Supair will Gleitschirme und Gurtzeuge zu einem sensorbestückten Sicherheitssystem integrieren.

Elemente von Skymate // Quelle: Supair

Wir sind in Zeiten angekommen, in denen sich die Leistung von Gleitschirmen fast nur noch in Mikrometerschritten steigern lässt. Die Leinen können nicht mehr dünner werden. U-Boot-Gurtzeuge sind zwar windschnittig, stoßen aber an die Grenze der sinnvollen Händelbarkeit. Nähtechnisch lassen sich die Profile mit den vorhandenen Stoffen kaum noch glatter realisieren. Stäbchen reichen immer öfter schon von vorne bis hinten. Das Feintuning von Innenstruktur, Krümmung und Leinenaufhängung bringt die Spannungsverteilung der Kappen näher ans Optimum. Wie wollen die Gleitschirmfirmen da noch Fortschritt verkaufen?

Supair hat hierzu beim Coupe Icare seine Vision präsentiert. In Zukunft soll die Sicherheit des Fliegens stärker in den Fokus rücken, und zwar rundherum. Die französische Firma arbeitet an einem Projekt namens Skymate. Gleitschirm und Gurtzeug sollen dabei zu einem sensorbestückten Sicherheitssystem integriert werden. Supair spricht von einer "Sicherheitsrevolution beim Gleitschirmfliegen".


Was Skymate kann

Ein Bordcomputer im Gurtzeug kann anhand der Messdaten Klapper, Trudeln, Twists und heftiges Abspiralen erkennen. Im Notfall löst er automatisch die Rettung aus. Kurz vor dem Aufschlag werden zusätzliche Airbags aktiviert. Und über ein Mobilfunkmodul wird ein Notruf samt GPS-Koordinaten abgesetzt.

Auch ohne Zwischenfall in der Luft ist Skymate für die Sicherheit des Piloten da. Im Cockpit des Gurtzeugs ist ein Vario mit Flarm und Luftraumkarten integriert. Vergisst man die Beinschnallen zu schließen, wird man gewarnt. Ist man korrekt eingehängt, werden die Fluginstumente automatisch aktiviert. 

Anders gesagt: Der "Himmelspartner" ist immer für einen da.


Wer braucht den "Himmelspartner"?

Noch gibt es Skymate hauptsächlich als Broschüre und Internetseite sowie ein schick geschnittenes Show-Gurtzeug. 2025 will Supair weitere Elemente präsentieren. Es stellt sich nur die Frage: Gibt es für so ein System überhaupt einen Markt?

Wie viele Gleitschirmpiloten werden ein Interesse daran haben, sich an einen Hersteller zu binden, der ihnen ein integriertes Komplettsystem aus Schirm, Gurtzeug, Rettung und Instrumententechnik bietet? In der Luftfahrt wird so etwas Flugzeug genannt. Aber lässt sich dieser Ansatz in sinnvoller Weise auf die Welt des "Vol Libre" übertragen, in der vor allem Individualisten den unterschiedlichsten Spielarten und Kombinationen des stofftragenden Fliegens nachgehen?


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