für Beginner wäre super.
AntwortenLöschenEs hängt immer davon ab, welche Fragestellung ich habe und wo ich unterwegs bin.
AntwortenLöschenZu meiner ersten Wahl der Meteo-Seiten zählen aktuell auf jeden Fall:
- DHV-Wetter (Schnellüberblick aus Fliegersicht, D und Alpen N/S)
- www.windy.com (Allzweckwaffe, Punktprognosen mit Airgrams (Höhenwinde!))
- www.meteo-parapente.com (gute lokale Windgramme und Temps)
- www.meteoblue.com (Airgrams und Multimodell-Vorhersagen)
- www.kachelmannwetter.de (Regenradar, Sat-Bilder und Multimodell-Vergleiche)
- www.xcskies.com (für die schnelle Thermikvorschau über 5 Tage, kostet aber)
- Alptherm (für die Alpen, Textwetter beachten!)
Ich empfehle, sich anfangs nicht zu verzetteln und lieber nur mit einer oder max. zwei Seiten zu arbeiten. Eine davon wäre Windy.com. Sie bietet ungeheuer viel Info und ist auch am Smartphone zu bedienen.
Super, besten Dank.
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