Der Ikuma 2P von Niviuk ist ein leichtgängiger und in der Thermik sensibler High-B-Streckenflugschirm.  

Groundhandling mit dem Niviuk Ikuma 2P
// Alle Bilder: Lu-Glidz

Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Niviuk Ikuma 2P  habe ich in rund zehn Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen in der Eifel und im Sauerland gewonnen. Geflogen bin ich den Ikuma 2P in der Größe 24 (75-95 kg) mit 90-92 kg Startgewicht. Als Gurtzeuge kamen ein Karpofly Extra Light und ein Bogdanfly zum Einsatz (beides Liegegurtzeuge). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von der deutschen Niviuk-Vertreterin Christin Kirst zur Verfügung gestellt.

[Wer besser verstehen will, mit welchem Fokus Lu-Glidz Gleitschirme testet und im Text auch feinen Details zuweilen viel Raum gibt, der sollte zuerst die Interpretationshilfe für Schirmtests lesen!]


Mein Test des Ikuma 1 von Niviuk ist schon sechs Jahre her. Mit dem Nachfolger hat sich Niviuk einiges an Zeit gelassen. Vielleicht hat es die Marke weniger pressiert, weil schon der Ikuma ein durchaus gelungener Schirm war. Im Test hatte ich damals viel Gutes gefunden und im Grunde nur die stark schlagenden Ohren als markanten Kritikpunkt behalten. So war ich für den aktuellen Test gespannt, ob Niviuk dieses Problem in annehmbarer Weise lösen konnte. Und natürlich: Was ist beim Ikuma 2 sonst noch als technischer Fortschritt erkennbar? 

Im Test dieses Mal die Leichtversion mit dem Kürzel P (für "Plume"). In einigen Grunddaten wie der Streckung (5,7) ähnelt der Ikuma 2P dem Vorgänger. Allerdings hat der Schirm vier Zellen mehr spendiert bekommen, jetzt sind es 61. 

Tragegurt mit C-Gurt-Steuerung

Geändert wurde die Größenabstufung, die nun mit 22, 24, 26 und 28 (bei der Normalversion des Ikuma 2 auch noch 30) daher kommt. Beim Vorgänger hieß es 23, 25, 27 etc. Dementsprechend angepasst wurden die Gewichtsbereiche. Auffällig ist, dass der Ikuma 2P im Vergleich mit den meisten anderen High-B-Schirmen eine eher kleine Fläche besitzt.

Geändert hat Niviuk auch das Leinenlayout. Während der Ikuma 1 noch mit nur zwei Stammleinen pro Seite und Ebene daherkam, ist der Ikuma 2P mit je drei Stammleinen pro Seite  und geteilten A-Gurten ausgestattet. Der Tragegurt weist eine C-Steuerung auf, bei der die B-Ebene über einen Flaschenzug profilerhaltend mitgezogen wird.

Typisch für Niviuk ist die Verwendung von steifem, aber pack-unempfindlichen Nitinol-Draht als Stütze in der Front und auch im Hinterflügel. An der Eintrittskante thront eine markante Shark-Nose.

Bei den Tüchern für den Ikuma 2P vertraut Niviuk auf die bei Leichtschirmen bewährte Kombination aus Skytex 32 an der Eintrittskante und doppelt beschichtetem Skytex 27 im restlichen Segel.     


Kohärente Spannung über die gesamte Schirmbreite.

Starten: Der Ikuma 2P ist ein guter und sehr berechenbarer Starter. Während der Vorgänger bei zu viel Zug an den A-Leinen schnell einmal mit den Außenflügeln voran stieg, glänzt der Ikuma 2P mit einem sehr kohärenten Füll- und Aufziehverhalten. Das funktioniert ohne speziell betonte Auslegeformen bei schwachem wie starkem Wind gleichermaßen gut. Es empfiehlt sich, nur die jeweils inneren der geteilten A-Gurte zu greifen. 
Beim Aufziehen gibt es keinen Punkt des Hängenbleibens. In der zweiten Hälfte des Aufstiegs sollte man den Schirm nur noch sanft führen, um die leichte Tendenz zum Überschießen zu neutralisieren. Wer das beherzigt, kann sich einer Kappe erfreuen, mit der man auch an schwierigeren Startplätzen bzw. in anspruchsvolleren Bedingungen sehr gut zurechtkommt. Ich hatte keine Probleme, den Schirm bei Nullwind am Hang rückwärts aufzuziehen. Löblich auch das Verhalten bei Starkwind: Trotz des leichten Tuches tendiert der Ikuma 2P nicht dazu, störend aufzuflattern. Leicht vorgefüllt, wartet er geduldig auf den entscheidenden Startimpuls des Piloten. Auch bei Windenstarts verhält sich der Schirm tadellos und zeigt eine hohe Spurtreue. 

