Der Sommer 2018 war vielerorts extrem, bot damit allerdings auch besondere Bedingungen für die Thermikentwicklung. Ein grafischer Rückblick
Es war vor allem das nordostdeutsche Flachland, das in diesem Sommer ganz besondere Flugbedingungen zu bieten hatte. Zugleich war auf der sonst so bevorzugten Südalpenseite die Streckenflugsaison des Sommers 2018 sehr durchwachsen – mit vielen gewittrigen und schauerträchtigen Tagen und kaum einmal Zeit, um den Boden etwas abtrocknen zu lassen.
Interessant wird eine solche Kurz-Analyse, wenn man sie mit passenden Grafiken unterlegen kann. Der Meteorologe Manfred Spatzierer vom Wetterdienst UBIMET hat das einmal auf seinem sehr empfehlenswerten Wetterblog auf Facebook "Rund ums Wetter" einmal getan (allerdings ohne direkten Bezug zum Gleitschirmfliegen). Er zapfte die Datenbanken des Re-Analyseprogramms Vera an und errechnete auf dieser Basis, wie sich Wetter im Jahr 2018 vom Jahr 2017 und weiteren Vorjahren unterschied. Im folgenden einmal drei Grafiken, welche die eklatantesten Unterschiede imposant vor Augen zu führen.
Starten wir mit den Sonnenstunden jeweils für April bis Mitte August für die Jahre 2017 und 2018. Hier wird deutlich, dass der Nordosten Deutschlands in diesem Zeitraum 2018 sehr viel Sonne abbekam, während die Südalpen deutlich benachteiligt waren. Viel Sonne bedeutet in der Regel weniger Regen, aber vor allem auch weniger Wolken, die sich schattenspendend vor die Sonne schieben. Viel Sonne heißt freilich auch: Der Thermikofen ist richtig an.
Der zweite Vergleich betrifft die Anzahl der Regentage mit mehr als einem Millimeter Regen. Ein Millimeter Niederschlag ist nicht unbedingt viel, da ist die Straße gerade einmal nass. Aber immerhin bekommt der Boden noch ein bisschen Feuchtigkeit zugeführt. Im Nordosten Deutschland war das zum Teil aber extrem selten der Fall. Die stark ausgetrockneten Böden sorgten dann auch für starke und hochreichende Thermik, mit wenig Feuchtigkeit für die Wolkenbildung.
Zuguterletzt noch eine Grafik, welche den Durchschnitt zeigt, wie viele jeweils aufeinanderfolgende Tage so gut wie keinen Niederschlag (unter 1 mm) brachten. Auch das ist relevant, weil jeder Tag ohne Niederschlag und mit viel Sonne natürlich das Austrocknen des Oberbodens fördert.
Mein Dank geht an Manfred Spatzierer, der mir freundlicherweise die Übernahme der Grafiken gestattet hat. Das Copyright der Grafiken liegt beim Meteodienst UBIMET. Wer noch weitere Analysen auch zu den Jahren 2014 bis 2016 anschauen will, der kann das in diesem Facebook-Post von Manfreds Wetterblog tun.
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