Mit 3D-Druckern lassen sich spezielle Flieger-Gadgets auch in Kleinserien fertigen. Anbieter wie Rock the Outdoor gehen das systematisch an.
Paracutair - ein multifunktionaler Cutter für Gurte und Leinen. Die raue Oberfläche dient der Griffigkeit. // Quelle: rocktheoutdoor.com |
Auch im Gleitschirmsektor gibt es immer wieder Ideen und Bedarf für Zubehör, dessen kommerzielle Umsetzung an den als gering zu erwartenden Verkaufszahlen scheitern würde. Zum Beispiel eine Cockpithalterung für ein ganz bestimmtes Vario oder eine Magnetbefestigung für eine Gopro-Kamera am Helm. Es gibt Piloten, die genau so etwas suchen. Aber die Nachfrage ist letztendlich zu gering, um darauf ein Geschäft aufzubauen. Genau so etwas ist dann ein Fall für den 3D-Drucker.
3D-Druckvorlage aus der Datenbank
Es gibt einige Flieger, die für den Eigenbedarf passende Gadgets entwerfen und ihre Druckdaten anschließend auch für andere frei verfügbar machen. Dafür gibt es öffentliche Datenbanken wie zum Beispiel Thingiverse. Wer dort nach dem Begriff "Paragliding" sucht, bekommt gleich mehr als 200 mögliche druckbare Gleitschirm-Dinge angeboten. Die Auswahl reicht von Steuer-Handles über Schutzhüllen für diverse Instrumente bis hin zu Halterungen für Verfolgerkameras. Noch mehr Beispiele findet man mittels plattform-übergreifender Suchmaschinen für 3D-Modelle wie zum Beispiel Yeggi.
Allerdings sind die meisten dort aufgeführten Produkte noch sehr einfach gehalten und in der Regel wirkliche Speziallösungen. Dabei ließe sich der 3D-Druck gezielt einsetzen, um damit ideenreiche Produkte herzustellen, die auf einen etwas breiteren Markt in der Gleitschirmszene zielen – auch wenn die Stückzahlen noch immer zu gering blieben, um gleich in eine Spritzgussfertigung zu investieren.
Mehr als nur Individualbedarf
Einer, der das als Geschäftsfeld entdeckt hat, ist René Haslé von der französischen Website Rock the Outdoor. In seinem Shop sind neuerdings eine ganze Reihe Produkte zu finden, die aus dem 3D-Drucker stammen und sich nur in dieser Form als Kleinserie überhaupt lohnen. Darunter sind einige ganz clevere Ideen.
Rettungschnur mit Pfeife // Quelle: Rocktheoutdoor |
Ein zweites interessantes Produkt ist ein multifunktioneller Leinen-Cutter, der Paracutair. Dieser besteht aus einem Halter und dem eigentlichen Werkzeug. Der Halter kann ganz einfach an die Schultergurte eines Gurtzeugs geklemmt werden werden. Das Messer ist dann immer griffbereit. Es ist in einem ergonomisch geformten Plastikgriff geschützt, der sich mit nur einer Vierteldrehung vom Halter lösen lässt. In die Form integriert sind auch noch Schlüssel zum Öffnen der Verschlüsse von Gurtschlössern und den Schraubkarabinern der Rettung. So etwas dürften die wenigsten Piloten im Gelände parat haben, auch wenn es bei einer Baumlandung sehr hilfreich sein könnte.
Befestigungsset Pissenl'air // Quelle: Rocktheoutdoor |
4 Kommentare
Das Verrutschen / Abknicken des Urinalschlauches lässt sich sehr einfach verhindern: Nähe entlang der Innennaht eines Hosenbeines aus ripstop einen Schlauch ein, in den der Entwässerungsschlauch reingeschoben wird. Fertig ist die Laube.
AntwortenLöschenIst aber recht aufwändig & vielleicht hat nicht jeder Lust einen Schlauch in seine Hose zu nähen/nähen zu lassen, da man die Hose vielleicht nicht ausschlieslich zum Fliegen nutzen möchte?
LöschenDas nennst du aufwändig? Ich hab dafür keine 15 min gebraucht. Der Schlauch ist übrigens INNEN angenäht. geht also auch in der Smokinghose.
AntwortenLöschenFinde es cool, dass das Thema 3D Druck angesprochen wird. Ich selbst drucke mir auch nützliche Gadgets für den Gleitschirm, gerade kleine Halterung oder ähnliches sind sehr schnell realisiert und deutlich billiger, als diese zu kaufen. Mein neustes "Meisterwerk" ist ein magnetischer GoPro Mount, der bei Leinenverhänger einfach abfällt. Hatte da schlechte Erfahrungen einmal, daher habe ich für mich nun ne sichere Lösung gefunden, dank 3d Druck :) Gruß daniel
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