Schlingfreudige Leinen

Nicht ganz so einfach fürs Starthandling ist der leistungsorientierte Leinensatz des Ikuma 2P. Die Stammleinen sind aus unummanteltem Aramid (8000U von Edelrid), während die kurzen mittleren und oberen Galerien aus dünnem Dyneema bestehen (DC 60 und DC 40). Letzteres gilt auch für die Bremse. Das bedeutet, dass viel schlingfreudiges Leinenmaterial Bodenkontakt hat. Das verlangt abseits von edlen Wiesenstartplätzen zuweilen etwas mehr Geduld und Aufmerksamkeit. 
Farblich zu unterscheiden sind die Leinen nur durch ein kurzes Mantelstück an der Einhängeschlaufe. Zumindest für die Stabilo-Leinen würde ich mir sicherheitshalber eine erkennbarere Lösung wünschen, z.B. mit einem 50cm kurzen, farbig ummanteltem unteren Leinenabschnitt, den man bei Verhängern schneller zwischen den anderen Leinen findet. Advance zeigt beim Iota DLS, dass und wie so etwas geht...


Landen: Sehr angenehm. Der Ikuma 2P besitzt ein fein dosierbares Flare-Verhalten. 


Leichter Bremsgriff mit kleinem Druckknopf.

Bremsen:
 Hier muss ich erst mal den Bremsgriff loben. Dieser ist sehr leicht und aus einfachem Gurtband gefertigt, aber nicht schlabberig. Er trägt im Steg ein aufspannendes, biegsames  Stäbchen, sodass man jederzeit schnell in die Schlaufe greifen kann. Zur Fixierung am Tragegurt dient ein kleiner Druckknopf. Der ist weniger massiv als normalerweise, aber von der Haltekraft völlig ausreichend. Von dieser simplen wie funktionellen Lösung  könnten sich andere Hersteller ruhig etwas abschauen.
Die Bremse selbst besitzt ab Werk einen im Klassenvergleich eher langen Vorlauf von etwas über 10 cm. Danach setzt sie mit nur geringem Druck ein, der auch nach unten raus erst spät deutlich härter werden. Die Steuerkräfte bleiben im normalen Zugbereich gering und werden einem auch bei längeren Flügen nie zur Last.
Die Bremse des Ikuma 2P ist nicht auf super-agiles Handling, sondern auf effizienten Thermikflug hin getrimmt: Sie greift anfangs vor allem mittig an den Fügelhälften und rafft erst bei tieferem Bremszug auch die Außenflügel stärker. Ein solches Setup unterstützt das flache Kreisen, bedeutet allerdings auch, dass man für steilere Kurven und abruptere Richtungswechsel etwas tiefer und impulsiver zulangen muss. Wenn man nur mit Blick auf die Agilität urteilt, wird man die Bremsen des Ikuma 2P im Vergleich zu anderen High-B-Schirmen als recht lang empfinden. Im Thermikflug kann man den Flügel mit weniger Bremszug auf der gewünschten Kreisbahn halten. 


Das Feedback kommt über Tragegurte und Bremse.

Kappenfeedback:
 Neben dem sehr guten Startverhalten ist dies eine weitere Stärke des Ikuma 2P. Der Schirm liefert sowohl über die Tragegurte, als auch über die Bremsen deutliche Rückmeldungen. Ich würde den Flügel nicht als nervös bezeichnen, aber als "feinfühlig". In diesem Punkt ähnelt der Schirm ein wenig dem 777 Rook 3 oder dem Gin Explorer 2. 
Die Kappe weist eine sehr kohärente Spannungsverteilung auf. Sie agiert als Einheit, ohne deswegen bretthart zu wirken. Sie spricht eine klare Sprache mit dem Piloten, erzählt ihm viel über die umliegenden Luftmassen, wirkt aber nicht unangenehm aufgeregt oder gar zappelig. Piloten, die mitteilsame Schirme mögen, werden diese Abstimmung zu schätzen wissen.


Kobra-Start mit dem Ikuma 2P.

Kurvenflug:
 Das normale Kurvenverhalten des Ikuma 2P ist das eines unaufgeregten Flachdrehers. Wer engere Kurvenradien erreichen will, sollte darauf achten, die Außenbremse aufzumachen. Es ist zudem hilfreich, bei der Kurveneinleitung bewusst mit impulsiver Gewichtsverlagerung zu arbeiten, auf die der Schirm sehr gut anspricht. Wer das konsequent beherzigt, kann den Ikuma 2P auch auf engere Kreisbahnen bringen und halten, ohne die Innenbremse so tief setzen zu müssen, dass der Schirm anfängt zu graben. Im Flachdrehmodus empfiehlt es sich, "negativ" über die Außenbremse zu steuern. Der Schirm reagiert deutlich direkter darauf, 5 cm außen zu lösen als innen 5 cm nachzuziehen. 


Die Kappe im Gegenlicht-Röntgenblick.

Thermikeigenschaften:
 Der Ikuma 2P erweist sich auf den ersten Blick nicht als der agilste Flügel in der Thermik. Ich selbst musste da eine gewisse Lernkurve durchmachen, nachdem ich zuvor den BGD Base 2 lite länger getestet hatte. Der reagiert in der Thermik spürbar direkter auf Bremsimpulse. Auch die schon genannten Rook 3 und Explorer 2 besitzen zum Vergleich ein spielfreudigeres Thermikhandling. 
Man kann beim Ikuma 2P allerdings einiges wettmachen, indem man impulsiver mit Gewichtseinsatz arbeitet und für schnellere Haken nicht vergisst, bewusst die Außenbremse zu öffnen. In dieser Weise pilotiert, lässt sich der Schirm auch willig in engere Steigkerne bugsieren. Die Feinfühligkeit der Kappe hilft dabei, das Zentrum zu finden. Zumal der Schirm gut spürbar,  aber ohne sprunghafte Hast zum Steigen hin zieht.  
Als angenehm im Thermikflug habe ich die relativ hohe Nickdämpfung des Profils empfunden. Sie entlastet den Piloten bei der Anstellwinkelkontrolle. Die Abstimmung der Rolldämpfung des Schirmes erlebte ich als weniger gelungen. Vor allem in zerrissenen Bärten lässt sich die Kappe häufiger etwas aus ihrer Kreisbahn hebeln und aufrichten. Das reduziert die Spurtreue, verlangt öfter nach Korrekturen und  Nachzentrieren. Letztendlich geht das zu Lasten der Effizienz beim Kurbeln. Möglicherweise ist das bei der schwereren Normal-Variante des Ikuma 2 etwas weniger ausgeprägt. 
Die Steigqualitäten des Ikuma 2P habe ich bei meiner Flächenbelastung als durchschnittlich erlebt. Das liegt vermutlich an der relativ kleinen Flügelfläche, mit der man vor allem in schwachen Bedingungen schon gewisse Nachteile im Steigen spürt, zumindest wenn man am oberen Ende des Gewichtsbereiches fliegt. Flachlandpiloten sollten das bei der Größenwahl im Hinterkopf haben.


Leichtgängiger Beschleuniger und leichtgängige
C/B-Steuerung laden zum "Gasen" ein.

Beschleuniger:
 Hier kann der Ikuma 2P wieder glänzen. Der Beschleuniger ist angenehm leicht zu treten und lädt ein, viel damit zu spielen und aktiv zu fliegen. Zudem besitzt der Schirm eine sehr effiziente C/B-Steuerung. C- und B-Ebene des Tragegurtes sind über eine Griffschlaufe miteinander verbunden, wobei der B-Gurt über einen Flaschenzug untersetzt mitgezogen wird. Dieses System ist, im Vergleich zu ähnlichen Lösungen beim Skywalk Chili 5 oder Advance Iota DLS, leichtgängiger. Ich konnte damit längere Zeit aktiv fliegen, ohne müde Arme zu bekommen.
Voll beschleunigt erreichte ich beim Ikuma 2P ein Plus von rund 12 km/h  über Trimmspeed. Das wären zwei km/h mehr als noch beim Ikuma 1. Damit liegt der Schirm nun im guten Durchschnitt der High-B-Schirme. 
Leistungsmäßig macht der Schirm v.a. bis Halbgas eine sehr gute Figur. Die Polare bleibt angenehm flach und bricht erst spät etwas ein. Der Schirm wirkt im Speed sehr stabil, besitzt einen guten Geradeauslauf und zeigt keine störende Rolltendenz. Das lädt zum ambitionierten Streckenfliegen ein.

Schlaufe statt Brummelhaken

Beim Beschleuniger gibt es noch eine Besonderheit: Der Ikuma 2P besitzt standardmäßig keine Brummelhaken. Am Ende der Beschleunigerleine sitzt nur eine Schlaufe, die über dem Brummelhaken oder einem Endknoten des Beschleunigerseils vom Gurtzeug festgezogen wird. In der Praxis entpuppt sich das als gute Lösung, weil sich eine solche Verbindung kaum von selbst wieder lösen kann.
Kleine Anmerkung: Der normalgewichtige Ikuma 2 besitzt  noch normale Brummelhaken. Die Schlaufenlösung beim 2P bringt unterm Strich nur eine Gewichtseinsparung von wenigen Gramm, wenn überhaupt. Sie sieht aber leichter aus. Das Beispiel zeigt, dass manches, was "light" wirkt, letztendlich nicht der Funktion, sondern des Marketings wegen gewählt wird. Ich würde allerdings auch an Normalschirmen die Schlaufenlösung für die Beschleunigerverbindung bevorzugen!   
  

Das Sharknose-Profil des Ikuma 2P.

Ohrenanlegen:
 Beim Ikuma 1 war dieses Manöver noch der wunde Punkt, da die Ohren sehr unangenehm schlagen konnten. Beim Ikuma 2P ist ist das sehr deutlich reduziert und für den Piloten jetzt gut händelbar. Allerdings fallen die Ohren und damit auch die Sinkwerte wegen des anderen Leinenlayouts mit nun drei Stammleinen etwas kleiner aus als beim Ur-Ikuma. Die Ohren öffnen leicht verzögert, verlangen aber kein betontes Aufpumpen. 
Niviuk empfiehlt im Handbuch, alternativ die Ohren über die B3- anstelle der A3-Leinen anzulegen, weil das Abstiegsmanöver damit sowohl effizienter als auch ruhiger würde. Allerdings muss man feststellen: Die zu überwindenden Zugkräfte und anschließenden Haltekräfte der B3-Ohren sind deutlich größer. Zudem sitzen die B3-Leinen nicht auf einem eigenen Tragegurt, sondern man muss direkt in die Leinen greifen. Sie können dann spürbar in die Hände einschneiden. Über längere Zeit mit B3-Ohren zu fliegen wäre mir zu anstrengend. Bei ausgedehnten Fluchtmanövern unter einer saugenden Wolke ist das kein Spaß mehr.


Steilspirale: Dieses Abstiegsmanöver ist angenehm zu fliegen. Die Einleitung erfolgt etwas verzögert. Der Ikuma 2P lässt sich sogar gut in Steilkurven mit ordentlichem Sinken halten, ohne dass der Schirm gleich weiter auf die Nase geht. Erst bei deutlich gesetzter Innenbremse kippt der Flügel ohne Hast ab und lässt sich dann in der Spirale nach Wunsch einstellen. Bei moderaten Sinkwerten zeigt der Schirm eine deutliche Aufrichtetendenz. Hier ist ein sensibler Umgang mit der Außenbremse gefragt.


Drecksöffnungen am Stabilo

Nicken:
 Der Ikuma 2P weist eine relativ hohe Nickdämpfung auf. Es braucht schon den gut getakteten Bremseinsatz, um ihn zu einem stärkeren Wellenflug zu animieren. Die Energie reicht aber noch für etwas dynamischere Spielchen (für die der Schirm aber nicht konzipiert ist). 


Rollen: Der Schirm ist angenehm rollfreudig. Er lässt sich auch nur mit Gewichtsverlagerung gut aufschaukeln. Wer das konsequent nutzt, kann im Kurvenflug einiges an Agilität gewinnen. 


Packen: Unproblematisch. Die Nitinol-Stäbchen in der Eintrittskante und im Hinterflügel machen so gut wie jedes Krumpeln mit und vertragen enges Packen (auch wenn man den Schirm natürlich nicht eng gepackt lagern sollte). Ich habe den Schirm problemlos in einem kleinen Concertina Compress Bag 2.7 von Gin untergebracht. 


Sauber und passförmig vernäht und verstärkt.

Qualität:
 Da gibt es bei Niviuk typischerweise fast nichts zu mäkeln. Das Nahtbild ist sehr gut, die Designübergänge sauber, alle Leinenansatzpunkte passend verstärkt, die Tragegurte schön gelöst. Fürs Innenleben der Kappe hätte ich mir gewünscht, dass alle Diagonalen, zumindest auf der A-Ebene, als geteilte Finger so ausgerichtet sind, dass die Rip-Stop-Fäden längs der eingeleiteten Zugkräfte verlaufen. Das ist aber nur an wenigen Stellen der Fall. Die anderen Diagonalen sind als einteilige Dreiecke geschnitten. Da deren Ränder weder umgenäht noch mit Klebesegel verstärkt sind, könnte das unter Umständen zu Lasten der Formhaltigkeit des Profils gehen, wegen erhöhter Dehnung. Auf mein Nachfragen hin bekam ich von Niviuk als Antwort, dass die Marke viel Erfahrung darin habe, die Schirme last- und gewichtsoptimiert nur dort zu verstärken, wo es auch notwendig sei.
Suboptimal ist in meinen Augen auch der Einsatz von Softlinks. Ich halte metallene Leinenschlösser auch bei Leichtschirmen für sinnvoller. Zumindest solange man nicht meint, z.B. für ein H&F-Rennformat auf jedes Gramm achten zu müssen. Die 60-80 Gramm Gewicht, die die Schraubschäkel zusätzlich auf die Waage bringen, dürften im Alltag von Ottonormalpiloten kaum der Rede wert sein. Die einfacher bedienbaren Schraubschäkel können einem aber bei einer Leinenreparatur am Berg oder auf Reisen viele Flüche ersparen. Zumal sich ein Schirm mit normalen Leinenschlössern beim Check besser, genauer und auch günstiger nachtrimmen lässt.


Fazit: Mit dem Ikuma 2P bietet Niviuk einen würdigen Nachfolger des ersten Ikuma. Dessen Schwächen (schlagende Ohren, geringe Top-Speed) sind ausgemerzt. Als herausragende Eigenschaften sind beim Ikuma 2P das sehr gute Startverhalten, der leichtgängige Beschleuniger und die feinfühlige Thermikspürnase zu nennen. Allerdings ist beim Thermikflug ein Pilot gefragt, der die erhöhte Strömungssensibilität zu nehmen weiß, die die Kappe in bewegterer Luft zeigt. Es braucht etwas Steuererfahrung und -technik, um den Schirm auch in zerrissenen Luftmassen auf Spur zu halten. Aufsteigern in die B-Klasse würde ich den Ikuma 2P deshalb weniger empfehlen. Ambitioniertere XC-Piloten hingegen werden die Leichtgängigkeit (geringe Brems- und Beschleunigerdrücke, effektive C/B-Steuerung) zu schätzen wissen, zumal man mit dem Ikuma 2P auch leistungsmäßig sehr gut mit anderen aktuellen High-B-Schirmen mithalten kann. Angesichts der relativ kleinen Schirmflächen sehe ich den Ikuma 2P eher als Alpin- denn als Flachlandschirm. 


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